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Guten Abend ersteinmal,
obwohl ich nicht der aktivste und produktivste Schreiberling in diesem Forum bin, habe ich mich entschlossen, auch einmal einige meiner absoluten Lieblingsplatten vorzustellen. Einfach nur aus dem Grund, weil ich das Schreiben über Musik abgöttisch liebe. Also, keine Verpflichtung zu lesen, aber wenn, dann würde ich mich über Rückmeldung freuen. Ich beginne zum „warmschreiben“ einfach mal mit einer sehr beruhigenden, wärmenden Platte:
The Go Betweens – Liberty Belle & The Black Diamond Express (1986)Ich habe in meinem Leben zweimal beim Hören dieser Platte geweint. Das erste mal, Weihnachten 2004, als ich zum ersten mal beim frivolen, berührenden „Head Full Of Steam“ ankam, das zweite Mal, im Sommer 2006, als Grant McLennan starb. Genau am Morgen des Tages, als Robert Forster die Nachricht Online stellte, hatte ich „Liberty Belle“ gehört und zum ersten Mal die wirklich berückende Schöhnheit des Schlusstracks für mich entdeckt. „I used to say dumb things, I guess I still do…Too proud to hang my head, in shame beside your bed – don’t know how long I can wait to see if my Apology’s Accepted“. Da war es, dieses Kribbeln, welches man nur selten verspürt. Das Schlagzeug, primitiv, der Harmoniegesang gebrochen…Am Ende ein Lachen, danach noch ein Refrain. Pure Eleganz. Auf dem Fahrrad auf dem Weg zur Schule schien die Sonne, trotzdem Gänsehaut. Am Nachmittag dann die Nachricht: „Grant McLennan ist tot“.
Erneut legte ich die Platte auf und ging direkt zum Schlusstrack. „Time and Time again, your soft eyes close…“. Ich hatte die Go-Betweens noch gar nicht so lange für mich entdeckt, sowieso immer eher „Spring Hill Fair“ vorgezogen, doch dann machte es „Klick“. Da gesellte sich auf eimal diese unbegreifliche Melancholie in diese Songs. „Spring Rain“, wie Robert und Grant im Regen tanzen, the elbow’s in the breeze. Ein Über-Song, die Hochzeitsgesellschaft im Video, Veränderung muss kommen. Im Fade-Out klagt Grant im Hintergrund, das Solo melodiös, kurz aber prägnant. Wer hatte es so schön ausgedrück? „Australian Graffiti“. Aber auch die anderen Songs verströmen diesen magischen Duft des Sommers, der Freiheit, letztendlich auch der Liebe. Forsters „Head Full Of Steam“, die unerfüllte Liebe – das sich damitabfinden. McLennans „The Wrong Road“, opulenter arrangiert als noch das letzte Album, aber auch dramatischer: „I took the wrong road down…“. Neben den mit mehr Aufwand produzierten Klassikern gesellten sich aber auch die anderen berührenden Lieder, „Twin Layers Of Lightning“ oder „Palm Sunday“, welche den alten, rustikalen Go-Betweens Charme ausstrahlen. „It’s written in big letters, beating all over town“.
„Liberty Bell“ ist immer gut für ein bisschen Seele-streicheln, es ist wahrscheinlich auch das größte und schönste Vermächtnis der Go-Betweens. Ich kann nicht sagen, ob mich dieses Album jemals wieder so berühren wird wie an diesem einem Tag, doch seitdem ist es zu einem treuen Begleiter geworden. Wenn man keine Worte mehr findet, selbst dafür hatte Grant schon ein Lösung parat: „I know what I mean but I just can’t say, because all your words got in my way…“--
"there were ghosts in the eyes of all the boys you sent away, they drive this dusty beach road in the skeleton frames of burned-out chevrolets..."Highlights von Rolling-Stone.deTaylor Swift vs. Kanye West: Legendäres Bitch-Telefonat geleakt
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WerbungSehr schöner, persönlicher und einfühlsamer Text.
Ich selbst habe mich mit den Go-Betweens nie so intensiv beschäftigt, obwohl ich natürlich so einiges kenne von ihnen. Diese LP hier besitze ich leider nicht. Aber ich werde mir gelegentlich eine der neueren mal wieder auflegen.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Sehr schöner Text zu einem tollen Album. Es heisst übrigens Belle.
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.Sehr schöner Text! Freue mich schon auf deine nächsten vorgestellten Platten…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausHach, ein schöner Text über mein Lieblingsalbum von den Go-Betweens. Freut mich! Gut geschrieben und ein toller Anfang für Deinen Faves-Thread.
Liberty Belle… ist perfekt, auch wenn man das vielleicht nicht gleich merkt (beim ersten Hören habe ich das Album jedenfalls noch nicht so geschätzt, wie ich es heute tue). Es ist ein etwas zurückhaltendes Album, keines, das einen gleich beim ersten Hören umhaut oder umarmt. Aber es hat Charakter, ist klar zu identifizieren. Mit sehr feinen Arrangements, mit guten Songs, die eine Fülle von Erinnerungen und Emotionen enthalten, ohne einen damit anzufallen – die schön sind, weil sie nicht vordergründig auf Wirkung ausgehen. Und die zusammen noch schöner sind als für sich genommen. Es ist ein sehr kohärentes, stimmiges Album. Mir ist es im Lauf der Zeit zu einem guten Freund geworden.
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To Hell with Poverty
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