Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz!
-
AutorBeiträge
-
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,361
redbeansandrice David Virelles – Mbókò
Schon guad ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Highlights von Rolling-Stone.deHuey Lewis im Interview: „Die Mundharmonika ist die Antithese zum Techno“
Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
„Westworld“-Schlusskritik: Tschüss, bin wohl zu blöd für die Serie
Rolling Stone Playlist: 10 Song-Schätze auf Single-B-Seiten
Courtney Love: „Kurt wollte sich jeden Tag umbringen“
Video: „Tagesthemen“ berichtet 1994 über den Tod von Kurt Cobain
Werbungsoulpope
redbeansandrice David Virelles – Mbókò
Schon guad ….
ich koennte ohne Alben wie dieses keine ECM Umfrage vollkriegen…
Wadada Leo Smith & Milford Graves – Sacred Ceremonies--
.Bobo Stenson Trio – Cantando | Darauf hab ich mich natürlich gefreut, wo doch die Trio-Alben von Stenson auf jeden Fall eine meiner (Wieder-)Entdeckungen im Rahmen der Umfrage sind. Hier ist dann der neue Mann am Schlagzeug dabei, Jon Fält. Er pflegt einen, wie soll ich sagen, flächigeren, weniger transparenten Klang als Christensen (oder Motian), der aber zugleich eher leichtgewichtiger, verspielten wirkt? Wo ich grad nachgucke: live gehört habe ich das Trio am letzten Tag des Januars 2006. Davor war es 1998 mit Christensen, 2001 mit Billy Hart (!) und dann erneut 2009 und 2010 mit Jon Fält hier (der auf http://www.moods.ch konsequent „Jon Veld“ heisst, warum auch immer). Januar 2006 und „Goodbye“ sowie der blöde Solo-Auftritt im Kino, den ich eigentlich gar nicht mehr erwähnen mag (auch 2006, an den ersten Novembertagen, das jazznojazz dauerte vom 1. bis 4.11.2006). Das war quasi mein Stenson-Cluster, danach hörte ich hie und da „Goodbye“ und spürte keinen Drang, meinen Bestände zu erweitern. Wo ich inzwischen die drei Alben vor dem angesichts von Motians Präsenz immer noch leise enttäuschenden „Goodbye“ alle sehr, sehr toll finde, bin ich mal auf die drei danach gespannt. Hier geht es mit Silvio Rodríguez los, dann folgt ein Stück von Petr Eben, bevor es mit Originals von Jormin und einem langen, fast vierzehnminütigen, dem ganzen Trio zugeschriebenen Stück weitergeht. Dazwischen ein Piazzolla-Cover, danach Don Cherry, Ornette Coleman, „Love, I’ve Found You“ von Connie Moore/Danny Small (gibt es in kurzer Trio-Version bei Miles im Blackhawk, sagt mir nichts, das Stück), dann folgt Alban Bergs „Liebesode“ und zum Ausklang nochmal das Stück von Eben. Das übliche eklektizistische Programm, das aber wie ebenfalls üblich sehr kompakt und alles andere als bunt zusammengewürfelt wirkt.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,361
gypsy-tail-windNochmal anders formuliert: die Erfahrung des Jarrett/Haden-Duos war/ist für mich vielleicht die Sterblichkeitswerdung des Künstlers Keith Jarrett. Vermutlich hätte ich diese Erfahrung auch früher haben können, wenn ich z.B. seine Klassik-Aufnahmen angehört hätte (not my cuppa) oder anderes mittelprächtig gelungenes. Aber die ersten Jahre oder Jahrzehnte nehme ich dabei aus, denn es scheint mir so, als wäre da auch eine Art Anlaufnehmen dabei: er war bei Miles, er kam bei Atlantic unter, dann rüber zu Impulse … manches ist klasse, aber es gibt immer auch die Momente, in denen nicht das passiert, was ich mir wünschte, gerade das so geschätzte American Quartet bleibt auch mal unter den Erwartungen – und dann kommt halt „Bremen/Lausanne“, es kommt das „Köln Concert“, es kommt „The Survivor’s Suite“ – und der Star ist geboren, wenn man mir den Kalauer verzeiht. Und spätestens ab da ist Jarrett eben Jarrett und findet für mich tatsächlich (bei aller Kritik, die ich hier ja in den Jahren immer wieder mal geübt, bei allem Zwiespalt, den ich noch viel deutlicher formuliert habe) in einer vom Rest irgendwie losgelösten Sphäre statt, auch wenn nicht alles vollkommen Rund läuft. Und die Duos mit Charlie Haden, die holen ihn für meine Ohren dann halt auf den Boden zurück ….
Lieber „gypsy“, nachdem bei mir aktuell die Sterblichkeit ein sehr präsentes Thema ist und in Wertschätzung Deiner Höreindrücke : diese Duoaufnahmen holen Jarrett (für mich) nicht auf den „sterblichen“ Boden zurück, sondern sie lassen eher die Podeste mancher seiner Arbeiten/Aufnahmen hybride/obsolet erscheinen …. hier muss ein Künstler nicht den nächsten Baustein für sein Gesamtkunstwerk schaffen, sondern spielt für sich ….
@ „vorgarten“ : Klavier + Bass Duos sind eine schwierige Struktur, welche nur die Allerbesten bzw Musiker nur in perfekten Momenten meistern ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
Lieber „gypsy“, nachdem bei mir aktuell die Sterblichkeit ein sehr präsentes Thema ist und in Wertschätzung Deiner Höreindrücke : diese Duoaufnahmen holen Jarrett (für mich) nicht auf den „sterblichen“ Boden zurück, sondern sie lassen eher die Podeste mancher seiner Arbeiten/Aufnahmen hybride/obsolet erscheinen …. hier muss ein Künstler nicht den nächsten Baustein für sein Gesamtkunstwerk schaffen, sondern spielt für sich ….Das kann man sicherlich auch so sehen oder hören (und entschuldige, wollte Dir mit meinen Worten gewiss nicht zu nahe treten!). Ich empfinde es halt nicht so, als wäre sonst Jarrett auf einem Podest, er macht einfach sein Ding. Und hier tut er halt was, was alle (ok, viele) anderen auch können, um es nochmal anders zu formulieren.
Bin jetzt mal bei was ganz anderem zwischendurch:
The Billy Taylor Quartet featuring Joe Kennedy – Where’ve You Been? | Die zwei, die nicht vorn drauf stehen, sind Victor Gaskin und Keith Copeland (mit Jahrgang 1946 der jüngste im Bunde, der aber schon 1961 im Minton’s seine Feuertaufe als Profi mit Barry Harris und Charles McPherson bestand). Es gibt sieben Stücke von Taylor und eins, das er gemeinsam mit Ray Rivera geschrieben hat. Die Aufnahme entstand im Dezember 1980, nachdem Taylor in Richmond, VA, zufällig auf Joe Kennedy getroffen war. Taylor kam für einen Ging mit dem Richmond Symphony vorbei, Kennedy war als „Supervisor of Music“ für die öffentlichen Schulen von Richmond tätig. Das Orchester führte Taylors „Suite for Jazz Piano and Orchestra“ auf und Kennedy hätte den Streichern geholfen, neue „bowings“ zu finden (so Ira Gitler in den Liner Notes). Taylor selbst hatte ja in frühen Jahren mit Eddie South und Stuff Smith gespielt. Zwei Monate später seien Carl Jefferson, der Boss von Concord, und Taylor zusammengesessen, um zu besprechen, was Taylor denn so aufnehmen könnte – und Jefferson habe gesagt: „Let’s do something different. Have you ever heard of Joe Kennedy?“ – Kairos also, und so entstand dieses Album. Jefferson hatte von Kennedy gehört, weil dieser in der Zeit jeweils in den letzten Monaten des Jahres mit seinem Cousin Benny Carter umherzog. Ira Gitler, der dann Anfang 1981 den Auftrag für die Liner Notes kriegte war mit Taylor damals schon seit 30 Jahren vertraut – in seiner Funktion als A&R-Mann bei Prestige hatte er schon 1952 Aufnahmen betreut.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,361
gypsy-tail-wind
soulpope Lieber „gypsy“, nachdem bei mir aktuell die Sterblichkeit ein sehr präsentes Thema ist und in Wertschätzung Deiner Höreindrücke : diese Duoaufnahmen holen Jarrett (für mich) nicht auf den „sterblichen“ Boden zurück, sondern sie lassen eher die Podeste mancher seiner Arbeiten/Aufnahmen hybride/obsolet erscheinen …. hier muss ein Künstler nicht den nächsten Baustein für sein Gesamtkunstwerk schaffen, sondern spielt für sich ….
Das kann man sicherlich auch so sehen oder hören (und entschuldige, wollte Dir mit meinen Worten gewiss nicht zu nahe treten!). Ich empfinde es halt nicht so, als wäre sonst Jarrett auf einem Podest, er macht einfach sein Ding. Und hier tut er halt was, was alle (ok, viele) anderen auch können, um es nochmal anders zu formulieren ….
Kein Grund für Entschuldigungen …. ich hab Dich eh verstanden ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ich höre aktuell ein paar Garbarek Alben nach, die ich im Zuge einer Übersättigung in den 90ern nicht angetastet habe. darunter mit einiger Faszination:
JAN GARBAREK – Places (ECM, 1978)
Im Quartett mit John Taylor, Bill Connors und Jack DeJohnette als bassloses, sehr sphärisches Album aufgenommen. Sehr viel Raum, um sich zu entfalten. Für mich eine der Entdeckungen dieser Umfrage-Session.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Sonntagabend.
Gil Evans & Ten (1957)
Gil Evans erstes Album als leader unter eigenen Namen, glaube ich. Unfassbar eigentlich, wenn man bedenkt, dass er schon Ende der 40er mit Miles Birth Of The Cool aufgenommen hatte. Was hat Gil Evans eigentlich in der Zwischenzeit getan?
Auf jeden Fall ist Gil Evans & Ten (also mit Tentett inkl. Bassposaune, Waldhorn und Fagott) ein frisch aber auch rund klingendes Album, auf dem er offenbar seine Vision von einem hoch kultivierten orchestralen Jazz mit Anleihen aus der Klassik und Harmonien aus der spanischen (oder?) und damit über Umwege auch orientalischen Musik (oder?) umsetzt. Da reiben sich die Klangfarben und -flächen aneinander, werden große Spannungsbögen aufgebaut und als improvisierende Solisten fallen besonders Steve Lacy auf dem Sopran-Sax und Jimmy Cleveland auf der Posaune auf. Wobei die Posaune natürlich gerade nicht hervorsticht, sondern mit ihrem gedämpften Klang in Kontrast zum herausstechenden Sopran-Sax steht. Hier wird sehr schön mit Gegensätzen und sehr schön mit verschiedenen Rollen der Musiker gespielt. Sehr schön!
--
„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)DON HELLER – Blame It On My Youth
Fresh Sound hat das mal als Reissue zusammen mit einem Album von Marty Bell rausgebracht. Also ganz so obskur scheint das Album nicht zu sein. Da spielen vier verschiedene Gitarristen auf dem Album, u.a. auch der berühmte Fred Green und Billy Bauer. Mingus, Duvivier und Wendell Marshall hier die Bassisten, Ralph Burns Conductor und am Piano. Das sollte es interessant machen…Bernie Leighton (Charlie Parker With Strings) spielt hier ein bißchen Celeste. Eigentlich höre ich es aber wegen der Version von „Time Was“.
--
Marilyn Crispell – Vignettes | Meine gestrige Nachtmusik – ganz neu für mich, vom ersten Eindruck her aber ganz hervorragend!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
ART ENSEMBLE OF CHICAGO – The Third Decade
--
Love goes on anyway!
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,361
kathisi ART ENSEMBLE OF CHICAGO – The Third Decade
Schon scheen ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
kathisi ART ENSEMBLE OF CHICAGO – The Third Decade
Schon scheen ….
Sehr schön sogar – ebenfalls Top30!
--
Love goes on anyway!ART ENSEMBLE OF CHICAGO – Tribute To Lester
Und als Abschluss des Quintets.
--
Love goes on anyway! -
Schlagwörter: Ich höre gerade..., It's about the melody stupid, Jazz, Tagebuch
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.