House und Techno in den 80s und 90s

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  • #80347  | PERMALINK

    brundlefly

    Registriert seit: 27.12.2008

    Beiträge: 4,766

    [Spin-off aus dem „Singles-Top30 von 1986“-Thread.]

    @Some Velvet Morning 2687366 wrote:

    Die ersten House Platten enstanden ab ca. 1986. Was nicht stimmt ist, dass es Techno schon in den 80s gab. Es gab Vorläufer wie „Blue Monday“ von New Order etc. , aber von Techno kann man da nicht reden. Das kam schon als eigene Richtung in den 90s auf.

    Nö. Derrick May, Kevin Saunderson und Juan Atkins haben schon Mitte der Achtziger in Detroit Tracks gebastelt, die sie dann als Techno bezeichneten. Als erster Techno-Track gilt oft „No UFO“ von Model 500, das ist von 1985. Einige der großen Detroit Techno-Klassiker stammen aus den Jahren 1987 bis 1989. Im englischsprachigen Raum wird Techno übrigens heute immer noch als Untergenre von House betrachtet – und nicht umgekehrt, wie hierzulande üblich.

    Stimme aber ansonsten Jan Lustigers Post #155 zu. Statt Rick Astley hätte ich Modern Talking genannt, die in meinen Ohren schlimmer sind als sämtliche Eurodance-Auswüchse der Neunziger.

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    #8359353  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,537

    Some Velvet MorningDie Diskussion ist ja mühselig, weil ich Musikgeschichte immer aufeinander aufbaut. Natürlich gab es Rap in den 80ern. Der gefiel mir nur weitaus besser als der 90er Kram. Die ersten House Platten enstanden ab ca. 1986. Was nicht stimmt ist, dass es Techno schon in den 80s gab. Es gab Vorläufer wie „Blue Monday“ von New Order etc. , aber von Techno kann man da nicht reden. Das kam schon als eigene Richtung in den 90s auf.

    Ich vermute mal, dass Du Dich im Bereich Rap/HipHop nicht wirklich auskennst, sonst würdest Du nicht die üblichen Goldkettchen-Klischees bemühen. Was Techno angeht, s. Brundlefly. Und für Mainstream wie Dr. Alban oder Snap hat sich in der Techno Szene vermutlich sowieso keiner interessiert.

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    #8359355  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    BrundleflyNö. Derrick May, Kevin Saunderson und Juan Atkins haben schon Mitte der Achtziger in Detroit Tracks gebastelt, die sie dann als Techno bezeichneten. Als erster Techno-Track gilt oft „No UFO“ von Model 500, das ist von 1985. Einige der großen Detroit Techno-Klassiker stammen aus den Jahren 1987 bis 1989. Im englischsprachigen Raum wird Techno übrigens heute immer noch als Untergenre von House betrachtet – und nicht umgekehrt, wie hierzulande üblich.

    Stimme aber ansonsten Jan Lustigers Post #155 zu. Statt Rick Astley hätte ich Modern Talking genannt, die in meinen Ohren schlimmer sind als sämtliche Eurodance-Auswüchse der Neunziger.

    Ja, aber Techno als Massenphänomen kam doch viel später. Wir könen auch noch weiter zurückgehen und sagen, dass Kraftwerk Techno erfunden haben, ergo gab es Techno schon in den 70ern. Ich kenne die Detroit Geschichten, aber wer hat das denn damals gehört? Die ersten Raves fanden auf Ibzia statt und da wurde 88/89 Acid House gemixt mit elektronischen Indie Nummern. Eine spannende Zeit. Von Techno war in den Clubs noch nicht die Rede. Ich kann mich an keine Techno Platte erinnern, aber vielleicht lief ja damals Detroit bei dir rauf und runter in den Clubs. Nee, sorry, dass ist so ein Sekundärwissen, was die Wirklichkeit nicht widerspiegelt. Meines Erachtens. Nein, und Techno ist was Anderes als House. Und Eurodance ist schlimmer als Modern Talking.

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    #8359357  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    sparchIch vermute mal, dass Du Dich im Bereich Rap/HipHop nicht wirklich auskennst, sonst würdest Du nicht die üblichen Goldkettchen-Klischees bemühen.

    Stimmt, ist nicht meine Musik.

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    #8359359  | PERMALINK

    brundlefly

    Registriert seit: 27.12.2008

    Beiträge: 4,766

    Some Velvet MorningJa, aber Techno als Massenphänomen kam doch viel später. Wir könen auch noch weiter zurückgehen und sagen, dass Kraftwerk Techno erfunden haben, ergo gab es Techno schon in den 70ern. Ich kenne die Detroit Geschichten, aber wer hat das denn damals gehört? Die ersten Raves fanden auf Ibzia statt und da wurde 88/89 Acid House gemixt mit elektronischen Indie Nummern. Eine spannende Zeit. Von Techno war in den Clubs noch nicht die Rede. Ich kann mich an keine Techno Platte erinnern, aber vielleicht lief ja damals Detroit bei dir rauf und runter in den Clubs. Nee, sorry, dass ist so ein Sekundärwissen, was die Wirklichkeit nicht widerspiegelt. Meines Erachtens. Nein, und Techno ist was Anderes als House.

    Okay, aber im Prinzip widerspricht das ja nicht meiner Aussage. Die Musik hat schon existiert (wenn auch nur als Undergroundphänomen) und zur populären Massenkultur wurde es 1987/88 mit den Raves und Clubs in England. Dass in Deutschland die Lage natürlich ganz anders aussieht, ist klar – hier fing das erst verspätet so richtig an. Ich kann nur auf Sekundärwissen zurück greifen, weil ich damals definitiv noch zu jung zum Ausgehen war. Aber die Playlists und Sets etwa in der Hacienda oder im Shoom Club, die ich kenne, enthielten auch Tracks wie „Rock To The Beat“ oder „Strings of Life“. Und Inner City waren in den späten Achtzigern mit ihren Singles sogar in den Top 5, somit sicher keine unbekannten Größen.

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    #8359361  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Nein, wir widersprechen uns auch nicht. Es wurde alles aufgesogen, was elektronisch war in den 80s. Zu den Residents könnte uns BR vermutlich viel sagen, aber sie liefen mit „Kaw Liga“ in den Ibiza Clubs. „Pump up the volume“, New Order, …. Inner City waren House und Acid House war Ende der 80er natürlich angesagt. Im Hacienda da verwebt mit Rave von den Happy Mondays etc. So betrachtet hat die ganze Rave Kultur doch viel mit Ecstasy zu tun. Auf Ibiza nahmen sie Ecstasy ein, dann kam es nach UK siehe Hacienda, Rave Kultur, Acid House dann nach Deutschland. Wir hatten durch die Maueröffnung auf einmal unzählige leerstehende Fabrikhallen leerstehen, wo die ersten wichtigen Techno Clubs in Deutschland entstanden: Tresor, E Werk… Ohne die Maueröffnung wäre Techno nie so groß geworden in den 90s. Es lief damals überall Techno in Berlin. Berlin ist ja jetzt noch die elektronische Hauptstadt der Welt. Aber in den 90ern war das schon enorm. Überlegt allein mal die Massen bei der Love Parade, wobei dorthin die Berliner gar nicht so gerne gegangen sind, weil die von auswärts quasi ihre Musik kommerziell feierten.

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    #8359363  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,474

    Some Velvet MorningOhne die Maueröffnung wäre Techno nie so groß geworden in den 90s.

    Diese These ist äußerst gewagt, wenn nicht unhaltbar.

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    #8359365  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    ClauDiese These ist äußerst gewagt, wenn nicht unhaltbar.

    Ich will dir jetzt gewiss nicht an den Karren fahren, Clau, aaaaber so ganz falsch liegt SVM mit dieser Aussage diesmal nicht. Die Rave-Kultur in D-Land explodierte tatsächlich erst nach dem Mauerfall so richtig intensiv in alle möglichen Sphären und etablierte sich zum generationsdefinierenden Klangteppich. Motte & Co. betrachteten ihre LoveParade Events z.B. als Kulisse und Soundtrack zur Wiedervereinigung und diese Rechnung ging hernach ja auch konsequent auf (und Jahre später logischerweise ebenso konsequent wieder unter).
    Falls dich die Entwicklung jener Clubkultur interessiert, gibt es hierzu einen recht interessanten Dokufilm auf DVD: WE CALL IT TECHNO. Sicher auch irgendwo im Netz zu finden.

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    #8359367  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,474

    Oh, Du fährst mir damit ganz sicher nicht an den Karren. Aber: Die überwältigende Mehrheit der wichtigen Impulsgeber des deutschen Techno kam aus dem Westen und war auch schon vor der Maueröffnung am Drücker. Die Szene war ja schon überaus aktiv und dabei, sich vom Acid zu emanzipieren. Ganz sicher war die Maueröffnung ein zusätzlicher Brandbeschleuniger, gleichwohl war die Szene so oder so schon dabei, zu explodieren. Einige der wichtigsten DJs, wie z.B. Sven Väth (war ja auch schon Mitte der 80er hochaktiv und erfolgreich) oder Chris Liebing wirkten und wirken ja hauptsächlich in Frankfurt, eine Stadt übrigens, die für die Entwicklung des Techno beinahe genauso wichtig war, wie Berlin. Das Dorian Gray in Frankfurt war ohne Frage einer DER Knaller der deutschen Clubs. Wer vor fünfzehn, besser zwanzig Jahren mal da war, weiß, was ich meine.

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    #8359369  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    ClauWer vor fünfzehn, besser zwanzig Jahren mal da war, weiß, was ich meine.

    Kann ich bestätigen. Musik, Tanz und Naseweis.

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    #8359371  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,474

    :teufel:

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    #8359373  | PERMALINK

    grandandt

    Registriert seit: 10.10.2007

    Beiträge: 24,622

    ClauDas Dorian Gray in Frankfurt war ohne Frage einer DER Knaller der deutschen Clubs. Wer vor fünfzehn, besser zwanzig Jahren mal da war, weiß, was ich meine.

    Ohje, clau. Was für eine Verklärung des DGs.

    Das DG war in den 90ern nur noch ein Schatten seiner selbst. Für Techno sind wir ins Palazzo, ins Paramount oder sogar immer noch (bzw gerade wieder) ins Anyway gefahren. Aber selbst hier im Park-Cafe war es besser als im DG.

    Das DG war klasse in den 80ern. Keine Deadline und danach konntest Du ohne Probleme im Flughafen was essen und trinken. Es war die erste wirklich existierende Großraumdisko im RMG – und davon hat sie gelebt. Wir mußten im Park-Cafe um 4 Uhr immer das Feld räumen und sind dann ins Churchill Pizza eseen – der einzige Laden, wo es um diese Uhrzeit machbar war. Aber wehe, Du warst um 4:15 Uhr dort! Dann gab es kein Pardon, nämlich keinen Einlass und damit auch nichts zu essen mehr. Und da war der Flughafen meilenweit voraus.:-)

    Aber in den 90ern sind die „Bauern“ gekommen, die beim Viva-Mexico abgewiesen wurden. Brrr. pinch triftt es da mal wieder genau.

    Und der Väth hatte doch für Techno seinen eigenen Club, das Omen. Und auch vorher war er nur sporadisch Haus-DJ im DG. Seine Karriere hat er im Vogue gemacht. Einer Disco, in der ich aber nie war.

    --

    Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.
    #8359375  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,474

    grandandt, um das DG zu verklären, war ich viel zu selten da. Ich kannte/kenne mich in Frankfurt eigentlich gar nicht aus. Du als Local kannst das natürlich viel besser beurteilen als ich. Aber Deine Ausführungen bestätigen ja, was ich zu erklären versuchte: dass Frankfurt natürlich ein ganz wesentlicher Motor für die Entwicklung der elektronischen Musik in Deutschland war, bzw. ist.

    --

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    #8359377  | PERMALINK

    grandandt

    Registriert seit: 10.10.2007

    Beiträge: 24,622

    Clau… dass Frankfurt natürlich ein ganz wesentlicher Motor für die Entwicklung der elektronischen Musik in Deutschland war, bzw. ist.

    Damals, keine Ahnung.
    Heute würde ich ja sagen.
    Viele Klube waren in den 80ern immer noch dem Hardrock verfallen. Vor allem zu später Stunde liefen dann immer wieder die ausufernden Musikvirtuosen.

    Und da war das DG anders gepolt. Obwohl da dann auch oft „Chartmusik“ lief.

    Im DG war ich in den 80ern so ca. 50x. In den 90ern, auch aufgrund persönlicher Interessenverlagerung, so ca. 10x.

    --

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    #8359379  | PERMALINK

    flash

    Registriert seit: 18.11.2005

    Beiträge: 3,069

    Some Velvet MorningBerlin ist ja jetzt noch die elektronische Hauptstadt der Welt.

    Berlin? Nö, da wird mittlerweile auch mit ganz lauwarmem Wasser gekocht. Große Innovationen hat die Stadt nicht mehr viele hervorgebracht in der näheren Vergangenheit.

    --

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