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nicht_vom_forum
lathoGute Idee, irgendwann mal machen wir ein Ranking! Als Tipp (falls noch inklar): am besten in der Reihenfolge des Erscheinens, Connelly lässt seine Haupt- und Nebenfiguren oft in seinen Romanen wieder auftauchen.
@latho: Ist die Serie nahe an den Romanen und Bosch genauso klar als „Held“ mit „Prinzipien“ beschrieben? Ich habe das Gefühl, dass Szenen (wie gerade gesehen) in denen Bosch einem Verdächtigen in Untersuchungshaft damit droht, dass er ihn den Mitgefangenen zur „Behandlung“ ausliefert, wenn der Verdächtige nicht aussagt, *ganz* schlecht altern werden. Und das in mehrfacher Hinsicht.
Bosch ist in den Bücher ein wesentlich ambivalenterer Held als in der Serie. In der Serie wurden manche Sache übernommen, aber in den Büchern ist es eigentlich Usus, dass Bosch gegen irgendwelche Gesetze verstößt, auf jeden Fall gegen Dienstvorschriften. Bosch ist kein strahlender Held, das ist a man with a mission. Und in den Büchern, in denen Bosch aus der Sicht anderer beschrieben wird, wird das auch klar, warum er beispielsweise keine Freunde hat.
Einige Plots und Szenen aus den Büchern wurden in die Serie übernommen, aber abgeändert. Die Bücher kann man also auch (sehr gut) lesen, wenn man die Serie kennt. Am Anfang noch etwas Thriller-like, hat Connelly seinen Stil bald raus, vor allem diesen grandiosen Flow mit er seine Figuren in diese Kriminalfälle eintauchen lässt. Connelly hat auch noch andere Helden, da lohnen sich vor allem die Bücher um Winkeladvokat Mickey Haller, der (in mehreren Beziehungen) das Spiegelbild von Bosch ist: jemand, der seine Klienten unbedingt frei bekommen will. Die Bücher lohnen sich auch.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Highlights von Rolling-Stone.deWerbunglatho
nicht_vom_forum
@.latho: Ist die Serie nahe an den Romanen und Bosch genauso klar als „Held“ mit „Prinzipien“ beschrieben? Ich habe das Gefühl, dass Szenen (wie gerade gesehen) in denen Bosch einem Verdächtigen in Untersuchungshaft damit droht, dass er ihn den Mitgefangenen zur „Behandlung“ ausliefert, wenn der Verdächtige nicht aussagt, *ganz* schlecht altern werden. Und das in mehrfacher Hinsicht.Bosch ist in den Bücher ein wesentlich ambivalenterer Held als in der Serie. In der Serie wurden manche Sache übernommen, aber in den Büchern ist es eigentlich Usus, dass Bosch gegen irgendwelche Gesetze verstößt, auf jeden Fall gegen Dienstvorschriften. Bosch ist kein strahlender Held, das ist a man with a mission. Und in den Büchern, in denen Bosch aus der Sicht anderer beschrieben wird, wird das auch klar, warum er beispielsweise keine Freunde hat.
Danke, dann werde ich mal reinlesen. Ambivalent ist ja in Ordnung. Aber bei mir hinterlässt, gerade im Rückblick, viel Hollywood-Kino und Fernsehen der letzten 30 Jahre einen sehr schalen Beigeschmack was die positive Darstellung von (de facto) Polizeigewalt und einem negativen Verhältnis zu Dienstvorschriften betrifft. Da ist der Weg zum heldenhaften Selbstbild von Polizisten wie Chauvin nicht weit. Da waren die Filme und Serien der 70er und die klassischen Hardboiled/Film-Noir-Autoren schon mal weiter.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickThe Undoing
Bin sehr begeistert. Auf HBO ist Verlass. Tolle Besetzung, produziert von Susanne Bier. Blödgrinser Hugh Grant finde ich hier ausgesprochen passend.
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Undoing
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Unforgotten Series 4 – Nach vier Staffeln würde ich Nr 2 als (traurigen) Höhepunkt bezeichnen, was das insgesamt hohe Niveau aber nicht schmälern soll. Wie jede andere Serie kann es auch Unforgotten nicht komplett sein lassen, das Privatleben der Ermittler auszuklammern, dieser Aspekt steigert sich von Staffel 1 bis 4 durchgehend und wäre auch mein größter Kritikpunkt, müsste ich einen suchen. Ansonsten wirklich zu empfehlen (für Fans von The Sinner beispielsweise oder Leute die diese Harlan Coben-Netflix-Serien für trickreich empfanden), auch wenn ich zunehmend darüber nachdenken muss, warum mir dieser Zerstörungsvoyerismus so große Freude bereitet hat (unbezahlbar jeweils die Momente, wenn die Polizei das erste Mal an den Türen der Verdächtigen klopft und diese von drinnen durchs Fenster schauen, sich selbst völlig im Klaren darüber, was gleich passiert und ohne entkommen zu können).
Bosch 7.1 – „You watched The Wire?“ – „Yeah, I binged it.“
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockUnforgotten – Staffel 3
Ja, Staffel 2 gefiel mir bis jetzt auch am besten, wobei 3 auch ihre Höhepunkte hatte: Ich fand ja die Freundschaft zwischen einigen der Verdächtigen manchmal anrührend, vor allem der verwirrte Maler. Und als der Serienkiller gesteht (den hatte ich recht bald im Verdacht). Der Zusammenbruch von Stuart kam etwas merkwürdig rüber.
zuletzt geändert von latho
Ja, man guckt den Leuten zu, im Normalfall hat sich das Leben der Figuren ja zurecht gerüttelt, so das alle mehr oder weniger zufrieden sind. Und dann findet irgendein doofer Bauarbeiter Knochen.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Mare Of Easttown 1.02 – 1.05
Hätte man mir das als neue True Detective Staffel verkauft, hätte ich das wohl auch geglaubt…
zuletzt geändert von themagneticfield--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!krautathaus…Ganz anders „Them“ (Prime) und die erste Folge, die schon mit einigen gruseligen Momenten punkten kann, da bin ich mal gespannt wie es weiter geht. Definitiv sehr schön inszeniert und der Einzug der einzigen schwarzen Familie in einer rein weißen Nachbarschaft im Compton der Mitfünfziger, als extrem beklemmende Erfahrung geschildert.
„Them“ 1. Staffel Folgen 2 – 10
Was für eine ausgewachsene Horroserie. Kaum Jumpscares, aber gruselig und gg. Ende auch etwas splatterig. Man stell sich einfach „US“ als Serie vor, nur mit einer anderen Handlung. Sehr toll gespielt, aber vor allem die Kamera und der Look sind hervorzuheben. Ti West hat bei den Folgen 7 und 10 Regie geführt. Die vorletzte Folge in s/w war auch sehr creepy & gelungen, erinnerte ein bischen an The Witch.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoMare Of Easttown 1.06 +1.07
Im Nachgang nicht unerwartet, der bisherige Serienhöhepunkt des Jahres. Klar ein Krimi, aber dann doch auch so viel mehr durch die Fokussierung auf die vielen Einzel-Schicksale. Bis in die kleinsten Nebenrollen großartig besetzt. Man leidet eigentlich mit jedem Einzelnen mit. Ja insgesamt viel düsteres, depressives, aber meiner Meinung nach auch immer wieder (hatte ich ja schon nach dem Piloten geschrieben) ein ganz feiner subtiler Sinn für Humor und kleine hoffnungsvolle Gesten.
zuletzt geändert von themagneticfield
Das mit dem Humor sehen übrigens auch die Macher im „Making of“ so ;-).
Also @foka, wieder eine „gemeinsame“ Serie.
Übrigens erinnerte mich (ich kann leider gar nicht greifen woran es liegt) die Serie schon sehr zu Beginn an eine andere von mir sehr verehrte Mini-Serie The Night Of.--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Das ist überaus erfreulich. Bewertung bei mir sehr ähnlich.
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Is this my life? Or am I just breathing underwater?Ich bin ja eigentlich nicht so der Fantasy-Fan, aber die Serie
Ragnarök (auf Netflix)
finde ich schon recht nett. Das zentrale Thema Umweltverschmutzung eingebunden in die alten nordischen Mythen und Sagen. Hat irgendwie was.
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Passt gut auf euch auf und bleibt gesund!talkinghead2Ich bin ja eigentlich so der Fantasy-Fan, aber die Serie Ragnarök (auf Netflix) finde ich schon recht nett. Das zentrale Thema Umweltverschmutzung eingebunden in die alten nordischen Mythen und Sagen. Hat irgendwie was.
Die fand ich auch sehr unterhaltsam.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Ich habe sie noch nicht zu Ende geschaut. Findet sie in der zweiten Staffel ein finales Ende oder besteht die Chance auf eine Fortsetzung, @onkel-tom?
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Passt gut auf euch auf und bleibt gesund!talkinghead2Ich habe sie noch nicht zu Ende geschaut. Findet sie in der zweiten Staffel ein finales Ende oder besteht die Chance auf eine Fortsetzung, @onkel-tom?
Da bleibt m.E. noch Raum für eine Fortsetzung.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Mir gefällt die auch gut, vor allem bemerkenswert ist, wie hier mit minimalem Budget so ein Stoff umgesetzt wird. Im Grunde eine Seifenoper, die fast ohne Effekte auskommt. Und Raum für Staffel 3 besteht definitiv.
Loki 1-3 – Unterhaltsam.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockatomHeute auch die letzten beiden Folgen Bosch gesehen. So kann man ein Serienfinale machen. Dennoch merkt man, dass die kürzere Staffellänge (8 statt 10 Folgen) manchen Handlungsstrang leider zu abrupt abhandelt, wie den Cooper/Billets-Strang.
Stimmt, speziell der Cooper/Billets Strang ging dann doch eher abrupt zu Ende. Insgesamt aber ein sehr würdiger und gelungener Abschluß, auch weil sich in den letzten Folgen noch einige alte Bekannte/Mitstreiter verabschieden durften.
Wie Maddie dann am Ende an den Tresen ihrem Vater ihren beruflichen Zukunftsplan mitteilt, war schon schauspielerisch ein toller Moment, sich die gemischten Gefühle in Bosch abspielen.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko -
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