Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #11762653  | PERMALINK

    ewaldsghost

    Registriert seit: 19.07.2016

    Beiträge: 1,334

    Coda (2021, Siân Heder) ****

    Coda (Child of deaf adults) erzählt die Geschichte der 17-jährigen Ruby, die als hörendes Kind in einer ansonsten gehörlosen Familie (Vater, Mutter, Bruder) in einfachen Verhältnissen in einem kleinen Küstenort in Neuengland aufwächst. Ruby ist eine begabte Sängerin und steht irgendwann vor der Entscheidung zwischen einer Gesangskarriere im hunderte Meilen entfernten Boston und der weiteren Unterstützung ihrer Familie, die auf Ruby als Gebärdendolmetscherin dringend angewiesen ist.

    Was sich vielleicht wie anstrengendes Minderheitenkino liest, ist eine wunderbar leicht und gradlinig inszenierte coming-of-age Geschichte, die vor allem von ihren hervorragenden Schauspielern lebt, deren Figuren man als Zuschauer irgendwann alle ins Herz schließt. Coda ist nicht frei von Sentimentalität und zuweilen auch etwas Kitsch, aber hat eine Authentizität der man sich nur schwer entziehen kann, was wohl auch daran liegt dass alle Gehörlosen tatsächlich von gehörlosen Schauspielern dargestellt werden. Knapp zwei Stunden leichte aber niemals oberflächliche Unterhaltung, die man in diesen üblen Zeiten zuweilen einfach braucht, und die es nebenbei noch schafft einem die spezielle Welt einer Minderheit zu vermitteln, die man ansonsten gerade als Musikliebhaber kaum auf dem Schirm hat.

    Coda erhielt auf den jüngsten Oscar-Verleihungen drei Trophäen, unter anderem als bester Film. Er läuft zur Zeit auf Apple TV.

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    #11762657  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    Ist ja ein Remake von Verstehen sie die Béliers aus Frankreich, der natürlich besser ist.

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    l'enfer c'est les autres...
    #11762659  | PERMALINK

    ewaldsghost

    Registriert seit: 19.07.2016

    Beiträge: 1,334

    Natürlich.

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    #11763923  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,513

    joseph losey: der diener (gb 1963) … ****1/2

    das skript ist ein bisschen unlogisch, da eher parabelhaft, aber das gab es ja in den sechzigern häufiger… starke leistung von dirk bogarde… schöne einblicke ins pre-swinging london… an prominenter stelle kommt mal die jazz-platte „ellington at newport“ ins blickfeld…

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    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #11770679  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,946

    War das eigentlich Kalkül, Jodie Fosters Figur nur den Ausweg der Gläubigen/Bekehrten zu lassen? Selbst wenn sie „Beweise“ mitbrächte, wäre sie doch nur eine Art Prophet, der mit Stellvertretern Gottes (Engeln?) geredet hätte. Das Ende scheißt dann auch so richtig rein, am Besten vor dem gotterbärmlich kitischigen Paulus-Moment mit Papa ausschalten. Bis dahin war’s nämlich ein guter Film.

    Muss man wohl dabei gewesen sein, als diese spezielle Generation mit dieser VHS gebabysittet wurde. Komplett belanglos. Und aus heutiger Sicht voll ärgerlicher Stereotypen.

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #11770705  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    Die Goonies war auch damals, beim Dabeisein, kompletter Schund.

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    l'enfer c'est les autres...
    #11776855  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,946

    Zukunft und Vergangenheit nehmen Christopher Nolans Film in einer Zangenbewegung auf’s Korn und plötzlich macht es keinen Unterschied mehr, ob nun die Russenstereotypen aus den Action- und Agentenfilmen der 70er und 80er aufgewärmt werden oder man diese direkt aus 2022 importiert: Was soll’s? Natürlich gibt es auch jede Menge Flugzeuge, Hubschrauber, Motorboote, automatische Schusswaffen und schnelle Autos. Jungskitsch mit Nolans Lieblingsspielzeug: Der Zeit. Visuell mal wieder so aufregend wie aus dem Hirn eines Verwaltungsfachangestellten abgepaust.

    Die besseren Goonies, vor allem, weil der Bösewicht aus den eigenen Reihen stammt und nicht krampfhaft einer marginalisierten Randgruppe abgetrotzt werden muss.

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    #11781433  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,288

    The Batman

    Zufriedener könnte ich nicht sein, bester Batman-Film seit Batman Returns. Tolle Bösewichte, kein Overacting und ein schöner Realismus was die physischen und physikalischen Möglichkeiten eines Superhelden angeht, der keine Superkräfte besitzt. Wirkt mitunter wie eine Teil-Verfilmung von Year One* (einem Comic, dass ich immer sehr geschätzt habe, der Zeichentrickfilm dazu ist ebenfalls sehr gut), alles ist sehr down to earth und Mr Vengeance geht tatsächlich nicht selten einfach auf seinen Füßen normal herum und begutachtet Spuren. Weit aus dem Fenster gelehnt, kann man behaupten, Batman und Gordon agieren in einem fesselnden Noir-Krimi von 1952, immer im Regen und immer in der Nacht. Bin gespannt auf die Fortsetzungen und hoffe, dass Reeves vielleicht endlich den Court Of Owls erscheinen lässt, vom Grundton der Inszenierung würde diese Story perfekt ins Bild passen.

    *

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #11781511  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,937

    Year One? Na schön, dann sehe ich mir den Film an.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #11782541  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,288

    Es wirkt alles so, als hätte er sein Batman-Ding noch nicht ganz beisammen, zb kommt er unkostümiert zum Tatort und die Gadgets sehen sehr wackelig und improvisiert aus. Zusätzlich ist er halt auch noch wahnsinnig toll gefilmt, gerade zum Ende hin kommen da einige Bilder, die will man sich nur einrahmen. Wie er die Signalleuchte im Stadion hält und von oben gefilmt durchs Wasser watet und vor allem die letzte Szene, in welcher er neben Catwoman auf dem Motorrad die herbstliche Straße entlang fährt und sich dann an der Kreuzung verabschiedet, das war schon sehr, sehr gut gemacht.

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #11783529  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,513

    zwei schwarz-weiss b-movies:

    – panic in year zero ! (usa 1962) **1/2 – ray milland: okayer post-atomschlag-movie, die seitenhiebe auf gewalttätige teenager sind wohl leicht reaktionär… war das die inspiration für den titel der pere ubu-box ?

    – machine gun kelly (usa 1958) *** – roger corman: die erste grosse rolle von charles bronson, der hier schon aufzeigt… nicht so historisch akkurat wie cormans zweiter mafia-film: st. valentine’s day massacre, aber trotzdem guter film… die femme fatale susan cabot (und deren familie) ist fast so psychotisch wie die mutter aus raoul walsh’s „white heat“… für bronson-fans gibts am schluas auch noch einen plottwist, der seinem tough guy-image nicht ganz zuträglich ist…

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    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #11784605  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,513

    – donnernde hufe (thunder over the plains) (usa 1953) ***1/2 – andre de toth
    kavalleriewestern mit randolph scott und lex barker… barker spielt eine ungewöhnlich zwielichtige rolle… überhaupt einer der western, wo die rollen vertauscht sind, die „banditen“ sind eigentlich leute die sich gegen die unterdrückung durch die geschäftsleute kurz nach dem ende des bürgerkrieges auflehnen… wie meist bei de toth sehr schöne farben…

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    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #11791959  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,513

    der weg nach oben (room at the top) – gb 1959 – jack clayton ****

    sowas wie die urversion von „mad men“ mit zwei überragenden schauspielern, laurence harvey und simone signoret…

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    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #11797643  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,513

    night editor (usa 1946) – henry levin ***: ganz okayer film noir… cop wird mit seiner affäre zeuge eines mordes und kann nichts erzählen, um seine ehe nicht zu gefährden… irgendwann ermittelt er dann auch noch gegen sich selbst…

    zuletzt geändert von jimmydean

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    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #11797815  | PERMALINK

    thegreenmenalishi
    ...für gute Musik...

    Registriert seit: 30.07.2016

    Beiträge: 6,300

    THE MODEL SHOP (1968) englisch (Import) laut Quentin Tarrentino der Beste Film über L. A. in dieser Zeit… da bin ich bei Ihm

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    ...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo me
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