Billie Eilish

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  • #11461203  | PERMALINK

    latho
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    close-to-the-edge Jede Wette, dass für Firma Eilish bereits jetzt mindestens 1000 Leute arbeiten. Darunter allein 50 Juristen.
    Ich weiß ja, dass hier einige gern das familiäre zwei Personen-Unternehmen hätten. Und das Video mit der Schlange war eine spontane Idee, weil die Anaconda bei einer Wandertour gerade zufällig vorbei kam.

    Da wette ich im übrigen dagegen. Für die Plattenfirma vielleicht, aber nicht für die „Firma Eilish“.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
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    #11461215  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Jede Wette, dass für Firma Eilish bereits jetzt mindestens 1000 Leute arbeiten. Darunter allein 50 Juristen.
    Ich weiß ja, dass hier einige gern das familiäre zwei Personen-Unternehmen hätten. Und das Video mit der Schlange war eine spontane Idee, weil die Anaconda bei einer Wandertour gerade zufällig vorbei kam.

    Superkritisch wirkende Mutmaßungen sind anscheinend Dein Ding … Wieso braucht man 1000 Mitarbeiter inkl. 50 Juristen, um auf die Idee für einen schlichten, durchdachten Clip wie „Your Power“ zu kommen? Natürlich braucht ein solcher Dreh ein Konzept und Vorbereitung, so irre aufwendig ist der nun aber auch nicht, das ist kein 90s-MTV-Clip mit dem sprichwörtlichen Budget eines Kleinstaates. Die haben dafür einen krass teuren Director eingeflogen: Billie Eilish. Nicht ihre erste Eigenproduktion, zum letzten Clip gibt es ein Making Of.

    Natürlich ist das alles nicht nur ein Küchentisch-Unternehmen der Familie O’Connell. Es ist auch kein Geheimnis, dass Billie und Finneas von Anfang an mit dem Künstler-Management Best Friends zusammengearbeitet haben, hier ein Interview von 2019. Das ist aber auch keine Riesenfirma, außer Billie und Finneas betreuen die nur einige Newcomer, von denen eine (Ashe) jetzt auch Popularität gewinnt. Seit 2016 haben die beiden über „Best Friends“ einen Vertrag mit dem Label Darkroom/Interscope, ein Universal-Ableger. Das ist auch schon alles, und wozu braucht man mehr?

    Auf dem Debütalbum stehen folgende Credits:

    Produced by Finneas
    Additional Production on „Bad Guy“ by Billie Eilish
    Mixed by Rob Kinelski
    Mastered by John Greenham
    All Songs written by Billie Eilish O’Connell

    Das ist alles. Nichts von den Heerscharen an Produzenten, Songwritern usw., wie sie bei Mainstream-Produktionen in den letzten Jahren ansonsten Standard sind. Und Deine 50 Anwälte werden auch genannt: Legal by David Ferreira. Sonst noch Aufklärungsbedarf? :)

    PS: Links korrigiert.

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    #11461225  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    demonWenn sie wirklich inhaltlich und künstlerisch hiner diesen Bildern steht, dann finde ich das sehr fragwürdig Eine ganz, ganz junge Künstlerin feiert ausgerechnet die Ästhetik ihrer Großeltern ab? Musikalisch ist sie auf der Höhe der Zeit, und dann tritt sie jegliche credibility mit diesen Fotos in die Tonne, unfassbar…
    Warum keine Bilder, in denen sie ihren Körper zeitgemäß präsentiert? Ich kann dem Stil dieser Fotos ästhetisch nix abgewinnen, mich graust es nur.

    Auch wenn sie Musik auf der Höhe der Zeit macht, ist sie ja durchaus in musikalischen Traditionen verwurzelt, ich sehe da keinen Widerspruch. Mich überrascht die Entscheidung nicht so sehr, es ist doch ein Trend der vergangenen Jahre, dass „junge Leute“ Stile und Ästhetiken aus der tatsächlichen oder gefühlten „Großelternzeit“ aufgreifen, die Social Medias sind voll mit Cottage Core, Dark Academia, Vintage Thrifting usw. Außerdem haben die Inszenierungen der Vogue-Fotos einen deutlich modernen Spin. Das werden sicher in den nächsten Tagen die einschlägigen Youtube-Kanäle näher erläutern, zum Hairstyling gibt es schon mal einen entsprechenden Artikel der Vogue.

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    #11461227  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    British Vogue: Billie Eilish Answers Questions From Justin Bieber & 22 Other Famous Fans

    Billie Eilish is a Gen Z icon, but her fandom spans generations – and includes more than a few famous faces. In episode 3 of British Vogue’s ‘Ask a Legend’ series, Halle Berry pops up to ask the star for songwriting tips for her daughter; Avril Lavigne wants to know about Billie’s future goals; and Sporty Spice is keen to hear her most life-changing moment to date. Her friend Denzel Curry meanwhile, just wants to know: “When am I going to see you again?”

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    #11461253  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

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    latho

    close-to-the-edge

    latho

    close-to-the-edge

    jesseblueGibt es eine Anleitung, von der ich noch nichts weiß, wie eine Künstlerin in welchem Alter oder nach welcher Präsenzzeit sich wie abzulichten hat?

    Selbstverständlich gibt es die. Richtet sich danach aus, welchen Stellenwert die Musik im Gesamtauftritt haben soll.

    Also: viele ansehnliche Fotos heißt, der/die Künstler/in nimmt die Musik nicht ernst?

    Seltsame Schlussfolgerung. Mit dem Begriff Gesamtauftritt hatte ich natürlich das Resultat des kompletten Marketingkonzepts gemeint. Da spielen ein paar Bildchen in der Bunten selbstverständlich keine nennenswerte Rolle. Das ist allerdings auch eine Frage der Dosierung. Nicht, dass man in der 58igsten Late Night Show beiläufig erwähnen muss, dass man übrigens auch singt.

    Was impliziert, dass hinter jedem Künstler eine Gruppe Marketingexperten sitzt.

    Da sitzt niemand? Nicht mal Mom n‘ Dad? Die zwei sind Profis.

    While she was homeschooled, her mother taught her and Finneas the basics of songwriting. O’Connell and her brother had worked together on some music, while he had been writing and producing his own songs and performing with his band. O’Connell said her brother and her mother inspired her to get into music. Their parents encouraged the siblings to express themselves and explore whatever they wanted, including art, dancing, and acting (Wiki)

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    #11461291  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 5,857

    herr-rossi

    Jede Wette, dass für Firma Eilish bereits jetzt mindestens 1000 Leute arbeiten. Darunter allein 50 Juristen.
    Ich weiß ja, dass hier einige gern das familiäre zwei Personen-Unternehmen hätten. Und das Video mit der Schlange war eine spontane Idee, weil die Anaconda bei einer Wandertour gerade zufällig vorbei kam.

    Wieso braucht man 1000 Mitarbeiter inkl. 50 Juristen, um auf die Idee für einen schlichten, durchdachten Clip wie „Your Power“ zu kommen? Natürlich braucht ein solcher Dreh ein Konzept und Vorbereitung, so irre aufwendig ist der nun aber auch nicht, das ist kein 90s-MTV-Clip mit dem sprichwörtlichen Budget eines Kleinstaates. Die haben dafür einen krass teuren Director eingeflogen: Billie Eilish. Nicht ihre erste Eigenproduktion, zum letzten Clip gibt es ein Making Of.

    „Kleinstaat“ vielleicht nicht, aber ich denke, man sollte nicht unterschätzen, wie groß der „minimale“ Stab einer solchen Produktion ist. Angefangen beim Catering – wenn dann noch CGI, Postproduction etc. dazukommen, ist man m. E. recht schnell bei einer dreistelligen Zahl an irgendwie beteiligten Leuten.

    Natürlich ist das alles nicht nur ein Küchentisch-Unternehmen der Familie O’Connell. Es ist auch kein Geheimnis, dass Billie und Finneas von Anfang an mit dem Künstler-Management Best Friends zusammengearbeitet haben, hier ein Interview von 2019. Das ist aber auch keine Riesenfirma, außer Billie und Finneas betreuen die nur einige Newcomer, von denen eine (Ashe) jetzt auch Popularität gewinnt. Seit 2016 haben die beiden über „Best Friends“ einen Vertrag mit dem Label Darkroom/Interscope, ein Universal-Ableger. Das ist auch schon alles, und wozu braucht man mehr?
    Auf dem Debütalbum stehen folgende Credits:
    Produced by Finneas
    Additional Production on „Bad Guy“ by Billie Eilish
    Mixed by Rob Kinelski
    Mastered by John Greenham
    All Songs written by Billie Eilish O’Connell
    Das ist alles. Nichts von den Heerscharen an Produzenten, Songwritern usw., wie sie bei Mainstream-Produktionen in den letzten Jahren ansonsten Standard sind. Und Deine 50 Anwälte werden auch genannt: Legal by David Ferreira.

    Auch hier gibt es m. E. eine ganze Menge Leute, die dem entsprechen, was bei Lebensmitteln so schön „Nichtzutaten“ heißt. Wahrscheinlich handelt es sich in Summe nicht im 1000 Leute, die in Vollzeit beschäftigt sind, aber die Anzahl der Leute, die maßgeblich beteiligt sind, dürfte deutlich im dreistelligen Bereich liegen. Mit Sicherheit näher an 100 als an 5. Wie hoch ist der Gesamtumsatz des Projekts „Billie Eilish“ inzwischen? Das dürfte sich doch inzwischen deutlich im Bereich von mehreren hundert Mio. Dollar bewegen. Da wird das Label nichts mehr dem Zufall überlassen.

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    #11461297  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

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    Ich treffe mich ja montags immer mit zwei Jungs aus meinem Chor und wir spielen uns völlig unterschiedliche populäre Musik der letzten 100 Jahre vor, die wir zumindest erwähnenswert finden. Ziemlich nerdig, das. Die ersten zwei Stunden heute waren Billie und den letzten Seiten hier gewidmet, seit das Schlangenvideo auftauchte. Wir hatten Spass beim Nachlesen und hörten den Song die ganze Zeit. Wir hatten nach zehn Minuten keine Hook mehr des Songs, wenn wir ganz andere Musik dazwischen spielten. Mmmhm. Ich fand den Song weiter vorne ja ganz hübsch, aber er ist jetzt, nach oftmaligem Hören, eher ziemlich blutleer. Beide Freunde assoziierten bei den Bildern sofort Madonna, Lady Gaga und Miley. Wir alle haben die erste Platte.

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    #11461309  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

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    stormy-mondayDa sitzt niemand? Nicht mal Mom n‘ Dad? Die zwei sind Profis. While she was homeschooled, her mother taught her and Finneas the basics of songwriting. O’Connell and her brother had worked together on some music, while he had been writing and producing his own songs and performing with his band. O’Connell said her brother and her mother inspired her to get into music. Their parents encouraged the siblings to express themselves and explore whatever they wanted, including art, dancing, and acting (Wiki)

    Das ist doch eigentlich von Rossi, Clau und mir (gerade vor ein paar Posts) in diesem Thread schon oft thematisiert worden. Insofern verwundert mich deine Frage.

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    #11461311  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

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    nicht_vom_forum

    herr-rossi

    Jede Wette, dass für Firma Eilish bereits jetzt mindestens 1000 Leute arbeiten. Darunter allein 50 Juristen. Ich weiß ja, dass hier einige gern das familiäre zwei Personen-Unternehmen hätten. Und das Video mit der Schlange war eine spontane Idee, weil die Anaconda bei einer Wandertour gerade zufällig vorbei kam.

    Wieso braucht man 1000 Mitarbeiter inkl. 50 Juristen, um auf die Idee für einen schlichten, durchdachten Clip wie „Your Power“ zu kommen? Natürlich braucht ein solcher Dreh ein Konzept und Vorbereitung, so irre aufwendig ist der nun aber auch nicht, das ist kein 90s-MTV-Clip mit dem sprichwörtlichen Budget eines Kleinstaates. Die haben dafür einen krass teuren Director eingeflogen: Billie Eilish. Nicht ihre erste Eigenproduktion, zum letzten Clip gibt es ein Making Of.

    „Kleinstaat“ vielleicht nicht, aber ich denke, man sollte nicht unterschätzen, wie groß der „minimale“ Stab einer solchen Produktion ist. Angefangen beim Catering – wenn dann noch CGI, Postproduction etc. dazukommen, ist man m. E. recht schnell bei einer dreistelligen Zahl an irgendwie beteiligten Leuten.

    Natürlich ist das alles nicht nur ein Küchentisch-Unternehmen der Familie O’Connell. Es ist auch kein Geheimnis, dass Billie und Finneas von Anfang an mit dem Künstler-Management Best Friends zusammengearbeitet haben, hier ein Interview von 2019. Das ist aber auch keine Riesenfirma, außer Billie und Finneas betreuen die nur einige Newcomer, von denen eine (Ashe) jetzt auch Popularität gewinnt. Seit 2016 haben die beiden über „Best Friends“ einen Vertrag mit dem Label Darkroom/Interscope, ein Universal-Ableger. Das ist auch schon alles, und wozu braucht man mehr? Auf dem Debütalbum stehen folgende Credits: Produced by Finneas Additional Production on „Bad Guy“ by Billie Eilish Mixed by Rob Kinelski Mastered by John Greenham All Songs written by Billie Eilish O’Connell Das ist alles. Nichts von den Heerscharen an Produzenten, Songwritern usw., wie sie bei Mainstream-Produktionen in den letzten Jahren ansonsten Standard sind. Und Deine 50 Anwälte werden auch genannt: Legal by David Ferreira.

    Auch hier gibt es m. E. eine ganze Menge Leute, die dem entsprechen, was bei Lebensmitteln so schön „Nichtzutaten“ heißt. Wahrscheinlich handelt es sich in Summe nicht im 1000 Leute, die in Vollzeit beschäftigt sind, aber die Anzahl der Leute, die maßgeblich beteiligt sind, dürfte deutlich im dreistelligen Bereich liegen. Mit Sicherheit näher an 100 als an 5. Wie hoch ist der Gesamtumsatz des Projekts „Billie Eilish“ inzwischen? Das dürfte sich doch inzwischen deutlich im Bereich von mehreren hundert Mio. Dollar bewegen. Da wird das Label nichts mehr dem Zufall überlassen.

    Bitte nochmal zurück zu CTTE’s Kommentar über den großen Mitarbeitetstab, der ja auch begründen soll, dass Billie Eilish’s künstlerische Entscheidungen, wann sie was macht, von vielen Mitarbeitern abhängen soll und genau das bezweifle ich natürlich.

    Da spielt es doch keine Rolle, daß auch eine Billie Eilish trotz des sehr überschaubaren Beraterklans (eigentlich ja ihre Familie) bei Videodrehs, Liveveranstaltungen, Fotoshoots etc. etc. natürlich deutlich mehr Menschen beschäftigt werden. So wie der Postbote nicht die nächste Briefmarke designen wird, haben die aber keinen Einfluß auf Karriereschritte.

    Wenn man sich die Mühe macht Interviews mit Eilish und ihrer Familie zu sehen oder lesen, kann man auch fast ausschließen, daß sich die Billie da wirklich großartig reinreden ließe…ausgenommen natürlich die Gestaltungsprozesse mit ihrem Bruder.

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #11461329  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

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    krautathausBitte nochmal zurück zu CTTE’s Kommentar über den großen Mitarbeitetstab, der ja auch begründen soll, dass Billie Eilish’s künstlerische Entscheidungen, wann sie was macht, von vielen Mitarbeitern abhängen soll und genau das bezweifle ich natürlich.

    „Abhängen“ ist natürlich immer relativ. Aber bei Projekten wie dem Vogue-Photoshoot ist Billie Eilish (plus Familienkreis) nur eine von mehreren Parteien, die mitentscheiden, wie das Ergebnis aussieht. Das heißt ja nicht, dass sie dabei völlig von Vogue und/oder dem Photograph fremdbestimmt ist, aber diese Gruppen haben ja auch eine Vorstellung davon, wie sich die Bilder in das jeweils eigene „Werk“ einfügen sollen. Letzendlich hat ja auch jede der Parteien die Möglichkeit, einfach auszusteigen, wenn das Ergebnis zu sehr von den eigenen Vorstellungen abweicht.

    Wenn man sich die Mühe macht Interviews mit Eilish und ihrer Familie zu sehen oder lesen, kann man auch fast ausschließen, daß sich die Billie da wirklich großartig reinreden ließe…ausgenommen natürlich die Gestaltungsprozesse mit ihrem Bruder.

    Auch da ist „reinreden“ relativ. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es einen gewissen Druck seitens Label und/oder Marketing-Verantworlichen gäbe, wenn Billie Eilish beispielsweise ein Vogue-Cover angeboten bekäme und sie das ausschlagen (oder platzen lassen) würde. „Billie Eilish“ ist inzwischen ein Unternehmen mit entsprechenden kommerziellen Zwängen. Bleibt natürlich die Frage, warum sie das tun sollte. Bei dem momentanen Verlauf der Karriere wird es schließlich nur selten nötig sein, unangenehme Entscheidungen zu treffen. Es geht ja, um bei dem Beispiel zu bleiben, um ein Vogue-Cover und nicht um einen Auftritt im Dschungelcamp.

    Mein Punkt war eigentlich primär, dass das von Rossi vermittelte Making-Of genauso ein Kunstprodukt ist wie das Video selbst und der Minimalismus eine Ästhetik – nicht mehr und nicht weniger. Billie Eilish hat eine DIY-Ästhetik, ist aber von DIY inzwischen weit entfernt. Wenn sie im Video „Kleinstaat“ wollte, würde sie „Kleinstaat“ machen. „We made this with Mom’s Iphone“ ist ein künstlerisches Statement, keine dokumentatorische Aussage.

    Das war’s aber von meiner Seite. Mein Post war eigentlich hauptsächlich der Uhrzeit und mangelnder Selbstkontrolle geschuldet. Eine fehlgeitete Variante hiervon: https://xkcd.com/386/

    zuletzt geändert von nicht_vom_forum

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    #11461333  | PERMALINK

    herr-rossi
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    Registriert seit: 15.05.2005

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    stormy-mondayDa sitzt niemand? Nicht mal Mom n‘ Dad? Die zwei sind Profis.

    Das hatte ich zu diesem Zeitpunkt der Diskussion als bekannt vorausgesetzt, man muss ja nicht mit jedem Post am absoluten Nullpunkt anfangen …

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    #11461339  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    nicht_vom_forum„Abhängen“ ist natürlich immer relativ. Aber bei Projekten wie dem Vogue-Photoshoot ist Billie Eilish (plus Familienkreis) nur eine von mehreren Parteien, die mitentscheiden, wie das Ergebnis aussieht. Das heißt ja nicht, dass sie dabei völlig von Vogue und/oder dem Photograph fremdbestimmt ist, aber diese Gruppen haben ja auch eine Vorstellung davon, wie sich die Bilder in das jeweils eigene „Werk“ einfügen sollen. Letzendlich hat ja auch jede der Parteien die Möglichkeit, einfach auszusteigen, wenn das Ergebnis zu sehr von den eigenen Vorstellungen abweicht.

    Ich dachte, wir reden über die Video-Produktion … Natürlich unterscheiden sich die Aufnahmen für „Vogue“ davon, da hatten auch andere mitzureden, der Fotograf, die Redaktion. Aber so ist das überall im Geschäftsleben. Billie arbeitet schon länger mit „(Teen) Vogue“ zusammen, offensichtlich für beide Seiten auskömmlich.

    Mein Punkt war eigentlich primär, dass das von Rossi vermittelte Making-Of genauso ein Kunstprodukt ist, wie das Video selbst und der Minimalismus eine Ästhetik – nicht mehr und nicht weniger. Billie Eilish hat eine DIY-Ästhetik, ist aber von DIY inzwischen weit entfernt. Wenn sie im Video „Kleinstaat“ wollte, würde sie „Kleinstaat“ machen. „We made this with Mom’s Iphone“ ist ein künsterisches Statement, keine dokumentatorische Aussage.

    Das stimmt natürlich, auch ein „Making Of“ ist eine Inszenierung, aber andererseits habe ich keinen Grund zu bezweifeln, dass es genauso war. Man kann mit einem iPhone einen marktgängigen Youtube-Clip filmen, das machen tausende Creator jeden Tag, dazu braucht man definitiv kein „1000-Mann-Team“ [1]. Die Vor-Corona-Produktionen wie der Clip zu „All The Good Girls Go To Hell“ waren zweifellos aufwendiger, was man den Ergebnissen auch ansieht, damit waren auch externe Regisseure beauftragt.

    Fakt ist, dass Billie Dinge tut, die nicht im klassischen Drehbuch von „Das Label überlässt nichts dem Zufall“ stehen – keine externen Produzenten und Songwriter, Clips können auch mal „DIY“ sein (auf dem heute üblichen hohen Content Creator-Standard), der Teaser zu einem Album ist ein leiser, sorgfältig komponierter Folksong, der sich den Gesetzen des Streaming-Zeitalters entzieht und dessen sublimen Hook sich drei ältere Herren auch nach mehrfachem Hören nicht merken können …

    [1] Das „Making Of“ ist aufwendiger als der eigentliche Clip, die Namen derer, die daran mitgearbeitet haben, werden auch in den Credits genannt.

    PS: Fußnote ergänzt.:)

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    #11461389  | PERMALINK

    latho
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    nicht_vom_forumAuch hier gibt es m. E. eine ganze Menge Leute, die dem entsprechen, was bei Lebensmitteln so schön „Nichtzutaten“ heißt. Wahrscheinlich handelt es sich in Summe nicht im 1000 Leute, die in Vollzeit beschäftigt sind, aber die Anzahl der Leute, die maßgeblich beteiligt sind, dürfte deutlich im dreistelligen Bereich liegen. Mit Sicherheit näher an 100 als an 5. Wie hoch ist der Gesamtumsatz des Projekts „Billie Eilish“ inzwischen? Das dürfte sich doch inzwischen deutlich im Bereich von mehreren hundert Mio. Dollar bewegen. Da wird das Label nichts mehr dem Zufall überlassen.

    Nitpicking. Klar hat man einen „Riesenapparat“, wenn man Label, Plattenverkäufer, den kompletten Mitarbeiterstab von Spotify inklusive Programmierern plus die Raumpflege im örtlichen Saturn miteinrechnet. Ich zumindest hatte das so verstanden, dass hinter Billie Eilish ein Colonel Parker plus Riesentruppe sitzen soll, die alles haarklein von oben steuern. Ich bin der (belegbaren) Meinung, dass die zentralen Punkte ihrer musikalischen Karriere, ihres Images (sofern überhaupt steuerbar) plus einige weitere direkt beeinflussbare Faktoren von Billie Eilish selber gesteuert werden. So wie ich auch bei den Stones zB ziemlich sicher bin, dass die Hauptpunkte dieser Felder (Veröffentlichungen, Photokampagnen etc) von einem der vier abgenommen wird.
    Allgemein: Nur weil einem Musik eines Künstlers nicht gefällt (was natürlich völlig in Ordnung ist), muss man ja nicht ohne Belege behaupten, dass der Künstler/die Künstlerin ein völlig fremdgesteuertes Industrieprodukt ist, dass auf „Massengeschmack“ ausgerichtet wird – ich gehe sowieso davon aus, dass Jeder/Jede hier Künstler in den Top 20 haben wird, die mal zielgenau den Massengeschmack trafen. Ist ja ein bisschen so wie die Indie-Diskussion der 80er hier.

    --

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    #11461391  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 10,525

    lathoAllgemein: Nur weil einem Musik eines Künstlers nicht gefällt (was natürlich völlig in Ordnung ist), muss man ja nicht ohne Belege behaupten, dass der Künstler/die Künstlerin ein völlig fremdgesteuertes Industrieprodukt ist, dass auf „Massengeschmack“ ausgerichtet wird – ich gehe sowieso davon aus, dass Jeder/Jede hier Künstler in den Top 20 haben wird, die mal zielgenau den Massengeschmack trafen. Ist ja ein bisschen so wie die Indie-Diskussion der 80er hier.

    :good:

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    #11461397  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

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    herr-rossider …Teaser zu einem Album ist ein leiser, sorgfältig komponierter Folksong, der sich den Gesetzen des Streaming-Zeitalters entzieht und dessen sublimen Hook sich drei ältere Herren auch nach mehrfachem Hören nicht merken können …

    hi hi…made my day. :mail:

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