Hier sollte sich ein Album Thread mal wieder lohnen. Vernon und Dessner haben 15 tolle Songs zusammengetragen, und sich für ihre Umsetzung einige passgenaue Helfer ausgewählt, die mal mehr, mal weniger ihren Stempel aufdrücken. Taylor Swift zB ist in „Birch“ wohl nur mit Hilfsmitteln rauszuhören, während sie den nächsten Song „Renegade“ großartig zu ihrem eigenen macht.
Das Album ist sehr folkig angelegt, weil Vernon die zuletzt bei Bon Iver auf die Spitze getriebenen elektronischen Experimente hier sehr klug und reduziert einsetzt. Auch seinen Gesang hat er weitgehend in Ruhe gelassen. Die Instrumentierungen in den Songs sind ausgefeilt, haben aber trotzdem einen gewissen Sessioncharakter. Zum Glück, bei Bon Iver löst Vernon viele Fragmente aus seiner Studioarbeit ja wirklich erst im Konzert auf.
Ich sehe bei dem Album ein ziemliches Potenzial für einen breiten Forenkonsens. Vinyl gibt es übrigens erst nächste Woche.