Re: Jazz in den 80er Jahren

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vorgarten

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redbeansandriceich denke, Komeda/Tolliver ist zu früh um Sinn zu machen, so hatte gypsy die Zeit ja nicht gesetzt, sondern zehn Jahre später… und die Frage ist doch irgendwie, woran es liegt, dass dieses „Hauptstrom des Jazz“ Bild ab irgendwann nicht mehr funktioniert… Mein Gefühl ist, dass dieses irgendwann ca 1953 ist… vorher wurde mit Swing/Bop/Cool/R&B tendentiell künstlich eine größere stilistische Vielfalt herbeigeredet, als wirklich da war, und ab hier fing es alles an, sich auseinanderzuentwickeln… und das sieht man von Jahrzehnt stärker und stärker…

klingt plausibel, aber (das wisst ihr besser als ich): kann man wirklich davon ausgehen, dass ein freddie hubbard oder ein chicago native wie tony williams tatsächlich einen jazzbegriff bis zum spiritual hatten? ist „tradition“ nicht hier schon fiktion?

redbeansandrice
wer macht schon das gleiche… ich würde eher fragen ob der Kontext von K. Washington dem Kontext von Thelonious Monk wirklich in einem greifbaren Sinne näher ist, als der Kontext von H. Chisholm… Es ist doch auch nicht so leicht, noch zu erklären, was eigentlich Tradition ist, wenn alles so kontextabhängig ist, oder?

darum geht es mir ja. davon abgesehen würde ich sagen, dass washington mit monk ein paar mehr kontexte teilt als chisholm.

redbeansandricedie Embassadors find ich tatsächlich relativ interessant in dem Kontext, weil Chisholm hier „einfach mal“ ein Popalbum gemacht hat, das man aus Kontextgründen wohl anders lesen sollte, als andere, ähnliche Alben… bin mir nicht sicher ob mich das überzeugt – ich find das mit Mulatu Astatke ziemlich austauschbar, also, als Hörer…

finde ich nicht, soll es wohl auch nicht sein. ich könnte es als etwas eigenes würdigen, ohne traditionen zusammenzuzimmern, in denen es mich dann überzeugen müsste.

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