Re: Florence + The Machine – Ceremonials

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jan-lustiger

Registriert seit: 24.08.2008

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Rob FlemingAuf ein oder zwei Songs die sich abheben und dauerhafter im Ohr bleiben hatte ich schon gehofft.

Den habe ich schon gefunden, bevor ich das Album kannte. „Shake It Out“ ist ganz großer Theater-Pop und da mir „What the Water Gave Me“ auch zusagte, habe ich mir „Ceremonials“ besorgt. Die ersten Höreindrücke waren durchaus positiv, man kriegt schon, was man erwartet, wenn man vereinzelte Songs schon vorher kennt. Aber genau daran krankt es nach einer Weile auch. Gerade für ein Album mit 55 Minuten Spielzeit stellt sich viel zu schnell das Gefühl ein, Florence and the Machine hätten hier etwas zu oft einfach Track für Track zur gleichen Formel gegriffen.

Das Album hat keinen Spannungsbogen, was selbstverständlich nicht immer schlecht sein muss. Es gibt Musik, da ist diese am einzelnen Track orientierte Herangehensweise die beste Wahl, doch Florences theatralischer Art-Pop gehört nicht dazu, u.a. weil sie so sehr auf Pathos setzt. Ich würde gerne von „Ceremonials“ mitgenommen werden auf eine Reise mit emotional ergreiendem Spannungsbogen, aber das passiert nur immer wieder innerhalb einzelner Tracks und irgendwann kenne ich den Weg dann zu gut, als dass ich ihn immer wieder spannend finden könnte.

„Shake It Out“ hat sicher beste Chancen auf eine Platzierung in der Jahres-Top-20 der besten Tracks. „Ceremonials“ scheitert aber etwas daran, das, was mich an diesem fasziniert, auf die Kunstform Album zu übertragen. Es bleiben also ein Hit, einige für sich hörenswerte Tracks und eine Sängerin, der man bei jedem einzelnen Titel anhört, wie sehr sie sich ins Zeug legt, aber kein Album, das als Gesamtwerk überzeugt.

Ich werde ihr noch ein paar Spins gönnen, aktuell tendiere ich zu soliden ***.

Das Debüt kenne ich übrigens nicht, das werde ich aber noch ändern.

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