Re: Kings Of Leon – Come Around Sundown

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optimist

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Erstaunlich ist, dass augenblicklich am Liebsten auf die Kings Of Leon verwiesen wird und mit Eifer der scheinbar folgerichtig böse Zusammenhang zwischen Erfolg, Stadionrock und natürlich U2 bemüht wird. Dabei finden sich in den Lieblingslisten der hier so Wortstarken genug Produkte, die mit inhaltlicher Stagnation treffend umschreibbar sind.

Wer ist denn hier so kreativ? Wieviele Künstler verfallen über die Dauer Ihres Daseins nicht in bestenfalls kunsthandwerkliche Wiederholungen ihres einstmaligen einzigartigen Ausdrucks. Das erscheint für den Interessierten natürlich bedauerlich bis schmerzhaft. Und auch ich liesse es mir gefallen wenn meine Favoriten bis zum Ende Ihrer Möglichkeiten einen genialen Ausbruch nach dem Nächsten gebären wollten. Nicht Miles Davis, nicht David Bowie und auch nicht Brian Eno haben das geschafft, selbst Frank Zappa war dann doch vorherbestimmbar.

Mein liebstes Album der Kings Of Leon ist Aha Shake Heartbreak, und ich hatte mir eine perspektivische Erweiterung ihres Soundcosmos in Richtung Creedence Clearwater Revival gewünscht. Das ist bislang leider nicht passiert, nur kann ich fair bleiben beim Nichteinverstandensein, und einen Vergleich wie den zu den Bee Gees zu ziehen, ist böswillig und/oder blödsinnig. Und einen „überkandidelten Basslauf“ nebst einem „kaputten Drumrhythmus“ ist mir noch nicht untergekommen. Und wer es „mehr auf die Zwölf“ braucht, ist im Boxring besser aufgehoben.

(A propos zwölf: Seit 1976 arbeitet U2 kreativ und die letzte Platte halte ich für hervorragend. Das ist immerhin deren zwölfte Studioproduktion!)

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