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MikkoDas nicht, aber was ist es dann? Chanson? – Einerseits durchaus sympathisch, andererseits ist es mir doch zu maniriert. Und damit identifizieren – inhaltlich – kann ich mich eh nicht.
Tatsächlich nicht? Der Text ist doch sehr ironisch und lässt sich auf jede Art von „früher war alles besser“-Verklärung übertragen. Allein schon die erste Strophe mit den Kindern der achtziger Jahren, die noch vergnügt das Laub von der Straße fegten („und ein Lächeln galt als Dank“) und selbstverständlich älteren Herrschaften einen Platz im Bus anboten, ist doch eine schöne Persiflage auf all die kleinen und großen Unwahrheiten, die noch jede Altvorderengeneration dem ungeratenen Nachwuchs mit auf den Weg gab. PS: Der Refrain feiert natürlich jede Jugendschwärmerei. Das ist auch etwas Universelles. „Wir allen waren so verliebt in Sophie Marceau. Sag nicht, es war nicht so, denn es war doch so, sag nie, es war nicht so.“)
Musikalisch geht das in die Richtung von z.B. Divine Comedy, wobei beide sich wohl bei Michael Nyman bedienen (siehe z.B. den Soundtrack von The Draughtman’s Contract). Auch Serge Gainsbourg ist hier nicht weit weg.
Das unschlagbarste Argumente für Prag ist natürlich Nora Tschirner.
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