Re: Jean Renoir

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Napoleon Dynamite“La règle du jeu“ ist in etwa so leicht wie Picassos „Guernica“.

… und schwimmt sogar in Milch. Bravo.

Die Szenen im Landsitz, die Jagdgesellschaft, all das wirkt doch trotz einer fraglos vorhandenen unterschwelligen Tragik niemals schwerfällig oder bewusst statisch, sondern frisch und spontan, ohne dabei je an Tiefe und Komplexität zu verlieren, im Gegenteil. Renoirs großes Geschick manifestierte sich doch gerade auf inszenatorischem Level, in der Art und Form der Darreichung komplexer, wuchtiger Themen, bei dem er nie sein Publikum aus den Augen verlor und das seinen Filmen einen eigenen, unverkennbaren Flair verlieh, den die häufig schweren Sujets niemals zu erdrücken vermochten.
Bei „La Grande Illusion“, „La Règle Du Jeu“, „La Bete Humaine“ u.a. ist das so, bei den weitgehend unterschätzten, späteren Arbeiten wie „Carosse D’Or“ oder „Elena Et Les Hommes“, die bunt und schillernd wirken, denen aber eine tiefe Melancholie und existenzielle Verzweiflung innewohnt, wird dies ebenfalls deutlich.

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