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Johnny SpazzyMir wird übel!
Berlin (dpa) – Der Tod von David Bowie reißt eine Lücke in die immer kleiner werdende Riege der großen Rock- und Popstars.
Großartiger Text.
Paul Simon und Bob Dylan sind ja kleinwüchsig. Brian Wilson irgendwie ja auch. Das so ein Riese wie David Bowie eine Lücke reißt und kein Baum mehr in der Sahara der großen Rock- und Popstars nachwächst kann man fast glauben. Chuck Berry – ist auch keine 20 mehr.
David Bowie – seine Konzerte bekamen meist gute Kritiken. Natürlich war es spannend, sein Dunstkreis war so gefährlich wie der Smog eines geplatzten Erdgaslagers. Da gab es die Erstaufführung von Christiane F, die durchtanzten Nächte in den Schuppen in Berlin, Stop Making Sense mitten in der Nacht in einem Berliner Kino und Platten nicht nur von Bowie. Da gab es eine wunderschöne 17-jährige die ihren Zuhälter mit 20 Messerstichen umbrachte und es gab und gibt die Junkies die fast nie einen Ausweg finden.
Als Bowie dann das Konzert an dem Pfingstwochenende 1987 am 6.Juni Abends vor dem Reichstag bestritt waren 60.000 auf dem Platz vor dem Reichstag, viele standen aber auf der anderen Seite der Mauer und die Provokation war groß. Ein großartiges Konzert. Sehr schön beim Concert für Berlin dabei gewesen zu sein. Tja 750-Jahr-Feier, die Tour de France, die Queen oder Ronald Reagen durften Berlin auch gratulieren.
Am 6. Juni spielte New Model Army, danach David Bowie. Am 7. Juni: Bruce Hornsby, danach die Eurythmics auf der Bühne gegenüber mit Annies rotem BH und am 8. Juni vor dem Reichstag: Paul Young, danach die damals gigantischen Genesis mit der Invisible Touch Tour. 50 DM für alle drei Tage, manche waren auch umsonst dabei, fand eine Karte für meinen Bruder, der extra aus Heidelberg kam.
Bowie begann mit Up the Hill Backwards, Glass Spider usw Absolute Beginners und das Besondere an dem sonnigen Abend war Heroes mitten im Konzert.
„I’ll never forget that. It was one of the most emotional performances I’ve ever done. I was in tears. They’d backed up the stage to the wall itself so that the wall was acting as our backdrop. We kind of heard that a few of the East Berliners might actually get the chance to hear the thing, but we didn’t realize in what numbers they would. And there were thousands on the other side that had come close to the wall. So it was like a double concert where the wall was the division. And we would hear them cheering and singing along from the other side. God, even now I get choked up. It was breaking my heart. I’d never done anything like that in my life, and I guess I never will again. „When we did ‚Heroes‘ it really felt anthemic, almost like a prayer. However well we do it these days, it’s almost like walking through it compared to that night, because it meant so much more. That’s the town where it was written, and that’s the particular situation that it was written about. It was just extraordinary.
Ja, das war verdammt hot.
Als David dann am 13 Juni 2004 das IOW Festival am Sonntag beschloss war es sehr seltsam. The Who sprengten am Vorabend das Universum und David war im Soundbrei verloren. Der Bass übertönte alles und das die Leute vom Sound das noch einigermassen in den Griff bekamen und beim Lied mit Under Pressure alles ein wenig besser wurde war für die 35 000 gerade so erträglich und nach Ziggy Stardust konnte man sich von David irgendwie verabschieden. Die glatte Show hatte nichts vom Feuer in Berlin 17 Jahre zuvor.
12 Tage später hatte er einen Herzinfarkt beim Hurricane Festival am 25.Juni 2005. Danach wusste man das es eng wird für ihn. Viel Zeit sich weiter zu verabschieden. Ein Wunder das er noch so lange weiter leben durfte, es war dann nicht das Herz, sondern vermutlich ein HCC. Herzliches Beileid an seine Familie, Freunde und seine Fans.
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.