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samIch bin mir nicht mehr sicher, wann ich David Bowie zum ersten Mal wahrgenommen habe.
Dass habe ich mich gestern auch gefragt.
Ich glaube es war beim Lesen von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, als ich den Kick bekam, mein noch relativ enges musikalisches Weltwild um Pink Floyd, Yes, Zeppelin, Deep Purple, Genesis und Supertramp um Bowie zu erweitern. Wie so oft hab ich mir zum Kennenlernen erstmal eine schöne lange Live-Platte besorgt und bin also mit „David Live“ eingestiegen. Und die hat so eingeschlagen, dass Taschengeld und Kohle fürs Zeitungenaustragen bis auf Weiteres blockiert waren. In unserem Cassetten-überspielen-Zirkel, dem ich meine musikalische Vorliebenbildung weitgehend verdanke, spielte Bowie noch keine Rolle. Der Impuls kam also von mir.
Was mich immer sehr beeindruckt hat, ist die aufrichtige Hochachtung ganz vieler anderer Künstler, für sein Interesse und seine Begeisterungsfähigkeit für Alles und Jedes. Es gibt ein frühes Jim Kerr-Interview, als die Simple Minds noch keine Sau kannte, in dem Kerr erzählt, wie Bowie im Nachbarstudio aufgenommen hat, und zum guten Tag sagen mal bei den SM reinschaute. Im Handumdrehen saßen die zusammen und quatschten stundenlang über ihre Lieblinge. Und Bowie referierte mit leuchtenden Augen über Can, Neu und Kraftwerk.
Kerr beionte, dass da kein Superstar saß, sondern ein Musikerkollege. Die Ehrfurcht war ruckzuck verflogen.
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