Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › The Postmarks – Münster, Gleis 22, 16.11.09
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Gestern traf sich die Münsteraner Forumsgemeinde – Mrs. & Mr. TomJoad, Dominick Birdsey, Rob Fleming und ich – im Gleis 22, dem familiären Club, bei dem man den Bandmitglieder meist schon am Eingang kennenlernt – so auch gestern. Das Publikum war wieder mal übersichtlich, höchstens 50 Leute.

Wir wollten The Postmarks aus Miami hören und sehen, eine Band, die auch sonst im Forum Freunde hat. Leider waren sie nur Vorband, doch die halbe Stunde war lohnend. Man erwartet bei den Postmarks romantischen Indie-Pop, der nach Sixties und Filmscores klingt, und entsprechend nostalgische Optik, wie man sie vom Retro-Stil ihrer Albencover kennt. Doch die Postmarks überraschen ihr Publikum gerne, wie der Bericht aus Stuttgart zeigt:
http://www.gig-blog.net/2009/11/16/the-postmarks-bell-x1
Während die Postmarks in Stuttgart durch schwarze Kleidung und Shoegazer-Attitüde Erwartungen konterkarierten, erlebten wir die Band leger-unglamourös gekleidet, Sängerin/Gitarristin Kim dagegen im mädchenhaftem Outfit mit Zöpfen, Kleidchen und langen Strümpfen so, wie es sich die Stuttgarter gewünscht hatten.
Die Band bot ihre Hits wie „No One Said It Would Be Easy“ und „Go Jetsetter“ kompakt und energischer als auf ihren Alben. Die Band selbst war sehr sympathisch, die Kommunikation mit dem Publikum geriet aber eher kurz. Als Kim fragte, ob wir das Ramones-Stück „7-11“ erkannt hätten, mussten die Münsteraner leider mangels derart intimer Repertoirekenntnis passen (es ist im Original zu hören auf „More Unreleased Tracks“), aber es hatte uns auch so gefallen. Einziger Schwachpunkt des Auftritts war, dass Tims hübsche, aber nicht sehr dominante Stimme stellenweise im Soundmix unterging.
Zum Schluss wurde der Sound auch in Münster „shoegazig“ und endet in einem sonischen Finale, das man in dieser Heftigkeit von der Band nicht erwartet hätte, zumindest nicht, wenn man nur das aktuelle Album kennt.
Wer die Postmarks noch nicht kennt, hier einige Live-Aufnahmen:
The Postmarks – Know Which Way The Wind Blows
Und hier ihr semi-legendärer Auftritt in einer Kindersendung:
Balloons Make Me Happyhttp://www.myspace.com/thepostmarks
Vom Hauptact hatten wir alle keine Vorstellung und genauso wie die Kollegen in Stuttgart waren wir nicht sehr angetan von den Iren Bell X1. Angekündigt war eine Mischung aus Talking Heads und frühen REM, tatsächlich erlebten wir handwerklich perfekten, anspruchsvoll gemeinten College-Rock mit 90er-Jahre-Flair, der sich um klare melodische Statements herumdrückt und stattdessen um Emotionen bemüht und zu ausufernden instrumentalen Passagen neigt (allerdings ohne Mucker-Attitüde, das sei ihnen zugute gehalten). Gegen Ende merkte man, dass der Sänger seinen durchaus vorhandenen Hang zum Pathos sicher auch gerne auf ganz großer Bühne ausleben würde. Die Stuttgarter Blogger hatten den gleichen Gedanken: Man wundert sich, dass diese Band nicht viel populärer ist. Im Vorprogramm von U2 waren sie schon. Die Jungs waren aber nicht unrecht und der Sänger grüßte kollegial die Postmarks, die von der Theke aus den Auftritt verfolgten. So familiär ist es eben im Gleis 22.
http://www.gleis22.de/home.htm
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Werbung@Rossi:
Sehr treffende Wiedergabe des gestrigen Abends, insbesondere den Auftritt Bell X1 scheinen wir doch alle ähnlich wahrgenommen zu haben.
Die im Vorfeld angekündigten Bezüge zu R.E.M. haben sich mir zwar nicht erschlossen aber zumindest der Sänger ließ mich, bei einigen Passagen seines Vortrags, tatsächlich an David Byrne (Talking Heads) denken.Insgesamt hätte mir eine andere Gewichtung (mehr The Postmarks – weniger Bell X1) besser gefallen, aber egal.
Auffälligkeit am Rande:
Am Merchandising-Tisch gab es nur ein einsames Bell X1 TShirt zu erwerben, sonst nichts. Cds oder Vinyl suchte man vergeblich.
Selbst für die eher kleinen Konzerte im Gleis 22 ungewöhnlich.--
Living Well Is The Best Revenge.Herr RossiAngekündigt war eine Mischung aus Talking Heads und frühen REM
Das hatte ich auch gelesen. Man hätte sagen müssen, dass es eine Mischung aus den miesesten Momenten Michael Stipes und Outtakes der Talking Heads sei, die zum Glück nie das Licht der Welt erblickt haben. Nun ja, ganz so schlimm ist es vielleicht nicht, aber ich fand die Band so fade, dass ich nach sieben oder acht Liedern gegangen bin. Einzig „The Great Defector“, das nun exakt nach David Byrne und Konsorten klingt, gefiel – kannte ich aber bereits und machte Hoffnung auf einen gelungenen Abend. Den kann man aber nur für die erste halbe Stunde konstatieren.
Spooky war das junge blonde Mädchen, das nahezu regungslos vor der Bühne pappte und selbst in der Umbaupause, eine halbe Stunde lang auf den schwarzen Vorhang starrte.
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@rob: Ja, das fand ich auch schade. Die ersten beiden Postmarks-Alben hab ich noch nicht und beim aktuellen Album hätte ich auch die LP genommen, hab ich bislang nur als Download. (Ob es die ersten beiden auch als LP gibt, kann ich gerade nicht ermitteln.)
Tim meinte übrigens, das Album würde erst im Februar in Deutschland erscheinen – bei iTunes ist es aber bereits erhältlich.
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ach wie schön, Paralleldiskussionen zwischen gig-blog.net und hier im Forum.
Also Talking Heads hab ich da echt gar nicht rausgehört, kenn ich aber auch zu wenig.
Wirklich seltsam so perfekten Mainstream-Poprock im Indieclub vor ner Handvoll Leuten zu hören. Verkehrte Welt!--
also perfekt im Sinne von ausproduziert, radiotauglich etc. Nicht im Sinne von „geil“;-)
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Willkommen, Lino! Leider waren wir nicht so gut vorbereitet für einen Nachbericht, wir haben z.B. keine Fotos. (Oder doch?)
Die Zusammenstellung der Bands ist wirklich kurios. Auf dem RS-Weekender waren sie auch gemeinsam.
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Hat eigentlich jemand auf dem Weekender die Postmarks gesehen und kann berichten?
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Leider nicht, die Postmarks waren eine der ersten Bands die gespielt haben. Da waren Jules, Sonic und ich gerade angekommen und wurden von Ike & Tina und Sonny begrüsst. Sehr ärgerlich.
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Da hab ich nicht mehr viel hinzuzufügen. Mir wäre es auch lieber gewesen wenn Bell X1 die Vorgruppe gewesen wäre. Sie erwähnten am Anfang dass Sie bereits 4 Alben herausgebracht hätten, Ihren eigenen Stil haben Sie anscheinend nicht gefunden. Zum Schluss hörten Sie sich bei einem Song sogar noch stark nach James Blunt an, da waren Sie dann endgültig durch bei mir.
Von den Postmarks hätte ich mir wohl am Merchandise eine CD mitgenommen, es war halt nur leider nichts da —> selbst Schuld ! Eine neue CD haben Sie für Februar angekündigt, vielleicht erklimmen Sie ja dann die nächste Stufe, zu gönnen wäre es Ihnen nach dem charmanten Auftritt ( trotz abschliessendem „Wall of Noise“ )
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Clarence doesn't leave the E Street Band when he dies. He leaves when we dieHerr RossiHat eigentlich jemand auf dem Weekender die Postmarks gesehen und kann berichten?
Leider nur das letzte Stück, weil ich… ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls reicht das nicht für einen Eindruck. Von Bell X1 habe ich mir allerdings einen kurzen und (wie im Weekender-Thread zu lesen ist) schlechten Eindruck gemacht.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe Besucher auf dem weekender getroffen, denen Bell X1 ausgesprochen gut gefallen haben. Die aktuelle Platte finde ich mit ihren Anleihen bei den Talking Heads gelungen, der Hinweis auf REM ist glücklicherweise nicht zutreffend.
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Das Publikum im Gleis fand Bell X1 mehrheitlich gut, hatte ich den Eindruck. Wir sind da sicher nicht repräsentativ. Hast Du die Postmarks schon live gesehen?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Herr RossiDas Publikum im Gleis fand Bell X1 mehrheitlich gut, hatte ich den Eindruck. Wir sind da sicher nicht repräsentativ. Hast Du die Postmarks schon live gesehen?
Nein. Leider haben sie an der Ostsee sehr früh gespielt.
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Schlagwörter: The Postmarks
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