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Kings Of Leon
Because Of The Times
Am Anfang war das Feuer. Und die kleine Rasselbande Followill machte sich ihr eigenes Spiel zu dieser Hypothese. Das wäre ein denkbarer Ansatz der neuen Platte beizukommen. Aber man wird scheitern. Und dabei erstaunt feststellen, dass einem dieses grandiose Gefühl, an Musik zu scheitern, beglückt. Das Album eröffnet mit dem atmosphärisch-brodelnden „Knocked Up“. Und erst nach diesem Warnschuss enthüllt sich sukzessive das Ausmaß dieser Platte.
Die Kings Of Leon fangen erst jetzt richtig an, und nur wenige werden folgen. Die entwaffnende Eingängigkeit, der schnodderige, meckernde Südstaaten-Ton der ersten beiden Alben ist gänzlich verschwunden. Keine klappernd-zappelnden Country-Swamp-Punk-Knaller wie „Razz“ oder „Joe’s Head“ enthält dieses Album. Stattdessen haben die Kings Of Leon die Kehrseite ihres Musikspektrums erforscht. „McFearless“ kippt einem Salzsäure über den sprachlosen Körper. Giftig und brachial, in Schräglage stotternd schlängelt sich die Gitarre wie ein kaputter Kettensäge-Motor in „Charmer“. Der gloriose Mittelteil mit „Black Thumbnail“, „My Party“ und „Ragoo“ sprüht mit facettenreichem, expressivem Gitarrenspiel Funken und dazu klagt der Sänger: „We’re here to cover the ground with a tumbleweed“. Als einziger Referenzpunkt blieben wohl die Pixies, die ähnlich burschikos und furchtlos ihre musikalische Fantasie offen legten.
„Because Of The Times“ ist ein angepisster Monolith. Bitte nicht bespucken.
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