Re: Birdseys Rezensionen

#4632375  | PERMALINK

sonic-juice
Moderator

Registriert seit: 14.09.2005

Beiträge: 10,983

Dominick Birdsey
„Die Klavierspielerin“ ist eine sprachliche Metaphernkanonade, die in der Nachkriegsliteratur sicherlich Ihresgleichen sucht. Selten wurde eine Charakterisierung einer einzigen Figur mit einer derartigen Wucht an Sprache beschrieben, ein Buch so derart hervorragend bis in die kleinsten Details durchkomponiert- und strukturiert, wie es Jelinek hier gelingt.

Kann ich so unterschreiben. Beeindruckend ist das, keine Frage. Nobelpreiswürdig auch. Für ein Leservergnügen halte ich es allerdings nur bedingt, weil in der Tat die stilistische Selbstverliebtheit ab und an überhand nimmt. Ein Sprachdickicht, durch das man erstmal durch wollen will, um die Handlung nicht aus Versehen zu verpassen. (Der Bezug zu Sylvia Plath erschließt sich mir allerdings weder in Sprache noch Inhalt so auf die Schnelle; aber das muss ja nichts heißen.)
Schöne Rezension, Herr Birdsey!

--

I like to move it, move it Ya like to (move it)