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Kassé Mady Diabaté – Manden Djeli Kan (2008)
Pech für Kassé Mady Diabaté, in Frankreich erschien das Album bereits im Herbst 2008, hierzulande aber erst im Frühjahr 2009. Somit taucht das Album in keiner Endjahresliste auf, obwohl es das mehr als verdient hätte. Wenngleich ich gestehen muss, dass es mich zunächst einmal fast ein bisschen enttäuscht hat. Eigentlich völlig unverständlich, denn Diabaté bietet auf seinem vermutlich 4. internationalen Album durchweg hochkarätige Songs und bewegt sich dabei sehr geschickt ziwschen Moderne und Manding Tradition. Obwohl er in seiner Heimat Mali ein Star ist, ist er international kaum bekannt. Allerdings hat er ebi einigen namhaften Projekten mitgewirkt. So singt er unter anderem für Toumani Diabaté’s Symmetric Orchestra und wirkte auch auf dessen Kollaboration mit Taj Mahal Kulanjan mit. Des Weiteren arbeitete er mit Dee Dee Bridgewater auf deren Red Earth Album und mit seinem Landsmann Cheick Tidiane Seck.
Geboren wurde Diabaté 1949 in Kéla und ist Mitglied einer der größten Griot Familien in Westafrika. Im Alter von 20 Jahren wurde er bereits zu einer lokalen Berühmtheit in Kangaba, der alten Mandingo Hauptstadt. Der Gouverneur der Kangaba Bezirks gründete zu jener Zeit ein Orchester und bot Diabaté die Stelle des Sängers an. Dies war das erste mal, dass Diabaté mit eletrischer Musik in Berührung kam. 1972 schließlich wurde er vom Jugendministerium des sozialistischen Mali als Sänger des Badema National Orchestra verpflichtet. Fortan führte er ein zweigleisige Karriere, zum einen als Griot für die Oberschicht und zum anderen quasi als Popsänger in den Clubs der Hauptstadt Bamako. Und beides findet sich auch auf Manden Djeli Kan, das übersetzt etwa bedeutet, „Die Stimme des Manding Griot“. Einem traditionellen Stück wie Kalou Man Kene folgt hier das ungemein poppige und mit einer unwiderstehlichen Melodie ausgestatte Kaninba. Unterstützt wird er dabei von großartigen Musikern wie Djelimady Tounkara, der schon bei der Rail Band Gitarre spielte und natürlich von den obligatorischen Frauenchören, wie man sie auch von Salif Keita kennt. Von der Umsetzung her ist Manden Djeli Kan durchaus vergleichbar mit Keitas letzten Alben jedoch auch mit einer ganz eigenen Note versehen. Ein weiterer Höhepunkt dieses an Höhepunkten nicht armen Albums ist das reduzierte, lediglich mit zwei Koras und zusammen mit Toumani Diabaté eingespielte Nankoumandjian, das den Sprung in etwas bluesigere Gefilde wagt und eine weitere Nuance auf einem abwechslungsreichen aber dennoch homogen wirkenden Album ist.
Schon erstaunlich, wie sich aus einem vermeintlich unscheinbaren Album im Lauf der Zeit doch noch ein kleines Meisterwerk entwickelt.Es zeigt aber, dass es manchmal nicht verkehrt ist, einem Album ein paar Chancen mehr zu geben. In diesem Fall hat es sich mehr als gelohnt.
Diskographie
1989 Fodé
1990 Koulandjan Kela
2003 Kassi Kassé (wurde auch als „Mande Music From Mali“ veröffentlicht)
2008 Manden Djeli Kan
Internet
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?