Re: The Sisters of Mercy

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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Sonic JuiceDafür bin ich im Sisters-Thread. Komisch dass Du in Threads über Musikrichtungen oder Bands, die Dir musikalisch fremd sind, nur Angriffe startest und wieder verschwindest. Ich kann mich dunkel erinnern, dass ich mal an einem Industrial-Sampler interessiert war, um Lücken zu stopfen und Vorurteile zu korrigieren. Solches Interesse an anderen Stilen, die Dir nicht passen, habe ich bei Dir noch nicht wahrgenommen. Wo unterhalten wir beide uns eigentlich grad ernsthaft über eine Musikrichtung, im Sisters-Thread oder vielleicht im Elton John- oder Wilco-Thread (die vielleicht auch nicht nur so uninteressant sind, wie Du vielleicht meinst…)?

Wenn Du als Ex-Gothic so dünnhäutig bezüglich Angriffen von außen bist, dann kann ich das so akzeptieren. Aber dann ist natürlich Dein heftiges Austeilen gegen andere Stilrichtungen, die Dir nicht behagen, um so befremdlicher. Was meinst Du wieviel Spott Sido hier einsteckt für seine Vorliebe für den Aggro-Berlin-Kram? Der steckts lockerer weg.

Und jetzt wäre ich noch über einen Hinweis dankbar, wo ich in diesem Thread irgendwelche Gothics pauschal über einen Kamm geschert habe oder über sie hergezogen bin (außer über die „dümmlichen“, die sich angeblich über die Klamotten von Eldrige erregt haben: da stehe ich zu, offenbar gab es solche aber gar nicht?). Dann entschuldige ich mich gerne.

Der alte Irrglauben ist doch der: „Indie“-Fans hören nur „Indie“-Musik weil’s „Indie-Musik“ ist, halten sich für was Besseres – und laufen deshalb mit „Indie“-Scheuklappen herum…
Als würde man als „Indie“-Fan keine andere Musik kennen! Um erstmal sich so weit in einen gewissen „Underground“ vorzuarbeiten, muß man sich natürlich durch die bekannteren Musikstile hindurchwühlen, die allerdings präsenter (um nicht zu sagen: omnipräsent – von Tag zu Tag mehr…) sind, gegenüber dem Nischenprogramm. Deshalb darfst du nicht davon ausgehen, ich würde nichts anderes als meinen „Kosmos“ kennen – beileibe nicht, ich kenne schon die Gründe, warum ich gezielt provoziere (wenn’s auch manchmal – gebe ich zu – zu deftig sein kann… – ich werde auch an mir arbeiten…).

Nimm mal zum Beispiel einen stinknormalen Tag, morgens mache ich das Radio an, und höre zum x-ten Mal das neue Madonna-Stück, das mir schon beim ersten Mal billig vorkam – und mir sowas zum Hals heraushängt. Ich höre Nachrichten – und danach kommt meistens Bon Jovi, mein Gott, ich habe Bon Jovi sicher schon öfters (unfreiwillig) in meinem Leben gehört als die Sisters of Mercy, ohne Scheiß! Ich gehe später des Tages in einen Plattenladen, dort wird meistens seichter Dancepop gedudelt – oder Mainstream-HipHop, es nervt. Man fällt überall über die gleichen CD’s, hundertfach, die eigenen Favoriten findet man nicht, ein Erkundigen an der Infotheke zieht meistens nur mitleidiges Schulterzucken nach sich. Überall ist man im Endeffekt von der Massenware Pop umgeben, im TV meistens auch nur die üblichen Verdächtigen auf Boulevardniveau. Die wirklich einzige Alternative ist meistens nur noch die eigene Anlage. Weiter: Wenn interessante Konzerte, dann nicht in der eigenen Gegend, dort spielen immer nur die „Blockbuster“, Phil Collins-Liga, etc.

Und dann überlege mal, welche Musikrichtungen sind mir dann noch fremd? Genau, andere „Underground“-Richtungen (habe ich jemals über diese Häme ausgeschüttet? Na, also…). Du wirst zugeben, daß ich immer nur über dies gewettert habe, von dem ich mir durchaus eine Vorstellung machen konnte!

Du darfst nicht denken, ich würde nicht „herumexperimentieren“. Die musikalischen Stile, die in meiner Sammlung eine Heimat gefunden haben, sind durchaus vielzählig. Meine absoluten Favoriten sind nunmal Wave/Industrial/Goth/Electro und Punk – und diese werden immer öfters nur belächelt – und ich verteidige diese. Daß ich auch eine durchaus hohe Anzahl an „nur“ Popmusik, neueren Bands, TripHop, elektronischer Clubmusik, etc. besitze (und sehr gerne höre), erwähne ich jetzt halt zum ersten Mal.

Aber man kann sich halt nicht alles schönreden, manchmal muß auch der Frust über ständig überbewertete oder ständig in der Anbetung (jaja, ich weiß, die Rolling Stones sind soooo super, habe ich schon tausendmal hier gelesen…) stehende Bands/Künstler raus.

Und es ging nicht nur um diesen Thread, und nicht nur um „Goth“, ich erinnere mich einer zu saloppen Bemerkung deinerseits bezüglich der unsensiblen Ästhetik einer diffusen deutschen Band, da schluckte nicht nur ich…

Aber ich möchte hier nicht anfangen aufzurechnen, sowas hat nie Stil, sondern vorschlagen, hier halbwegs gut miteinander auszukommen.

Und: meine Industrialsammlung steht jedermann, der interessiert ist, durchaus offen…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad