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Bender RodriguezNatürlich war es KEIN „Skandal“ (warum diese überzeichnete Wortwahl?) wenn A. Eldritch in weissen Klamotten auftrat. Für mich allerdings eine äusserst billige Antihaltung, die bei mir eher Bedauern über einen doch sonst solch überheblich (gerade auf geistiger Ebene) auftretenden Menschen hervorrief. Solch eine billige Provokation seines „Stammpublikums“ konnte schon mal – zumindest auf mich – durch eben diese Plumpheit beleidigend wirken. Natürlich nicht für meine Person als Szeneinvolvierter, sondern auf meine Eigenschaft als vernunftbegabter Mensch! Für so offensichtlich dumm kann man einfach die Leute nicht verkaufen, die einem jahrelang ihr Geld in den Rachen geworfen haben! Eine etwas subtilere (und intelligentere) „Veräppelung“ seines Publikums hätte ihm weitaus mehr Sympathien eingebracht – gerade auch beim Zielpublikum (denn die Gothszene war’s doch wohl immer noch… – trotz leugnender Lippenbekenntnisse…). Diese Teile der Anhängerschaft, die sich provozieren liess, und möglicherweise auch herummuckte (wenn es denn wirklich so war, man darf eine gewisse Legendenbildung – auch von offizieller Seite gesteuert – nicht unterschätzen
) war/ist nunmal dieser Prozentsatz schlichter Gemüter, die einen Teil JEDER Gefolgschaft ausmacht (wieviel ach-so-elitäre Möchtegern-Intellektuelle Element of Crime-Fans gibt’s wohl, die plötzlich Zeter und Mordio schreien würden, wenn Regener & Co. plötzlich in Spandexhosen und Freddy Mercury-Gedächtnisschnäuzern auftreten würden? Na, also…).
Wär aber ja mal was. Es ist natürlich kein Skandal, ich fand es noch nicht mal einen Affront gegenüber den Leuten (wenn ich mich richtig erinnere, haben weiter vorne auch einige gejubelt), es war ein Statement. Wenn also einige Leute (und da fielen mir die steineren Gesichter und das Rumgepose auf) auf ihrer Fetischparty nicht gestört werden wollen, bitteschön. Aber schließlich gehen auch noch andere Leute auf’s Konzert. Und die haben sozusagen ein Recht auf weiße Anzüge.
Bender Rodriguez
Und ich betone nochmals, man darf die ehemalige (bis ca. 1993) Gothszene nicht für so doof halten, wie es der breiten Öffentlichkeit durch die immer wieder hochgespielten Klischeesensationsmeldungen vorgegaukelt wurde = Vorurteile, wie du schon sehr richtig festgestellt hast… Szenefremde bekamen diesen existierenden Humor natürlich nie richtig mit…;-)
Er war vielleicht sehr fein … Aber ernsthaft: vom Publikum in Konzerten zB Joy Divisons oder anderer Früh-80er-Bands war das Publikum grundverschieden. Das sollte ich dazu sagen: das Konzert war Ende der 90er – also lange nach Deinem „Abschied“.
Bender Rodriguez
Ansonsten verweise ich auf meine bisher zu diesem Thema verfassten Beiträge…
Ebenfalls.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.