Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Filme › Martin Scorsese › Re: Martin Scorsese
ganz Klar Taxi Driver ein Film der kein bißchen abgeflacht oder verstaubt ist, sondern heute noch so reinhaut und begeistert wie am Tag als er rauskam.
Neure Filme wie „Mucksmäuschenstill“ oder „Ex-Drummer“ währen ohne diesen Einfluss nicht denkbar.
Ich kann eh nicht nachvollziehen das einige hier im Forum Marty für keinen besonders guten Regisseur halten: Kein Filmschaffender der Neuzeit hat nachfolgende Zelluloid-Künstler so beeinflußt, bei niemanden denke ich so oft: „Ach dieser Film diese Regisseurs würde mich jetzt interrissieren noch mal zu sehen, und daß sind dann teilweise so unterschiedliche werke wie „King of Comedy“, „Kap der Angst“, oder „Hexenkessel“.
Marty ist privat einer der größten Filmforscher- und Sammler weltweit, doch er lässt es nicht beim sammeln, sondern zieht unterschiedlichste Einflüsse wie italienischen Neoralismus, Nouvelle Vague, Trash-Filme, Italowestern, klassisches Hollywood-Kino und und und vermag es aber – anders als Quentin Tarantino – diese Einflüsse so zu verarbeiten das echte Filme mit Seele daraus entstehen, nicht bloß reine Reflektionen über Film als Kunst.
Mit Sicherheit tut sein katholischer Background und seine eigene Krankheits-bzw. Phobie-Geschichte einiges dazu sich nie in einer Luftblase zu bewegen, sondern immer die Balance zwischen „Kunst reflektiert Realität“ und „Kunst reflektiert Kunst“ zu halten.
Zu seinen Einflüssen zählen amerikanische Epen wie „Citizen Kane“ oder „Der Schwarze Falke“, ebenso aber das Schauspieler-Kino von Kazan oder Cassavetes, die Experimentierfreude eines Godard oder der Zynismus eines Sergio Leone; Sowie sich John Ford mit seinen Wild-West-Helden und Charakteren ein eigenes Universum erschaffen hat (oder Akira Kurosawa mit seinen Samurais oder Jean-Pierre Melville mit seinen wiederum dem amerikanischem Kino entlehnten Pariser Gangstern) schuf Scorcese sich sein Universum mit New Yorker Mafiosi, einer Welt mit der er mehr oder weniger aufgewachsen ist.
Apropos Melville: So wie sich dieser etwas eigentlich kulturfremdes -Gangster des Film Noir des Hollywood der 40er Jahre – in seine französische Heimatstadt verlegt hat, und damit großes Kino geschaffen hat- hat Scorcese einerseits den umgekehrten Schritt gemacht – Melvilles Gangster zurück nach New York gebracht- andererseits aber einen Schritt weitergedacht und die Gangster (sicherlich nicht nur die von Mellville sondern auch die von Copolla ) einerseits wie in „Hexenkessel“ aus der Mythologisirung wieder zurück auf den Boden gebracht, aber andererseits wie in „Good Fellas“, den Mythos des Gangsters völlig entzaubert. (Wobei hiermit sicher
Bei keinem weiterem Regisseur weiss ich so eine Übereinstimmung von Schauspiel/Story/Bildern/Musikeinsatz zu beobachten. Sicher Wenders oder Dennis Hopper (in Easy Rider) haben schon vorher Rock-Musik in Filmen eingesetzt, aber Marty hat dies perfektioniert.
Er ist bei allem ein sehr amerikanischer Regisseur, dessen Filme immer auch Reflektionen über ihre Zeit waren. Genauer gesagt: Ein italoamerikanischer Regisseur, einer der ersten (neben Copolla ) die Ethnizität ins Hollywood-Kino gebracht haben, der Amerika weniger als melting pot sondern eher als Flickenteppich der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sah; ein sagen wir Spike Lee wäre ohne diesen Einfluss sicher nicht denkbar gewesen…..
@Napoleon, Dead Flowers
könntet ihr mir bitte plausibel und sachlich erläutern warum ihr Scorceses Filme nicht mögt, und meinetwegen einen Clint Eastwood für den viel begabteren Filmschaffenden haltet. Ich meinte wenn Napoleon im „Bester Regisseur aller Zeiten“-Thread zu Scorcese und Coppola als einzigen Kommentar warum diese eben nicht zu den besten zählen schreibt „Womit denn“ hilft mir das erstmal nicht viel weiter. Und bitte zur Erläuterung nicht einen durchschnittlichen und eher unbekannten Film wie „Last Temptation of Christ“ nehmen.
Gruß
Blitzkrieg Bettina
--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.