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(Hab mir die Kritiken immer gerne durchgelesen und auch immer wieder auf der Homepage gestöbert, deswegen wag' ich es einfach mal… )
Woche 35
THE GOOD LIFE
„Album of the Year“
VON RALF SUMMER
23. AUGUST 2004
Mit diesem Album, das Tim Kasher übrigens als Tagebuch eines Jahres konzipiert hat, läuft The Good Life Gefahr, Kashers anderen Projekten, namentlich Cursive, den Rang abzulaufen.
Die Melodien sind samtweich, die Texte lakonisch und lyrisch pointiert. Zum Beispiel die maßgeblichen Zeilen im Eröffnungstrack:“The first time that I met her, I was throwing up in the ladies room stoned“ und „The last time that I saw her, she was flicking through which records were hers“. Auf „Inmates“, einem wundervoll folkigen Zehnminüter, gibt Kasher das Mikro auch mal an Bandkollegin Stefanie Drootin ab. Manchmal wird es orchestral pompös, so wie man es auch von Bright Eyes kennt. Letztere, oder besser gesagt Conor Oberst, und Tim Kasher sind übrigens gute Freunde.
Wir merken uns einmal mehr den Labelnamen Saddle Creek Records als Qualitätszeichen für neue eindringliche, amerikanische Bands mit Gitarre und Herz am richtigen Fleck.
Dass die Platte fast ausschließlich von dem Themenkreis „Verlassen und verlassen werden“ handelt, stört nicht. Jeder Song hier verfolgt einen Plan: 1. Man verläßt 2. Man wird verlassen oder 3. Man verläßt, um nicht verlassen zu werden. Ein einfaches Manifest und eine klasse Platte. Traurigkeit kann mit The Good Life so schön sein.
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