Antwort auf: george adams & don pullen

#11912687  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,716

don pullen & the african-brazilian connection, ode to life – a tribute to george adams (1993)

hier nun also die würdigung für den musikalischen partner auf albumlänge – und es ist eine party. „no obvious effort“, stellt howard mandel bei dieser band in den liner notes fest, anstrengungslos und leicht federt sie durch ein schlüssiges material, das eigentlich sofort zur volksmusik werden könnte, egal, von wem hier konkret geschrieben. ward und pullen halten sich durchaus zurück, es ist alles in der anlage schon gefühlvoll genug. warum man ward hiernach keinen blue-note-vertrag nachgeworfen hat, ist mir wirklich ein rätsel, er spielt hier ein grandioses solo nach dem nächsten. „paraty“ heißt ein stück von nilson matta, nach einem kolonialdorf an der atlantischen küste, in dem ich mal ein paar tage war, eine etwas irreale sumpfschönheit mit gewalttätiger geschichte, und dieses leicht giftige glitzern kommt auch in der musik durch. (ok, man denkt ja gerade heute mit ganz guten gefühlen an brasilien.) aber konkret ist es schon der sich so leicht in luft auflösende schmerz, der hier zum triumph wird, die trauer um george („ah george…“) und den freund („ode to life“), die grabrede ist abgedruckt, sie deckt sich zum teil mit der von george an dannie, an den dadurch auch nochmal gedacht wird, das alles im sambarhythmus, zu mor thiams aufforderung to get up and dance.

ich würde heute auch sagen, dass das eins der tollsten alben der 90er ist, damals fand ich es kitschig. es ist halt toll und kitschig.

--