Antwort auf: george adams & don pullen

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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vorgarten don pullen, random thoughts (1990) pullens nächster leaderauftritt bei blue note ist nicht das bei mcpartland angekündigte solo-album, sondern wieder im trioformat. james genus und lewis nash, frisches blut im progressiven mainstream der 80er und 90er, die hier klug und virtuos auf zack bleiben. aber leider wenig mehr. pullens spiel verliert ein wenig, wenn es vor so einer perfekt swingenden maschine abläuft, seine kommunikativität, finde ich. die ganze energie fließt zu sich selbst zurück. großartige kompositionen, durch die bank, auch fast zeitlos, wenn ich das heute hören würde, würde ich nicht denken, dass das schon 30 jahre alt ist. kultiviert hier pullen schon seinen eigenen klassizsmus? die zeichen sprechen eigentlich dagegen – die kraftvolle interpretation über ein stück, dass „endangered species: african american youth“ heißt, die cover-malerei des politaktivististischen künstlers michael singletary, schließlich das letzte stück, das vielleicht deshalb fast wie ein fremdkörper wirkt oder zumindest nochmal eine neue tür öffnet ….„ode to life“ ….

Ich habe heute hier schon in anderem  Kontext über Erwartungen gesprochen und hier waren diese nach dem fulminanten „Neubeginn“ Album schon aufgrund der neuen Mitstreiter gedämpft(er) – kein Disrespekt, aber zum Vergleich stehen halt Peacock/Williams …. in das 2te Blue Note Album findet man leichter hinein, aber die vermeintliche Frohbotschaft entpuppt sich als eigentümliche Energielosigkeit von Pullen, als ob er sich selbst beim Spielen im Spiegel zusehen würde …. und die beiden Jungmusiker tun nix (können nix tun ?), um den Leader zu fordern …. schwierig ….

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