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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten interessante gedanken… was NIGHTINGALE und AMERICA angeht, bin ich da sehr offen, vor allem ersteres ist ein mir wichtiges album. wenn solche haudegen sich nach ihrer wilden zeit wieder an ihre kindheit erinnern und sich dabei zutrauen, „bridge over troubled water“ so zu spielen, dass daraus tatsächlich ein schöner song wird, respektiere ich das. und irgendwie hat es auch was provokativeres, dass sie „moon river“ spielen anstatt eines ‚authentischen‘ gospelprogramms. aber so richtig geht das alles trotzdem nicht auf, sagt die dogmatischere stimme in mir. hugh lawson zu mögen oder nicht zu mögen – darüber habe ich noch nie nachgedacht. er stört mich nicht. auf AMERICA gibt es ein paar wirklich beseelte soli von ihm. aber er kreiert keine reibung, bildet keinen individuellen gegenpart, soviel kann man wohl sagen. wer wäre da interessanter gewesen? naheliegend wären natürlich die leute, mit denen shepp später auf venus arbeitet, hicks & muhammad. mit denen ja auch sanders unterwegs war. mit hicks wird es von adams ja auch noch aufnahmen geben, kurz vor seinem tod, auf die bin ich gespannt. aber mir fiel noch geri allen ein, die 1989 nochmal anders in diese musik hineingerollt wäre. aber waldron ist schon die spannendste idee, glaube ich ….
Fortgesetzte Gedankenspiele : ich liebe Mal Waldron bekanntlich sehr, aber seine besondere Fähigkeit war ja das Optimum aus seinen Mitspielern (dessen sich diese manchmal gar nicht selbst bewusst waren ….) rauszuholen …. das war aber bei George Adams nicht der Fall/nötig und so würde ich mich zu John Hicks neigen, der je nach Bedarf Energiespender oder Balladencharmeur sein konnte ….
Bezüglich des Programms der beiden Scheiben mag auch Provokation ein Aspekt gewesen sei, aber die Auswahl beschreitet (für mich) eher ausgetretene Pfade und folglich meine etwas müde Rezeption ….
Aber auch diese Aufnahmen sind (trotz des Vorgesagten) ein Teil der Jazzmusikgeschichte und wir haben den Luxus dieses Legat Nachbetrachtungen zu unterziehen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)