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don pullen, new beginnings (1989)
die andere häfte fängt neu an. aus tony williams‘ wunsch, wieder mit gary peacock aufzunehmen, wird ein trio, und der hinzugekommene der leader, und sein material sagt: neuanfang! das ergebnis ist fantastisch und überraschend. williams‘ post-lifetime-schießbude klang nie besser und subtiler, und genau wie pullen findet er immer wieder figuren, die ihre eigene eskalation schon miteinrechnen. peacock geht nicht unter, im gegenteil, er hält einer untergründige funkyness aufrecht, es entstehen eigenartige grooves, die ich im jazz ansonsten gar nicht kenne (auch sonst nirgendwoher, natürlich). und im freien letzten stück (der lp) spielt er ein solo, das die kollegen von der bühne fegt. ich weiß nicht, ob ich eine energetischere piano-trio-aufnahme kenne. aber am ende (nicht auf der lp) kommt noch pullen solo, „silence = death“, das war der slogan einer frühen hiv-consciousness-raising-group, noch vor act up. pullen spielt die rage und verzweiflung und zärtlichkeit, die in diesem kontext möglich sind. warum landete das stück nicht auf der lp, obwohl platz genug dafür war? scheiß drauf.
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