Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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herr-rossi
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Der Link ist selbstreferentiell.;)

https://www.tvspielfilm.de/news/filme/der-junge-haeuptling-winnetou-kinderfilm-zieht-karl-may-ins-laecherliche,11004157,ApplicationArticle.html

Interessanter Aspekt, der bislang gar nicht vorkam:

„Eine Sache muss zum Schluss noch erwähnt werden: Die Darstellung des Widersachers Todd Crow ist eine Frechheit. Schauspieler Anatole Taubman macht einen akzeptablen Job, der Vorwurf richtet sich an das Drehbuch. Crow wird als Anführer dargestellt, der sich modebewusst ganz in Schwarz kleidet, Kajal aufträgt und eindeutig eine Queer-Person sein soll. Doch der Film macht sich fortwährend über ihn lustig: Seine Handlanger nennen ihn gar „Tante Crow“, sobald er außer Hörweite ist. Seine Queerness ist sogar Ursache für sein Schurkentum. Suggeriert wird hier: Männer mit vermeintlich „femininen“ Zügen sind Witzfiguren, denen man zudem nicht trauen kann, vor denen man sich in Acht nehmen muss.

Das ist selbst im Vergleich zu Karl May nur noch rückschrittlich. Der hatte in seinen Romanen einen Charakter etabliert namens Sebastian Melchior Pampel, genannt „Tante Droll“. May beschreibt diese Figur als dicklichen Wildwestler mit hoher Fistelstimme, der sich eigentümliche Frauenkleider anzieht – einfach, weil sie ihm gefallen. Zwar mögen sich andere Figuren über ihn amüsieren, zugleich ist er aber auch ein exzellenter Schütze und eine der mutigsten Personen im Winnetou-Kosmos. May war in dieser Hinsicht eben schon ein paar Schritte weiter.“

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