Antwort auf: Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture Antwort auf: Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

#11605009  | PERMALINK

herr-rossi
Moderator
-

Registriert seit: 15.05.2005

Beiträge: 85,018

Mit US-Comedians kenne ich mich absolut nicht aus, da ich aber in letzter Zeit gerne T1J (sein bürgerlicher Name ist nicht bekannt) schaue, der als schwarzer Amerikaner Fragen der sog. Identitätspolitik auf sehr gechillte und abgewogene Weise kommentiert, habe ich neulich auch seine Nachbetrachtung der Chappelle-Shows aus den 2000s gesehen, wen’s interessiert: klick

Was mich ja unangenehm berührt, dass die sogenannte „cancel culture“ -auch hier – immer umstandslos in Verbindung mit „wokeness“ und „political correctness“ gebracht wird, als gäbe es nicht reichlich Kampagnen von rechter Seite, die sich der genau gleichen Techniken bedienen. Man konnte es in den letzten Tagen ja im Fall von Sarah-Lee Heinrich beobachten – und hierzulande ist die Stimmung ja noch nicht mal so aufgeheizt wie in den USA.

So sollte vor zwei Jahren Lindsay Ellis, eine Filmwissenschaftlerin und beliebte YT-Kommentatorin, die zweifellos links, aber nun wirklich alles andere als eine undifferenzierte und humorlose „PC“-Ideologin ist (im Gegenteil), durch eine rechte Kampagne gecancelt werden, mit allen Mitteln und allen Konsequenzen. Wie es einem dabei ergeht, hat sie sehr eindringlich auf dem XOXO-Festival geschildert:

Mir geht es nicht um „Whataboutism“, sondern darum, dass endlich anerkannt wird, dass auch rechte „cancel culture“ eine Gefahr für die Meinungsfreiheit ist.

--