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themagneticfield
choosefruitNächste These: Hörer, die auf das Instrumentenspiel Wert legen, haben einen größeren Bezug zu Live-Alben. Deswegen auch nicht verwunderlicht, dass Elmo oder TMF keine großen Stücke auf Live-Aufnahmen geben. Und das meine ich wertungsfrei. Aber ich meine, dass es für einen Hörer, der Gitarrensoli liebt, bei einer Live-Interpretation einen größeren Mehrwert geben wird. Stichwort: Improvisationen.
Ich würde es anders ausdrücken. Ich glaube, dass Musiker mit Live-Alben mehr anfangen können. Ich mag durchaus tolle Gitarren-Soli, mir ist aber völlig schnurz, ob da jetzt bei der einen Live-Aufnahme noch ein Schlenker mehr gemacht wurde, oder ob da ein 10-minütiges Jammen anschließt.
Ich frage mich gerade bei Bands wie Led Zeppelin, die mit ihren Songs in weniger als fünf Minuten auf den Punkt kommen könnten, warum sie diese live in 30-minütige Orgien ausufern lassen, welche letztlich keinen Spaß mehr machen. Sie versuchen keinen Trance-Zustand zu etablieren, sie nehmen keine langsamen Schichtungen und Veränderungen vor, wie man es etwa aus Genres wie der Psychedelia oder dem Drone kennt. In den meisten Fällen bleibt ein schwerfälliger, blues-grundierter Hard Rock, der unter kräftigen Trommelschlägen zerbirst und letztlich vom ewigen Gitarrengegniedel in die Knie gezwungen wird. Overkill um des Overkills willen.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.