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irrlicht
E-Zigaretten sind für mich irgendwie keinerlei Alternative […]
Ich bin auch kein Advokat des Nikotins. Es ist und bleibt ein Zell- und Nervengift, welches das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, beträchtlich erhöht. Nicht zu bestreiten und rundum belegt.
Zwei Missverständnisse bzgl. des Dampfens:
1. Gesundheit:
In einer „handelsüblichen“ Zigarette stecken unzählige Zusatzstoffe, die im Verbrennungsvorgang und in den darauf folgenden Kombinationen chemische Verbindungen eingehen, die kaum einschätzbar sind, und in der EU auch in keinster Weise ausgewiesen werden müssen. Auch Teer- und Nikotingehalt müssen nicht mehr aufgedruckt werden (neue Richtlinie). Stattdessen gibt es eben Bilder und Sprüche. Nun gut.
Eine E-Zigarette hingegen enthält erst einmal gar nichts. Sie besteht aus einem Akkuträger(=Feuerzeug) und einem Verdampfer, also einem Tank, Watte und Heizdraht. In den Tank des Verdampfers fülle ich mein Liquid (=“Kippen“), das von der Watte eingesogen wird und durch Erhitzung des Drahtes verdampft. Dieses Liquid besteht immer aus den Grundzutaten Propylenglykol (Geschmacksträger) und Glycerin (zuständig für die Dampfentwicklung), die für sich genommen als unbedenklich genug befunden werden, um auch in Zahnpasta, Gummibärchen, Medikamenten usw. eingesetzt werden zu können. Dadurch, dass hier zudem keine Verbrennung stattfindet, kann auch, abseits von belegten Allergien, wenig miteinander reagieren.
Bleiben noch die Aromen, und diesen Bereich sehe ich äußerst kritisch. Es gibt so ziemlich alles auf dem Markt, von „Neuwagen-Bottrop“ über „Spekulatius-Haarkur“, „StoneFM für Hörgeschädigte“ bis hin zu „Nasser Hund unter der Trockenhaube“, aber nur ein gewisses Spektrum an Geschmäckern ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sinnvoll nachzubauen.
Das sehe ich auch als Gefahr. Natürlich sind wir im Alltag von künstlichen Aromen umgeben, wenn wir sie nicht bewusst umgehen, aber wir setzen uns ihnen nicht in dem Maße aus, wie wir es beim Umstieg vom Rauchen aufs Dampfen tun.
2. Industrie
Eine Industrie steckt noch nicht wirklich dahinter. Der Kuchen ist sehr groß und Viele verdienen ein wenig daran, teils auch via Crowdfunding. Die Akkus kommen beispielsweise von Sony oder Samsung, die Träger von Eleaf oder SMOK, auf die ich dann beliebig und problemlos Verdampfer von Aspire oder Innokin schrauben kann, je nach Geschmack und Zugtechnik. Und meine Liquids bestelle ich mir bei irgendwem, kaufe sie im Laden oder mische sie mir selbst, mit oder ohne Nikotinanteil, mit dem oder jenem Prozentsatz an Glycerin usw. Da ist viel DIY im Spiel und das hilft dieser Nische, sich zu behaupten und zu wachsen. Alles noch sehr „benutzergesteuert“ also.
Zaghafte Versuche der Tabakbranche, Fuß zu fassen, sind sämtlich und kläglich gescheitert. Sie haben die Entwicklung allesamt verschlafen und sie liefern lächerliche Produkte nach, die eben nicht modular angelegt sind und am Prinzip komplett vorbeischießen bzw. wieder zum klassischen Rauchen anheizen sollen. Beispiel: Philip Morris International.
Momentan bin ich erstaunt, wie krass die Entzugserscheinungen sind. […]
Hatte ich aber auch. Schlafstörungen und Schwitzen waren ein Thema, obwohl ich das Nikotin kaum reduziert hatte. Liegt wohl (auch) an dem anderen Dreck. Wundert mich dennoch. So viel kam bei dir über den Tag verteilt doch gar nicht zusammen.
zuletzt geändert von melodynelson--