Antwort auf: blindfoldtest #24 – vorgarten

#10228143  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,716

@demon
wie gesagt – danke für’s mitmachen. du gehörst zur überwiegenden mehrheit derjenigen hier, die vorwegschicken, normalerweise nicht so viel ahnung von jazz zu haben. schade jedenfalls, dass so wenig für dich dabei war. was du eigentlich magst, konnte ich allerdings aus deinen kommentaren nicht herauslesen, da müsste ich wohl öfter in anderen bereichen des forums unterwegs sein.

demonWas der rote Faden in der Playlist ist – wenn es einen gibt – habe ich auch nicht erkannt.

es gab einen, der auch nach wie vor die gemeinsamkeit aller stücke hier darstellt (in wenigen fällen wurde ein bisschen gemogelt). bei der auswahl selbst fiel dann auf, wie trance-artig viele stücke sind und wie mehr oder weniger deutlich sie sich auf spiritual („die erste originär amerikanische musik der sklaven“, amiri baraka) beziehen. es geht dabei gar nicht so sehr um das für und wider der religion im jazz, eher um so unterschiedliche strategien des kaperns von ideologien, motiven, institutionen für die eigene minoritäre kommunikation. vieles hier ist ja ausgesprochen weltlich. und nicht alles hat afroamerikanische protagonisten. und das spirituelle geht ja sehr schnell weit über die christlichen formen hinaus. interessant war jedenfalls darüber nachzudenken, wie der eine rote faden mit dem anderen zusammengenotet ist – vielleicht war das aber auch zufall.

demon#1
Sehr traditionelle Musik, mit der ich eigentlich nichts anfangen mag. Aber was für eine tolle, ausdrucksvolle und dabei ganz natürliche Stimme der Sängerin!

schön. das höre ich auch so, wobei die musik für mich auch ihren reiz hat (der auch größer wird), aber die ausstrahlung der stimme ist schon das eigentlich besondere hier.

demon#2
Musikalisch und klanglich nichts Schwieriges, aber an mir geht es doch ziemlich vorbei.

ja, es fliegt vorbei wie eine wolke.

demon#3
Musik: Siehe #1. Gesang: Wow! War der Sänger seiner Zeit voraus, oder wusste ich nur nicht, dass anno Tuck schon so „Soul“-mäßig gesungen wurde?

hier muss ich mal was aufklären, zumal auch @wahr hier von zukunftsmusik sprach. wir haben es mit einer revival-band zu tun. insofern ist die ursprünglich tatsächlich in diesem zusammenhang vorauspreschende einheit von gesang und e-gitarre hier auch schon dated, denn der rock n‘ roll war zum zeitpunkt dieser aufnahme hier bereits schwer in mode. allerdings hätte man vergleichbares aus den frühen 40ern hier vorstellen können, das wäre dann wirklich avantgarde gewesen. du bist interessanterweise der zweite hier, der die stimme der sängerin als männlich wahrnimmt.

demon#4
Dazu fällt mir nichts ein.

ok.

demon#5
Auch das wieder sehr traditionell/nostalgisch. Es groovt stellenweise sehr schön und ist… hmm… wie soll ich mich ausdrücken? … irgendwie glaskar und präzise gespielt.

das ist im gegensatz zu #1 und #3 schon musik ihrer zeit. aber das arrangement ist natürlich sehr auf klarheit und transparenz angelegt. hier geht’s um charme, professionalität und leichtigkeit.

demon#6
Schöner Tempowechsel vom Vorhergehenden. Ansonsten siehe #4

ok, pianotrios, die jazz spielen, sind wohl nicht so dein ding.

demon#7
Toller Bläsersound! Und dann der Kontrast zu dem „perlenden“ Klavier! Und alles langsam genug für mich zum Mitsdenken

interessant, dass du hier das klavier heraushebst. perlt das mehr als in #6? aber der cool groovende grundrhythmus ist wirklich sehr schön.

demon#8
Das packt mich vom Stil und vom Sound her! Naja, Orgel punktet bei mir fast immer.

schön. mir ging es (obwohl die einheit der band super ist) hier eher um das sax. dazu hat gypsy ein paar schöne worte gesagt – tatsächlich ist jeder einzelne ton hier besonders moduliert.

demon#9
Das Klavierspiel hört sich prima an und weckt in weniger als drei Minuten eine ganze Welt von Assoziationen. Und, ja, auch diese Nummer ist langsam genug für mich zum Mitdenken.

das ist einer der wirklichen superstars in diesem bft. da die dame auch noch eine unverwechselbare stimme hat, die sie hier nicht zum einsatz bringt, kommt man nicht sofort darauf.

demon#10
Oh je! Gesangsstil und/oder Stimme passen doch nicht zu der Musik!

wieso nicht? der herr ist schon ein klassischer gospelsänger, wie man an seiner übersichtlichen diskografie ablesen kann. es ist wohl eher die musik, die den „gospel“ quasi als zitat oder referenz einsetzt, die hier ein bisschen distanz einbaut. aber so weit weg von den „originalen“ sind die beteiligten hier alle nicht.

demon#11
Das ist mir zu viel Durcheinand! (Pumafreddy hätte gesagt: „Zu viel Trumpalumpa“.)

ich hoffe, das ist nicht politisch gemeint. im weißen haus (wo z.b. #9 und #10 aufgetreten sind) wird eine solche musik in den nächsten jahren wohl kaum zu hören sein.

demon#12

verstehe.

demon#13
Mit dieser Art Flötenspiel kann ich nicht viel anfangen; Klavier, Bass und Drums sind aber prima!

gibt es eine andere art flötenspiel? ;-) gefahr für die heiße musik – die querflöte. (ich war mal bei einem konzert einer uni-band, wo die sängerin plötzlich ins mikrofon rief: „jetzt alle mal etwas leiser sein, für das flötensolo!“)

demon#14
Großartig und stimmungsvoll!

freut mich. was auch immer das für eine merkwürdige stimmung ist, die da evoziert wird.

demon#15

ich fasse es nicht, da baue ich extra ein zackiges weißes progrockstück ein und sorge bei den nicht-jazzern für konfusion. vielleicht ist das ja am ende doch jazz?

demon#16
Fängt sehr geheimnisvoll an. Aber das Geheimnis wird nicht aufgelöst. Die Frage ist zugleich die Antwort.

himmlische wesen tauchen im titel auf. und kinder sind am werk. trotzdem rollt das ziemlich dunkel. funktioniert für viele offensichtlich besser als das stimmungsbild in #2.

demon#17
Hört sich prima und ausdrucksvoll an, und erstklassig gespielt. Und passt gut als Abschluss. Was soll ich sonst schreiben? Ich hab mit solcher Art Musik doch null Hör-Erfahrung.

endlich mal einer, dem das gefällt. ;-)

--