Marilies Jagsch – From ice to water to nothing

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    irrlicht
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    wpid-Marilies_Jagsch_2010_From_Ice_To_Water_To_Nothing.jpg

    1. Intro (**** 1/2)
    2. Drown (****)
    3. How sad a fate (**** 1/2)
    4. From ice to water to nothing (*****)
    5. Like vapour (****)
    6. Abysmal (**** 1/2)
    7. Turn it off (**** 1/2)
    8. Everything that’s not there (**** 1/2)
    9. Goodbye sundown (*****)

    From ice to water to nothing/From love to chaos to nothing

    Das Debut, der Vorgänger, „Obituary for a lost mind“, ging noch ein anderen Weg: Er konzentrierte sich auf reduzierte, auf dunkle Songs, die selten durch ein Schlagzeug, ein Akkordeon, ein Klavier zum Leben erwachen. Songs, die wie Erinnerungen aus Träumen klingen sollten, halb verschwommen, introspektiv, fast karg in ihrer Ausstrahlung. Das Zweitwerk der Österreicherin ist reicher arrangiert, aber in einem doch ganz gleich: Auch „From ice to water to nothing“ ist ein stilles, ein leises Album.

    Umso mehr ein Werk, das aber auch zeigt, wie die Songs von Jagschs Stimme selbst leben – hierin ist keine Imitation zu finden, es sind aufrichtige Gefühle, die hier besungen werden. Und sie sind so dringlich! Siebenundzwanzig ist die Dame aus Linz mittlerweile, die die Formen der Größten verinnerlicht zu haben scheint: Der dunkle Anstrich einer Nina Nastasia klingt durch die schwarzen Welten von „Abysmal“ und „Drown“, Schiefe und kratzende Saiten mahnen an Harveys Frühwerk, auch an Bonnie ‚Prince‘ Billy und Jason Molina erinnert man sich – denn Marilies Jagsch ist eine Meisterin der Steigerungsdynamik. Die Songs beginnen leise, mal staksig humpelnd, mal aus dem schlichten Sog von langsamem Fingerpicking geboren – und sie werden treibender, münden in Arrangements zu Klavier, zu Cello, Violine und Hörnern. Es ist ein eindrucksvoller Kontrast, eine zweiseitige Welt aus Prunk, und Spartanismus, zornigem Ausschrei und elegischem Dahintreiben.

    Und darüber liegt Jagschs charismatische Stimme selbst. Voller Luft, ganz leicht, schmucklos zwar, aber unverwechselbar. Viele Singer/Songwriter Werke verwelken schon nach den ersten begeisterten Wochen, dieses wächst mit jedem Tag mehr. Ein stilles, ein leises Album. Fast.

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