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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Wer mit der umstrittenen Scratch My Back nichts anfangen konnte, sollte New Blood durchaus eine Chance geben. Unterschiede in Kürze:
SMB war eingerahmt von 2 Covern, die die Hörerschaft gleich spalten (Heroes/Street Spirit). NB startet fast konventionell mit einer Orchesterfassung, die sich eng an das Original hält – den Einstieg leicht macht. Ebenso gelungen ist der Schluss: Der vorletzte Track entlässt den Hörer instrumental mit einer ruhigen und wunderbar arrangierten Version eines unscheinbaren OVO-Tracks fließend in einen stillen Ausklang aus Naturgeräuschen. Nun bin ich weder Anhänger von langatmigen New Age- noch Esoterik-Yoga-Wellness-Soundkulissen. Doch diese Kombination am Ende kommt nach all der Wucht zuvor wohltuend harmonisch und spannungslösend daher.
Dazwischen tummeln sich Orchesterversionen, denen man mE häufig anhört, dass sie (anders als SMB) zur Live-Setlistverlängerung für die Bühne geschrieben wurden: Große Gestik für große Hallen, im intimeren Rahmen zu Hause hin und wieder etwas überzeichnet … und dennoch mit der unvergleichlichen Power eines Orchesters beeindruckend. Was mich überrascht: PGs Stimme klingt frisch und kraftvoll wie lange nicht. Gewöhnungsbedürftig bleiben die sporadischen Einsätze von Tochter Melanie und Ane Brun. Berechtigte Frage meines Sohnes: Wieso fehlt hier ausgerechnet Secret World?
Nach den vielen spleenigen Ideen, ein Album, das weder innovativ noch skurril oder bedeutungsschwanger wirkt, sondern sympathisch, altersgemäß, stilvoll. Insgesamt kein großer Wurf, aber klar besser als erwartet.****
_________________Zur Orientierung in Klammern die Sterne für die Originale, wenn mein Abstand mehr als einen ausmacht:
The Rhythm of the Heat *****
Downside Up ****1/2 (***1/2)
San Jacinto *****
Intruder ****
Wallflower ****
In Your Eyes *** (*****)
Mercy Street ***1/2 (*****)
Red Rain ****+
Darkness ****1/2+
Don’t Give Up ***- (*****)
Digging in the Dirt **1/2 (*****)
The Nest That Sailed the Sky ****1/2 (***1/2)
A Quiet Moment –
__________________SpE CD2 – die Instrumental Versionen sind teils hervorragend.
Die Bonus Tracks sind verzichtbar. Mein Liebling Solsbury Hill geht in einer Tra-La-La-Version ziemlich daneben, selbst als nur nachgesetztes Extra störend.
Bonus Tracks:
Album: Solsbury Hill ** (*****)
SpE CD2: Blood of Eden *** (****1/2)
WOMAD Download: Father, Son ***1/2
iTunes Download: Signal to Noise ****--
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WerbungIch hatte heute bzw. gestern mittag die Deluxe Edition mit Blu-Ray, DVD und CD in der Hand. Sehr edel und üppig aufgemacht. Allein dafür hat es mich fast schon gejuckt, aber ich habe mich dann doch beherrscht.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mick67…aber ich habe mich dann doch beherrscht.
Ich auch
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gollumDigging in the Dirt **1/2 (*****)
Ist bestellt, hätte eigentlich schon gestern eintreffen sollen.
Diesen Song z. B. im Radio gehört, der sagte mir zu. Warum bei Dir sooo mäßig?--
Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@doc: Im Interview sagte PG kürzlich, bei DITD sei es extrem schwer gewesen, den Groove des Originals umzusetzen. Es gab wohl ganz verschiedene Versuche. Ich vermute, er ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden, sonst hätte der Track nicht so einen prominenten Platz erhalten. Für mich ist genau das misslungen und es wirkt so, als hätte das Team irgendwann die Schnauze voll gehabt und ihn entnervt mit „Komm‘, is‘ gut jetzt. Deckel drauf“ abgehakt. Außerdem gefallen mir hier PGs Vocals nicht sonderlich. Beim Original trägt er nicht so dick auf und zeigt dennoch mehr Facetten. Einige Orchesterpassagen sind aber sehr schön.
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@ gollum:
Covers eigener Stücke in orchestraler Form locken mich eigentlich nicht – zu viel Aufguss alter Ideen in einer unoriginellen Verpackung für die treuen, mit dem Künstler alternden Fans. Aber Deine Beschreibung in #1 macht doch Lust, mal reinzuhören.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sokrates Covers eigener Stücke in orchestraler Form locken mich eigentlich nicht – zu viel Aufguss alter Ideen in einer unoriginellen Verpackung für die treuen, mit dem Künstler alternden Fans.
Kann ich verstehen! Stings Symphoniticies ist so ein armseliges Beispiel.
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@ Sokrates
Überrascht mich dann doch. Wo Du bei „Scratch my back“ durchaus angetan warst/bist. Auch bei seinen eigenen Songs könnte er doch neue Facetten und Veränderungen einbauen.--
Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollSeine jetzige Stimme überzeugt mich einfach nicht mehr so…höre dann doch lieber die richtig guten Originale.
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“pink-niceSeine jetzige Stimme überzeugt mich einfach nicht mehr so…höre dann doch lieber die richtig guten Originale.
Da ist was dran. Meine auch, dass er da verloren hat.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollgollumKann ich verstehen! Stings Symphoniticies ist so ein armseliges Beispiel.
Genau das Beispiel hatte ich im Hinterkopf – und so sehr ich Sting insgesamt mag, darauf hatte ich überhaupt keine Lust. Ein Freund war aber übrigens im Konzert und ganz angetan. Vielleicht ist man auch nur ignorant.
dr.music@ Sokrates
Überrascht mich dann doch. Wo Du bei „Scratch my back“ durchaus angetan warst/bist. Auch bei seinen eigenen Songs könnte er doch neue Facetten und Veränderungen einbauen.Bei SMB hat er sich fremde Songs zu eigen gemacht – zu interpretieren kann künstlerisch an und für sich spannend sein. Das gilt prinzipiell auch für eigene Songs – ich schätze Bands wie die Nits auch deshalb so sehr, weil sie auf der Bühne immer andere Versionen gespielt haben, z.T. auch radikal anders. Nur wenn ältere Herren sich mit einem Orchester ausstatten, um ihre Songs neu einzusingen, ist erstmal Vorsicht angeraten, s. vorigen Post und vgl. Sting. Wie gesagt: Ich höre rein.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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SokratesGenau das Beispiel hatte ich im Hinterkopf – und so sehr ich Sting insgesamt mag, darauf hatte ich überhaupt keine Lust. Ein Freund war aber übrigens im Konzert und ganz angetan. Vielleicht ist man auch nur ignorant.
Live kann das funktionieren. Ein Orchester ist halt ein mächtiger Klangkörper.
@doc & pinky: Deshalb war ich an vielen Stellen so überrascht (s.o.). Beim ersten Durchgang hatte ich sogar kurz den Verdacht, man hätte geschummelt und alte, alternative Gesangsspuren beigemixt. Dieses Misstrauen hat sich dann aber im direkten Vergleich verflüchtigt An diese Klasse kann er natürlich nicht mehr ran.
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