Titus Andronicus

Nothing means anything anymore
Everything is less than zero
And I know it won’t do much good
Getting drunk and sad and singing
But I’m at the end of my rope
And I feel like swinging…

Titus Andronicus aus New Jersey, benannt nach der wahrscheinlich blutrünstigsten Shakespeare-Tragödie, sind hier leider noch ziemlich unterrepräsentiert. Vor allem ihr zweites Album, welches letztes Jahr erschien, hätte eigentlich für etwas mehr Aufruhr sorgen sollen.

Ihr Debut, „The Airing of Grievances“ (2008; Seinfeld-Anspielung!) ist noch eine recht zusammenhanglose Sammlung jugendlicher wütender Punkhymnen, leidenschaftlich bis zuletzt, so dass es sich manchmal so anhört, als würde bald alles auseinanderbrechen („Titus Andronicus“).

Auf ihrem zweiten Album, „The Monitor“ (2010), geht es unter anderem um Freundschaften, Beziehungen und innere Zerrissenheit bezüglich der eigenen Heimat (vergesst am besten die letzten Worte und lest besser diese Rezension). Das ganze ist durchzogen von einem Bürgerkriegskonzept, zwischen den Liedern gibt es gesprochene Passagen mit Texten von Lincoln und Whitman und anderen und der Closer trägt im Titel den Namen einer berühmten Seeschlacht (in der auch die USS Monitor, das erste Panzerschiff der US Navy, eine tragende Rolle spielte). Das Album an sich ist aber alles andere als trocken, ruhige Passagen gehen fließend in Kneipengegröhle („A More Perfect Union“) über und am Ende gibt’s ein Dudelsacksolo. Die 65 Minuten davor sind eine reine Achterbahnfahrt.

„The Airing of Grievances“ ***1/2
„The Monitor“ *****