Underground Railroad – Sticks & Stones (2008)

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    klienicum

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    ende september erschien auf one little indian das zweite album der franzosen underground railroad. eigentlich ein passender bandname für eine formation aus dem uk. doch, in paris gegründet, hat sich das trio schnell dem post punk und dem new wave amerikanischer provenienz zugewendet.
    so zeichnete sich jedenfalls das debut, das vergangenen sommer erschien, aus. für „sticks and stones“, den nachfolger, schärften drummer raphael mura, die gitarristin marion andrau und bassist/backing vocalist jb ganivet noch einmal frisch die zähne.
    unter federführung von john goodmanson (der jobbte u.a. für death cab for cutie, blood brothers, sleater kinney, blonde redhead) wurde ein deutlich erwachseneres werk abgeliefert.
    denn, auffälligstes merkmal zunächst, die arrangements sind ausgefeilt, die produktion anstandslos. hier waren könner am werk.

    dabei bietet die musik der band genügend spielraum für effekte, für das ausstaffieren launiger hooks und für das betonen treibenden aufs und trudelnden abs. underground railroad auf ein genre festlegen zu wollen wäre, als würde man einen wolpertinger einer tierart zuordnen. zu groß die bandbreite, die die drei hier abdecken. punkrock spielt eine gewichtige rolle, wenn gierige gitarren wüten. dunkler noise fällt in dichten waben herab. hypnotische kapitel bilden wälle, die es zu überwinden nur mittels gewagter melodiesprünge gelingt. psychedelisches innehalten, heavy das treiben.

    so was nennt man dann wohl erwachsen werden, ohne sich die jugendliche barschheit nehmen zu lassen. die hört man zwischendrin auch immer wieder durch. vor allem gesanglich erinnert manches an teenager, wirlich störend ist das aber nicht. wären die stimme rauer, unterlegten sie das zerschlissene gewand der musikalischen diversität harmonischer.
    aus dieser gegensätzlichkeit entspringen aber auch die frischemomente, die bezeichnend sein sollte für eine zukünftige betrachtung der band. ich werde mich jedenfalls daran halten. chancentreu.

    1. Poems For Freaks: stupender beginn, „tick tack, tick tack“, woran erinnert mich die sequenz (deus?), tempoaufnahme, lüsterne gitarren, agile drums, streicher (ein cello ist hier im einsatz)
    2. Sticks and Stones: wiederum verhalten zunächst, doch wagt die auftaktsingle überzuschnappen, trommelwettbewerb und fuzzy guitars
    3. 25: wunderbar melodischer, mitschunkelauftakt, marion greift das mikro, eine stylische, aufgehellte gitarre begleitet, „i don’t wanna pay for another day, i’ve got my pills and my 25 dreams…“, großartig knackiges arrangement (gesanglich nicht 1a, aber alles fügt sich, he!)
    4. N.Y.C (Money Money): schwer, düster, gesprochenen wortes angelt man sich durch die quälenden saitensentenzen und rührigen drumeskapaden, widerrufe, ekstatisches finale
    5. Kill: unerwartete nonchalance, die auf den wüsten ansturm folgt, umso schöner wabernder sound, schicklicher melodiefaden, feiner gesang
    6. Stuff In Your Pocket: marions part (sie lispelt!), packender, wenngleich geschliffen spartanischer start, dräuende weise, attraktiv in die länge gezogen mit gitarrenspliss und angezogenem tempo
    7. One More Hit: erinnert an ein unappetitliches gelage, marion hallt aus dem off, so bekommt der auftritt dramatik und distanz, die sind hier bitter nötig, strittig, dafür mit knappen drei minuten fast schon bündig
    8. Six Pieds Sous Terre: eine launige note hat der track und ist voller charme, davon hätte man sich ein bißchen mehr gewünscht, akustische treiber, ein alles verwebendes cello, geschicktes drumming und der refrain im duett, fein
    9. New Variety: unaufgeräumt, herrliche orgel, aber über noicefetzen zerritten, hier will man mehr, als man zu leisten in der lage ist, giftig ohne giftig zu sein, aber als versatz und experiment willkommen
    10. Idealize: versöhnlicher abschluss
    insgesamt ein guter ***er. alle vergleiche, die schon verschlissen, taugen nichts. neue gibt es von mir nicht. wenn das kein lob für die band ist.

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    1. Poems For Freaks
    2. Sticks and Stones (video)
    3. 25
    4. N.Y.C (Money Money)
    5. Kill (video)
    6. Stuff In Your Pocket
    7. One More Hit
    8. Six Pieds Sous Terre
    9. New Variety
    10. Idealize

    7 Oct 2008 20:00 Olympia w/ NADA SURF Paris – France
    11 Oct 2008 20:00 Nouveau Casino , headline Paris – France
    22 Oct 2008 20:00 Rohstofflager w/ NADA SURF Zürich – Switzerland
    23 Oct 2008 20:00 Les Docks w/ NADA SURF Lausanne – Switzerland
    24 Oct 2008 20:00 Volkshaus w/ NADA SURF Basel – Switzerland
    25 Oct 2008 20:00 Sublime Club w/ NADA SURF Alfenz – Austria
    26 Oct 2008 20:00 Arena w/ NADA SURF Vienna – Austria

    myspace
    konzertbericht (acoustic) aus paris

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