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HOBOTALK – ALONE AGAIN OR
GLITTERHOUSE
VÖ: 26.09.2008eine gänzlich neu gestaltete homepage bereitet auf das mit spannung erwartete neue album vor. glitterhouse verspricht „notes on sunset“ und „homesick for nowhere“ einen ähnlich starken nachfolger hinterher zu schicken.
Als Neal Casal vor Jahren mal ein Album mit 34 Minuten Musik ablieferte und ich mich daraufhin beschwerte, schickte er mir eine Liste mit klassischen Alben, die 17 Minuten oder weniger pro Albumseite hatten – von Apostrophe bis Exodus. Und das hat mich überzeugt, denn schließlich hat es uns damals als Statement gereicht. Hatte man mehr zu sagen, machte man eine Doppel-LP. Erst zu CD-Zeiten verlangte man von den Künstlern, ständig Doppelalbum abzuliefern, schließlich war ja reichlich Platz auf dem Silberling. Auch Alone Again Or ist 34 Minuten lang. Anfangs war ich irritiert, aber dann mußte ich an Neal Casal’s Liste denken und nach dem ersten Durchlauf des neuen Hobotalk Albums war klar: 12 Songs. Zudem unterteilt in Seite A (The Electric Night) und Seite B (The Acoustic Morn). Zeit spielt hier keine Rolle. Das ist ein Album aus der Zeit vor Bits und Bites. Ein komplettes Statement. And: I love it.
Und welch ein Wunderwerk ist es geworden. Seit dem ersten Album bin ich Fan von Marc Pilley und seiner Band und es war ein Traum wurde wahr, als ich den Mann mit dem sanften Schmelz in der Stimme endlich für Glitterhouse gewinnen durfte. Notes On Sunset und Homesick For Nowhere waren die beiden Vorgänger, wunderschöne, klassische Songwriter Platten zwischen Tim Buckley, John Martyn und Tim Hardin.Und jetzt Alone Again Or, benannt nach einem Song auf dem epochalen Forever Changes Album von Love. Und es scheint, als hätte er eine Plattensammlung mit obskuren Bands aus den späten 60ern/frühen 70ern geschenkt bekommen. Ihr wisst schon, diese Platten auf Elektra und Columbia, die man sich kaufte, weil die Helden gerade keine neue draussen hatten. Und was waren da für Schätze drunter…
Das süßliche, tränenreiche ist aus Marc Pilley’s Musik fast verschwunden. Natürlich hat sich die Stimme nicht verändert, aber die Songs (und was sind das für Songs…) sind nicht mehr so lieblich. Sondern gegen den Strich gebürtstet und überraschen durch Ecken und Kanten, unerwartete Wendungen, heftigere Gitarren und sehr abgefahrene Arrangements. Erst auf der The Acoustic Morn Seite kehrt der alte Pilley stückweise zurück.
Ich sitze hier und muß lächeln. Alone Again Or ist schlichtweg ein großer Schritt vorwärts. Eine Platte, die nie ganz weit vom Player weg sein wird. „Think Buffalo Springfield jammin with Beefheart and The Doors…” sagte Marc Pilley selber über seine Platte. Dem ist nichts hinzuzufügen. (rh)
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausVega4Auf die freue ich mich besonders! Die Band wächst mir immer mehr ans Herz…
hast du dich durch das gesamte oeuvre gehört?
wusstest du, dass auch washington nachlegen? „rouge/noir“ heißt der „astral sky“ nachfolger. kommt am 31. oktober. lohnt ein eigener thread?
klienicumhast du dich durch das gesamte oeuvre gehört?
wusstest du, dass auch washington nachlegen? „rouge/noir“ heißt der „astral sky“ nachfolger. kommt am 31. oktober. lohnt ein eigener thread?
Zu den Fragen: 3mal JA!
@klienicum: Hast du „Alone again or“ schon angehört? Die Rezension im aktuellen RS macht ja nicht gerade Mut…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausVega4Zu den Fragen: 3mal JA!
@klienicum: Hast du „Alone again or“ schon angehört? Die Rezension im aktuellen RS macht ja nicht gerade Mut…
nein, noch nicht gehört. habe aber mittlerweile zugriff und werde mich dem album baldmöglichst widmen. allerdings haben mich die negativkritiken nicht gerade in vorfreude versetzt. ich hoffe, sie hatten alle einen schlechten tag.
klienicum…allerdings haben mich die negativkritiken nicht gerade in vorfreude versetzt…
Was schreiben sie denn…?
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(We Don't Need This) Fascist Groove ThangkrauspopWas schreiben sie denn…?
nun, zuvorderst der stone mit lediglich ** und der überschrift: „ausnahmsweise nicht so gelungen: marc pilleys psychedelia-ausflug“, fazit schließlich: „zu unausgegoren“. dazwischen: „fünf rumpelnde und ziemlich charmefreie psychedelia-nummern“, die a-seite betreffend, mit „rhythmisch oft ermüdend repetitiven angelegenheiten“. die b-seite kommt nicht viel besser weg.
ich höre jetzt nach.klienicumnun, zuvorderst der stone mit lediglich ** und der überschrift: „ausnahmsweise nicht so gelungen: marc pilleys psychedelia-ausflug“, fazit schließlich: „zu unausgegoren“. dazwischen: „fünf rumpelnde und ziemlich charmefreie psychedelia-nummern“, die a-seite betreffend, mit „rhythmisch oft ermüdend repetitiven angelegenheiten“. die b-seite kommt nicht viel besser weg.
ich höre jetzt nach.Die Kritik ist leider wahr. Was die „A-Seite“ betrifft: Die höre ich sogar lieber Iron Butterfly. Ganz gut gefallen „Under the Spell of Love“ und „Round and Round“. Alles in allem eher enttäuschend.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)MistadobalinaAlles in allem eher enttäuschend.
Geht mir ähnlich. Auch „unausgegoren“ trifft es sehr gut. Mir gefällt die kompromisslose Art dieser Platte und der ungeschliffene Charme, den sie versprüht. Aber alles in allem bleiben da die Songs etwas auf der Strecke. Schade!
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"Wir wollten Musik kreieren, die nicht Formeln wiederholt, sondern eigenständig ist und auch mal einen eingängigen Refrain links liegen lässt, wenn der wirklich schöne Moment an einer anderen Stelle zu finden ist." - Robin PecknoldDanke für die Infos! Da werde ich wohl nicht zugreifen… Wirklich schade!
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausMr. A. SicknessGeht mir ähnlich. Auch „unausgegoren“ trifft es sehr gut. Mir gefällt die kompromisslose Art dieser Platte und der ungeschliffene Charme, den sie versprüht. Aber alles in allem bleiben da die Songs etwas auf der Strecke. Schade!
Da bin ich nun wirklich gespannt. Glitterhouse sollte bald liefern. Gerade die Melodien und die ausgereiften Songs waren Pilley’s größtes Kapital.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoKrautathaus…Gerade die Melodien und die ausgereiften Songs waren Pilley’s größtes Kapital.
Und gerade wo es doch noch massig regulär Unveröffentlichtes gibt…
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(We Don't Need This) Fascist Groove Thangkeine ahnung, was die hobotalker ermutigt hat, die zuweilen sehr guten ideen nicht auszuarbeiten. „naked in the afternoon“ z.b. hat eine irre schöne melodie. würde die gezuckert, wie man es auf den vorgängeralben gewohnt war, es sollte ein leuchtendes etwas am firmament sein. stattdessen muss man sich an die limitierte stimme pilleys gewöhnen, die dem groove nicht den notwendigen galopp verleihen kann.
so zieht sich das halbgare durchs gesamte album. wobei mir der anfang gut gefällt. schmissig, rücksichtslos und ohne einführungsrunde „mother creation cries“. das nachfolgende „love is hard to do“ federt beschwingt und hält die psychedelische note in schwindelfreier balance. „rise“ folgt den erfrischenden mustern, allerdings klingt des vorstands stimme hier schon überzogen, wie gekräht.
die ruhigen töne vermisse ich nun bereits. die kakophonie „hobo chang ha“ ist hilfloser ausdruck, wie flanken aus dem halbfeld, wenn zum spielende der ausgleich nicht gelingen mag.
das doorsche orgelleuchten von „white rabbits in the snow“ versöhnt mitnichten, macht sauer und glauben, dass der band nun endgültig der kreativitätskragen geplatzt ist.mit „all we know“ erschleichen sich pilley und co. wieder mein vertrauen. ein grower ist der track deshalb noch lange nicht. als überbrücker taugt er. „naked in the afternoon“ folgt und ist seelentröster und ich sing ihn mir (wunder-) schön.
bei „under the spell of love“ intoniert pilley, wie man ihn nie hörte, die frau im manne. glaubt mans? das banjo schrubbt den rhythmus, der orgel seufzer ziehen im hintergrund ihre runden. gut.den angekratzten sänger gibt es auf „bring down the moon“ zurück. unstrittiges arrangement mit stolperschlagzeug, flippigem basslauf und freudig shufflender akustikgitarre. „round and round“ ermüdet in der folge, ein völlig harmloser schleicher, durch dessen blassen schleier die idee lugt. gleiches gilt für die letzten beiden tracks.
erstes fazit: guter beginn, ein zunächst mäßiger mittelteil mit versöhnlichem ausgang und ein fades ende. knappe ***.
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