Iggy & the Stooges Berlin, 28.08.2008

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    tirron

    Registriert seit: 02.04.2004

    Beiträge: 94

    nach 4 jahren warten, war ER wieder in berlin. iggy pop, der „godfather of punk“ und seine stooges. im rahmen des „citadel music festival“ gaben sie ihr bestes in der zitadelle spandau.
    nachdem ich nun letzte woche eben dort den meister neil young sehen durfte, war nun ein konzert doch anderer art an der reihe.
    den anfang machten jedoch 4(!) vorbands. außer el-ke kannte ich soweit keine, also auch nicht die kreuzberger band jingo de lunch. diese hatten wohl viele begeistern können, mich und meine begleitung jedoch mal gar nicht. und nach meinen geschmack haben die viiiiiieeeeel zu lange gespielt.
    naja, endlich, 10 nach 9 kam iggy nebst seiner stooges in sekundenschnelle auf die bühne gerannt und fingen auch sofort mit „loose“ an. das rockte ja mal gleich gut los. was er/sie dann in den nächsten (leider nur) knapp 1 1/4 stunden für ein körperliches und musikalisches feuerwerk abgebrannt haben…….WOW!!!!!
    ich habe sie ja erst das zweite mal live gesehen und nun das erste mal in erster reihe. ein echt wahnsinniges erlebnis den (kleinen) mann so nahe zu sehen. obwohl wohl noch von einem vorherigen konzert nach einem stagediver am bein verletzt hat man davon nix bis kaum was gemerkt. er sprang wie ein irrwisch voller drogen (ein schelm, wer böses dabei denkt :-) ) auf und ab, mal in sehr eindeutiger pose auf die boxen, dann mal ins publikum, von rechts nach links, von vorne nach hinten (bei einem immensen wasserverbrauch)….wohl kaum eine stelle, wo er an diesem abend nicht war. geil für die fans natürlich immer, wenn er runter in den graben war um den echten körperlichen kontakt mit den fans zu haben. oder wenn er die fans bei „no fun“ auf die bühne geholt hat (übrigens hatten die securityleute einen sehr arbeitsreichen abend). es soll ja auch leute geben, die wollen sich nie wieder die hände waschen, nachdem er sie berührt hatte ;-)
    genau vor uns kroch er beim ersten mal „i wanna be your dog“ wie ein reudiger köter auf der erde. der mann ist 61. aber wo sich andere in dem „alter“ wohl mit all solchen bewegungen und gesten eher lächerlich machen würden, ist iggy pop dabei einfach iggy. so wie er immer war und wohl immer bleiben wird. die menge liebt ihn dafür!!!!! natürlich oberkörperfrei auf der bühne, ist naturgemäß mittlerweile auch sein, immer noch beeindruckender, körper nicht mehr ganz so faltenfrei. und einen kleinen bauchansatz denke ich auch gesehen zu haben. aber wen stört’s?
    songtechnisch waren es halt (aber auch konsequent) nur stooges songs. das meiste von früher, inklusive aller großen hits, und einiges des letzten stooges album „weirdness“. iggy & the stooges sind eine der bands, wo es aber gar nicht mal auf die musik ansich ankommt. nicht jeder song bei einem solchen konzert ist der hammer, aber selbst diese macht er nur durch seine art, diese auf der bühne zu „zelebrieren“ zu höhepunkten. der mann hat’s einfach drauf. sicher auch noch in zehn jahren oder so. der (oder besser die) ein oder andere würde bestimmt gehofft haben, daß seine geöffnete hose bei dem vielen bewegungen auch mal etwas tiefer rutschen würde……tat sie aber nicht……als wäre sie maßgeschneidert.
    da wir ja nun ganz vorne (aber nicht in der mitte, wo ja der reine wahnsinn abging) standen, hatten wir super sicht auf iggy und die ganze bühne. wie ich aber nun später mitbekommen habe, ist iggy, wenn er sich auf dem kleinen podest vorne zu den fans befand, wohl kaum ausgeleuchtet worden. bzw. eher nur von hinten auf den rücken. ich stell mir vor, daß so aus entfernung nicht alles immer zu sehen war. nachzuvollziehen auch bei dem ein oder anderen video, welches schon bei youtube zu sehen ist. laut verschiedenen quellen (für uns war das nicht zu schätzen) waren es wohl zwischen 3000-4000 leute (inklusive der nicht zu übersehenden nena) . find ich echt nicht viel und eher enttäuschend. daß das zeitgleich stattfindene madonnakonzert leute gekostet haben sollte…..kann ich mir nur sehr schwer vorstellen.
    die stooges selber haben ihren part auch sehr gut und routiniert (ron asheton, sehr bewegungsarm) gespielt. sehr gut hat mir das exzellente bassspiel von mike watt gefallen, ebenso seine art des breitbeinigen spielens und vor allem das „verdrehen seiner augen“ :-). klasse fand ich auch den saxofonisten, wodurch einige stücke noch ein gewisses extra bekamen.
    wie geschrieben, knapp 1 1/4 stunden purer punkrock vom feinsten, ohne viel schnickschnack auf der bühne (das meine ich jetzt technisch gesehen), ein meiner meinung nach sehr guter sound und die ohnehin tolle location. es passte alles, sogar das wetter spielte mit (mal von wenigen tropfen abgesehen). eine setlist habe ich nicht, wird sich aber bestimmt irgendwo finden (ich weiß noch „1969“, „real cool time“, „no fun“, „t.v. eye“, „search and destroy“, „i wanna be your dog“ und „death trip“). auf alle fälle endete das konzert (wie wohl sehr oft) mit dem zweiten mal „i wanna be your dog“, aber wie ich finde, etwas anders gespielt als am anfang des konzertes. cooles ende!!!!!
    klar, es hätte gerne länger dauern können, aber die band hat ne welttour zu bewältigen und da muß man seine kräfte (stimmlich wie körperlich) eben etwas haushalten. die jungs sind halt keine 30 mehr…… :-)))
    zeitungskritiken gibt es hier: http://www.taz.de/1/leben/musik/artikel/1/ich-will-euer-hund-sein/
    http://www.tagesspiegel.de/kultur/musik/Iggy-Pop;art971,2603817
    http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/1354688.html
    http://www.morgenpost.de/printarchiv/kultur/article868307/Ruestiger_Ruepel_Iggy_Pop_tobt_in_der_Zitadelle.html
    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/0830/feuilleton/0055/index.html
    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11296850/63369/Iggy_Pop_laesst_mit_den_Stooges_in_der.html
    so, der open-air konzert sommer geht ja nun zu ende. mal sehen, was alles im rest des jahres so kommt. ich lass mich überraschen.
    so, das war’s von gestern.
    gruß tirron

    --

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    percy-thrillington
    "If you don't feel it, don't play it"

    Registriert seit: 04.02.2008

    Beiträge: 2,046

    Das freut mich, dass Mike Watt so gut drauf war. Er ist eines meines Vorbilder als Bassist. :sonne:

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    #6763777  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,370

    Percy ThrillingtonDas freut mich, dass Mike Watt so gut drauf war. Er ist eines meines Vorbilder als Bassist. :sonne:

    Wusste gar nicht dass der bei den Stooges mitspielt. Ist jedoch bestimmt eine maßgebliche Bereicherung für die Band.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
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