Steve Albini / Big Black / Rapeman / Shellac

Steve Albini ist ein US-amerikanischer Musiker, äußerst kontroverser Musikjournalist und Prod… äch Tontechniker, der Mitglied der legendären BIG BLACK sowie RAPEMAN war, seine heutige Band heißt SHELLAC. Eine wichtige Rolle in seiner ursprünglichen musikalischen Sozialisation spielten THE RAMONES.

Seine erste Band, die 1982 gegründeten BIG BLACK, die mit ihrem aggressiven punk-induzierten Noise-Rock, dem giftig-herausbrüllenden ‚Vortrag’ und den zynischen, oft auch misogynen Texten durchaus stilprägend für die musikalische Karriere Albinis war, veröffentlichte nach einigen EPs 1985 auf dem Plattenlabel Homestead ihr erstes Album „Atomizer“, welches ihnen einen ersten größeren Erfolg bescherte und das Label Touch and Go auf sie aufmerksam machte, auf dem die EP „Headache“ erschien. Da Steve Albini zu dem Schluss kam, dass das Potential der Band ausgereizt sei und es auch Band-interne Probleme gab, entschließ sich die Band dazu, sich aufzulösen, nahmen vorher aber noch das Album „Songs About Fucking“ auf, welches genauso wie „Atomizer“ als Klassiker gilt.

Die relativ kurzlebige Nachfolgeband trug den Namen RAPEMAN, der für zahlreiche Proteste sorgte; der Band wurde teilweise vorgeworfen, sie würde sich mit ihrem Moniker, der einem japanischen Comic entliehen wurde, über vergewaltigte Frauen lustig machen bzw. Vergewaltigungen an sich gut heißen. Der Nachlass von RAPEMAN besteht aus dem Longplayer „Two Nuns and a Pack Mule“ sowie weniger EPs und Singles.

Nachdem Steve Albini einige Jahre ohne Band zugebracht hatte, gründete er 1992 seine dritte Band, Shellac, welche noch immer aktiv ist. Auffallend ist der minimalistischere Ansatz, den Albini und seine Mitstreiter verfolgen, das Label „math rock“ könnte hier angebracht sein. Sardonisch bleiben Texte und ‚Gesang’.

Für den 6. Juni 2007 wurde das vierte Werk von SHELLAC, „Excellent Italian Greyhound“, angekündigt.

Bereits während seiner Zeit mit BIG BLACK hatte sich Albini als professioneller Tontechniker ein zweites Standbein geschaffen, neben Arbeiten mit unzähligen Independent-Bands zählen die Aufnahmen von Alben von u.a. PJ Harvey, The Jesus Lizard, Pixies, Nina Nastasia, Joanna Newsom, Slint, Low, Fugazi, Bush, The Auteurs und Nirvana zu seinen Meriten.

Zu beachten ist allerdings, dass sich Steve Albini nicht als Produzent sieht, sondern eher als Dokumentarist, der den Sound einer Band so gut wie möglich aufzeichnen will und Bevormundungen der Musiker ablehnt. Auch gilt er als großer Verfechter der analogen Aufnahme und tut seine Abscheu für CDs auf eine Art und Weise kund, die Wolfgang Doebeling erblassen lässt.

Discografie (nur Alben):

Big Black:
Atomizer (1986)
Songs About Fucking (1987)
Pigpile (Live-Aufnahme, 1992)

Rapeman:
Two Nuns And a Pack Mule

Shellac:
At Action Park (1994)
Terraform (1998)
1000 Hurts (2000)
Excellent Italian Greyhound (2007)

Es fehlen mir selber noch eine Menge – auch wichtige – Alben wie „At Action Park“ und „Atomizer“, welche sich aber bereits auf dem Weg zu mir befinden oder in Bälde gekauft werden. „Songs About Fucking“, „Two Nuns And a Pack Mule“ und „1000 Hurts“ sind aber allesamt empfehlenswert.

Liste der Aufnahmen mit Steve Albinis Beteiligung

Link zur Webseite von Steve Albinis Aufnahmestudio

Steve Albinis Diskussionsforum (sein Nickname ist “electrical”)