Antony & the Johnsons

nikodemus
Weiß nicht, was euch am Debüt stört, wunderbare Songs, wunderbare Interpretation

Eben das sehe ich anders. Die Songs sind mitunter zweitklassig, aber gerade die Interpretation, d.h. Produktion und Instrumentierung machen das Album für mich fast unhörbar.

Ganz abgesehen davon, dass Antony´s Stimme schon sehr eigen ist. Den Zweitling macht diese Stimme zum absoluten Ausnahmealbum, da sie sich hier wunderbar in die klassische Instrumentierung einbettet.

Mir ist allerdings klar, dass die Mehrzahl der Antony-Anhänger das Debüt auch toll finden.

dr.musicDie meisten übertreiben bei ihm und geben (unverdiente) Bonuspunkte…

Bonuspunkte? Fürs „Schwulsein“, oder wie?

Ich kann eine gewisse Abneigung gegen Antony`s Stimme durchaus nachvollziehen. Von mir aus auch ein gewisser Schwulst, der mitschwingt. Mir erschließt sich Rufus Wainwright beispielsweise nicht unbedingt.

Allerdings wer diese Musik auf „die Dauerklage über das schwere bisexuelle Dasein mit tragischem Ende“ reduziert, könnte hier auch einiges verpassen.
Mir ist egal, welches Geschlecht der von mir konsumierte Künstler begehrt. Der Vortrag muß authentisch und künstlerisch wertvoll sein. Letzteres ist natürlich subjektiv.

Für mich steht I am a Bird now in einer direkten Linie mit Alben wie Astral Weeks, 5 Leaves Left, Songs of Love and Hate oder I See a Darkness.

Daher gibt`s von mir 5 Sterne.