Some Wicked Messengers

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    wilbur

    Registriert seit: 07.06.2004

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    Some Wicked Messengers am 31.07.04 live im JWD, Berlin.

    SWM ist eine Dylan-Cover-Band im besten Sinne. Musikalisch auf hohem Niveau hat die aus sechs gestandenen Musikern bestehende Band im JWD einen beeindruckenden Gig hingelegt.

    Schon der Opener Somebody Touched Me, ein Traditional, das Dylan live auch gern mal spielt, zeigte, dass die Leute sich nicht erst seit gestern mit Dylan beschäftigen. Es folgten ein prima Positively 4th Street und ein wunderbares Man In The Long Black Coat. Danach dann der Tombstone Blues, der allerdings nur drei Strophen hatte (vielleicht, um die etwaigen nicht Dylan-Fans zu schonen?). Das nächste Stück, The Mighty Quinn, wurde dann von Judith, der hauptamtlichen Background-Sängerin gesungen. Jeeze, what a voice! Dann ein gefühlvolles Senor, ein Masters Of War, das m.E. etwas mehr Spannung hätte vertragen können und ein fröhliches und sehr ansprechendes Mozambique. Überhaupt muss man sagen, das Bernhard, der Fiddler, wenn er zum Einsatz kam (v.a. bei den Desire-Stücken), den Stücken noch eine besondere Note gegeben hat. Dann folgten Maggie’s Farm und eine tolle, einfühlsame Blind Willie McTell Version mit wunderbarem Gesang von Bernd, dem Sänger und Akustik-Gitarristen, dem Frontmann der Band. Hier muss man dann doch mal Bernds Stimme besonders erwähnen, die mal an den jungen und mal an den alten Dylan erinnert ohne das es nach Nachäffen klingt. Er hat einfach das Feeling, wie’s scheint. Nun kam eine von Judith gesungene Version von Meet Me In The Morning, die genauso unter die Haut ging wie Blind Willie – nur anders. Dann ein folkiges You Ain’t Going Nowhere (in der alternativen Text-Version) gefolgt von Highway 61 Revisited, das ruhig noch eine Schaufel Dreck vertragen könnte, ein wunderschönes Oh, Sister mit tollem Lead- und Background-Gesang und schließlich zwei Klassiker zum Schluss: Don’t Think Twice, It’s All Right und All Along The Watchtower mit Gitarren- und Geigensolo-Duell (hier ist die Gitarre im Sound leider etwas untergegangen).
    Die Zugaben waren dann Baby, Let Me Follow You Down; It’s All Over Now, Baby Blue; Sara (sehr schön instrumentiert und gesungen); Tonight, I'll Be Staying Here With You (nochmal eins mit Judiths wunderbarer Lead-Stimme) und ein kraftvolles und witziges Like A Rolling Stone.

    Insgesamt waren die Arrangements zwar überwiegend deutlich an Dylan orientiert, aber um das etwa ‘billige Kopie‘ o.ä. zu betiteln, war es einfach VIEL ZU GUT. Klar gab’s auch die eine oder andere Text-Konfusion oder Abstimmungsungenauigkeit, aber das ist es ja auch, was ein Live-Konzert so besonders macht.

    Zumal – neben den Lap-Steel-Einlagen und der Gitarrenarbeit vom Gitarristen Stephan, den Geigenpassagen von Bernhard und der bodenständigen Rhythmusarbeit von Will am Bass und Carsten am Schlagzeug – Judiths Gesang dem Ganzen noch eine eigene Note verpasste. Nicht zu vergessen Bernd, der ein richtig guter Sänger ist und dessen Dylan-Passion man deutlich spüren kann.

    Ich fand’s toll!

    Der nächste Gig in Berlin ist am 2.9.04, und wenn mir nicht der Himmel auf den Kopf fällt…



    Wer sich genauer über die Band informieren möchte:

    http://www.somewickedmessengers.de

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    Gefundene Rechtschreibfehler dürfen behalten werden! Ich habe keine Verwendung dafür. Und übrigens: "Optimismus ist nur ein Mangel an Information"
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