Bob Dylan

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  • #302375  | PERMALINK

    b-b-grunt

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 782

    Die ganze Rede ist sehr hörenswert (respektive lesenswert): http://www.latimes.com/entertainment/music/posts/la-et-ms-grammys-2015-transcript-of-bob-dylans-musicares-person-of-year-speech-20150207-story.html#page=1

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    If you dance, you might understand the words better. David Byrne
    Highlights von Rolling-Stone.de
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      #302377  | PERMALINK

      stormy-monday
      We Shall Overcome

      Registriert seit: 26.12.2007

      Beiträge: 19,869

      Danke, B. B. Grossartig. Wer jemals wieder über die rostige Giesskannenstimme lästert, liest das besser in Bobs eigenen Worten hier nach.
      Und: „Very few rock ’n‘ roll bands today play with rhythm. They don’t know what it is.“
      So ist das.

      --

      ...draw conclusions on the wall...
      #302379  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      Tolle Rede!

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      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #302381  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      YES nail75,:-)
      http://youtu.be/1XSvsFgvWr0

      --

      #302383  | PERMALINK

      friedrich

      Registriert seit: 28.06.2008

      Beiträge: 4,856

      B.B. GruntDie ganze Rede ist sehr hörenswert (respektive lesenswert): http://www.latimes.com/entertainment/music/posts/la-et-ms-grammys-2015-transcript-of-bob-dylans-musicares-person-of-year-speech-20150207-story.html#page=1

      Hat Bob Dylan eigentlich nichts besseres zu tun, als andere Leute zu dissen, vorzugsweise solche, die seine Songs nicht aufgenommen haben? Wenn du meine Songs nicht magst, mag ich deine eben auch nicht, Ätschibätsch!, oder was? Ach, und er zieht Sun Gründer Sam Phillips dem Atlantic Gründer Ahmet Ertegün vor? Andere Zeit, anderer Ort, andere Musik, – kurz: er vergleicht Äpfel mit Birnen. Was soll das? Und was mokiert er sich darüber, wer in der R’n’R Hall of Fame ist oder nicht? Das ist doch eine langweilige Mainstream Veranstaltung, die einem egal sein kann. Was wäre weniger Rock and Roll als die R’n’R Hall of Fame? Wer da aufgenommen wird, muss sich doch fragen, ob er alt oder sogar schon tot ist. ;-)

      Stormy MondayDanke, B. B. Grossartig. Wer jemals wieder über die rostige Giesskannenstimme lästert, liest das besser in Bobs eigenen Worten hier nach.
      Und: „Very few rock ’n‘ roll bands today play with rhythm. They don’t know what it is.“
      So ist das.

      Noch eine Dylan’sche Erkenntnis? Mmmmh? Ist das wirklich so? War das früher besser oder schlechter? Und ist Dylan selber eigentlich ein herausragender groover? Er ist ein begnadeter Wort-Jongleur und er schreibt tolle Melodien – oder hat das getan -, aber was groove betrifft, waren ihm nicht nur die Beatles und die Stones sondern auch The Dead und The Band auf deren eigenen Alben und erst recht seine farbigen Vorbilder aus R&B, Blues, Gospel, Soul etc. ff. weit voraus.

      Und das sage ich als einer, der 1978 seine erste Bob Dylan-Platte gekauft hat!

      --

      „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
      #302385  | PERMALINK

      b-b-grunt

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 782

      Also was ich hier lese, hat wenig mit „dissen“ zu tun. Ich lese hauptsächlich über Songs und Stimmen. Was seine Songs betrifft, ist Dylan von diesen absolut überzeugt – egal ob ihm einzelne (Cover-) Versionen zusagen oder nicht. Für ihn sind die Songs allerdings keine Geniestreiche (die man yesterday über Nacht träumt) sondern das logische Resultat der Beschäftigung mit anderen Songs: Zutaten und Mischung sind wichtig, weniger wer zufällig den Mörser reibt. Dazu lese ich eine gewissen Verletztheit, was den Umgang der Kritik mit der eigenen Performance und Intonation dieser Songs angeht – und das ist, ehrlich gesagt, das Letzte was ich von Dylan erwartet habe, dass ihn so etwas kümmert oder beschäftigt. All das illustriert er mit Beispielen aus der populären Musik der letzten 70 Jahre, bei denen viel Dankbarkeit gegenüber Vorgängern und Zeitgenossen, die ihn unterstützt haben, mitschwingt. „Dissen“ seh ich hier wirklich keines. Das er einen anderen Songrwriting Zugang hat als Leiber / Stoller ist klar – die Verbeugung gegenüber Doc Pomus finde ich interessant. Und dass das Atlantic Label gute Sachen hervorgebracht hat, wird von ihm ja ausdrücklich erwähnt, dass er Sun näher steht ist auch keine Überraschung. Wirklich kritisch äußert er sich nur über die Vokalakrobatik bei der Amerikanischen Hymne bei einem Boxkampf (ohne einen Namen zu nennen), nicht ganz zufällig im Zusammenhang mir dem Vorwurf, er zersinge seine Nummern.

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      If you dance, you might understand the words better. David Byrne
      #302387  | PERMALINK

      padam

      Registriert seit: 03.02.2006

      Beiträge: 2,038

      RockingRollBob Dylan hetzt gegen MJ-Songwriterin: http://ultimateclassicrock.com/bob-dylan-musicares-speech/

      Was für ein dummer Satz, RockingRoll: Er mokiert sich über eine bestimmte Art zu singen – und Sängerin, die gemeint sein könnte, hat zufällig leider mal nen Song für Deinen geliebten Michael Jackson geschrieben. Krieg‘ Dich wieder ein.
      Wobei es genug Gründe gäbe, über MJ-Songwriter zu lästern. Aber das gehört in Deinen MJ-Thread.

      Zurück zu einem schönen Thema:
      Ich habe Maik Brüggemeyers famoses „Catfish – Ein Bob Dylan Roman“ nun zuende gelesen, das Vergnügen hat bis zur letzten Seite nicht nachgelassen.
      Ich habe etwas Sorge, nicht die richtigen Worte für eine ordentliche Rezension zu finden bzw. brauche dazu noch ein wenig Zeit, nur soviel:
      Ich kann mir keinen Bob-Dylan-Zugewandten vorstellen, dem die Lektüre dieses Buches keinen Spaß macht und nicht einiges mitnehmen könnte. Glückwunsch, Herr Brüggemeyer und besten Dank!

      --

      Ich bin eine Turniermannschaft![/FONT][/I]
      #302389  | PERMALINK

      friedrich

      Registriert seit: 28.06.2008

      Beiträge: 4,856

      B.B. GruntAlso was ich hier lese, hat wenig mit „dissen“ zu tun. Ich lese hauptsächlich über Songs und Stimmen. Was seine Songs betrifft, ist Dylan von diesen absolut überzeugt – egal ob ihm einzelne (Cover-) Versionen zusagen oder nicht. Für ihn sind die Songs allerdings keine Geniestreiche (die man yesterday über Nacht träumt) sondern das logische Resultat der Beschäftigung mit anderen Songs: Zutaten und Mischung sind wichtig, weniger wer zufällig den Mörser reibt. Dazu lese ich eine gewissen Verletztheit, was den Umgang der Kritik mit der eigenen Performance und Intonation dieser Songs angeht – und das ist, ehrlich gesagt, das Letzte was ich von Dylan erwartet habe, dass ihn so etwas kümmert oder beschäftigt. All das illustriert er mit Beispielen aus der populären Musik der letzten 70 Jahre, bei denen viel Dankbarkeit gegenüber Vorgängern und Zeitgenossen, die ihn unterstützt haben, mitschwingt. „Dissen“ seh ich hier wirklich keines. Das er einen anderen Songrwriting Zugang hat als Leiber / Stoller ist klar – die Verbeugung gegenüber Doc Pomus finde ich interessant. Und dass das Atlantic Label gute Sachen hervorgebracht hat, wird von ihm ja ausdrücklich erwähnt, dass er Sun näher steht ist auch keine Überraschung. Wirklich kritisch äußert er sich nur über die Vokalakrobatik bei der Amerikanischen Hymne bei einem Boxkampf (ohne einen Namen zu nennen), nicht ganz zufällig im Zusammenhang mir dem Vorwurf, er zersinge seine Nummern.

      Ich verstehe nicht, was ihn überhaupt dazu bewegt, öffentlich Urteile über andere Musiker oder Personen aus dem Business abzugeben oder – besser gesagt – was ihm daran liegt, öffentlich dem einen den Vorzug vor dem anderen zu geben. Ok, Leiber & Stoller sind nicht sein Ding. Na sowas? Sam Phillips liegt ihm näher als Ahmet Ertegün? Was für eine Überraschung! Abba sind in der spießigen Hall of Fame, aber nicht ein obskurer Billy Lee Riley, mit dem er allerdings persönlich bekannt ist? Ach was?

      Mich wundert auch, dass er überhaupt auf Kritik an seiner Stimme/seinem Gesang reagiert. Es ist doch seit 100 Jahren klar, dass seine Stimme „like sandpaper and glue“ (Bowie) nicht das geeignete Mittel ist, um zu gefallen, aber gerade deswegen eins seiner Markenzeichen. Und – Oh mein Gott! – bei einem Boxkampf hat jemand die amerikanische Nationalhymne zersungen! Was erwartet er denn für kulturelle Leistungen bei einem Boxkampf? Wieso muss das als Vergleich herhalten? Mein Gott, Bob, die Kritik an deiner Stimme hat sich doch mehr als erledigt – gab es sie eigentlich jemals? – und mit über 70 Jahren, Millionen verkaufter Platten, einer treuen Fanbase und einer gefühlten Heiligsprechung zu Lebzeiten kann Dir das doch echt egal sein!

      Eigentlich ist es uninteressant, was er zu erzählen hat. Er rennt eine offene Tür nach der anderen ein und das meiste davon hätte er sich eigentlich sparen können. Früher war es ihm egal, was das die Leute erwarterten, hielt dann erst recht trotzig dagegen, jetzt, wo er es nicht mehr nötig hat, wirbt er um Anerkennung? Hört sich ein bisschen so an, als wolle er im hohen Alter noch mal was loswerden.

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      „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
      #302391  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      FriedrichWas für eine Überraschung! Abba sind in der spießigen Hall of Fame, aber nicht ein obskurer Billy Lee Riley, mit dem er allerdings persönlich bekannt ist? Ach was?

      Das Gegenteil ist wahr: Dylan hat den zu Unrecht vernachlässigten Billy Lee Riley nicht geschätzt, weil er ihn gekannt, sondern eigens aufgesucht, weil er ihn zurecht geschätzt hat.

      Rileys Debüt-Single „Trouble Bound“ ist allererste Sahne: Billy Lee Riley – Trouble Bound
      https://www.youtube.com/watch?v=_OySgxxFuw4

      Davon abgesehen ist Rileys Stimme ungemein wandelbar, was bei den früh veröffentlichten Rockabilly-Tracks leider nicht so zur Geltung kommt.

      PopmuseumMich beeindruckt beispielsweise die folgende, lässig entspannte Alternativ-Aufnahme von „Red Hot“, die etwa auch auf das großartige Debütalbum der Rolling Stones passen würde: BILLY RILEY: Red Hot (Alternativfassung)http://www.youtube.com/watch?v=qcpf6U0ACcQ

      Näheres über Riley siehe unter: Billy Lee Rileys unstete Karriere. Lebensmotto „Trouble Bound“http://oe1.orf.at/artikel/202878

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      #302393  | PERMALINK

      friedrich

      Registriert seit: 28.06.2008

      Beiträge: 4,856

      PopmuseumDas Gegenteil ist wahr: Dylan hat den zu Unrecht vernachlässigten Billy Lee Riley nicht geschätzt, weil er ihn gekannt, sondern eigens aufgesucht, weil er ihn zurecht geschätzt hat.

      Ist mir schon klar. Aber es ist mir ebenso klar, dass die R’n’R HOF eine Institution ist, in der sich vor allem gut abgehangene und im Mainstream angekommene Künstler finden und weniger Geheimtipps, special interest-Kandidaten und Subkultur-Ikonen. Eben ABBA statt Riley.

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      „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
      #302395  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      FriedrichIst mir schon klar.

      Sorry – Das habe ich nicht gewusst, weil ich hier nur noch alle heilige Zeiten vorbeischneie. Mich hat geärgert, dass Riley trotz seiner Verdienste – auf die endlich einer an sehr prominenter Stelle hingewiesen hat – sofort wieder niedergemacht wird, obwohl er wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, wozu vermutlich ein echtes Best-of-Album beitragen könnte, dass endlich seine musikalische Vielfalt anhand seiner interessantesten Aufnahmen (z.B.: I Got a Thing About You Baby https://www.youtube.com/watch?v=gtdmtW1hOz8 ) vereinte:

      Nachdem ich 1996 im RollingStone eine Doppelseite über die multimediokre Arno-Schmidt-CD-ROM geschrieben hatte, habe ich dem RollingStone-Chef Bernd Gockel um 2004 ein Billy-Lee-Riley-Porträt vorgeschlagen, aber dann trotz Auftrag nicht geschrieben, weil irgend etwas anderes dazwischen gekommen ist, was ich noch heute bedauere und was leider auch nicht mehr nachzuholen ist, weil Bernd Gockel nicht mehr RollingStone-Chef ist.

      Die wunderschöne Mundharmonika auf Dean Martins „Houston“ spielt übrigens niemand anderer als Billy Lee Riley, die sollte selbstredend auch auf den alternativen Billy-Lee-Riley-Best-of-Sampler.

      Dean Martin Houston

      Das markante Harmonika-Sessionspiel verbindet Riley ein weiteres Mal mit Dylan, der Thema dieses Threads ist und der jüngst Dean Martins Spezi Frank Sinatra gecovert hat (gerade noch die on-topic-Kurve erwischt). :-)

      Frank Sinatra & Dean Martin – Medley

      --

      #302397  | PERMALINK

      motoerwolf

      Registriert seit: 25.10.2006

      Beiträge: 6,119

      FriedrichIch verstehe nicht, was ihn überhaupt dazu bewegt, öffentlich Urteile über andere Musiker oder Personen aus dem Business abzugeben oder – besser gesagt – was ihm daran liegt, öffentlich dem einen den Vorzug vor dem anderen zu geben.

      Was liegt dir daran, öffentlich über einen Musiker ein Urteil abzugeben? Und wenn du das erklärt hast, mach mal bitte den grundsätzlichen Unterschied zwischen dir und Dylan fix, damit ich verstehe, warum du darfst, was du bei ihm unverständlich findest.

      --

      And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
      #302399  | PERMALINK

      friedrich

      Registriert seit: 28.06.2008

      Beiträge: 4,856

      motörwolfWas liegt dir daran, öffentlich über einen Musiker ein Urteil abzugeben? Und wenn du das erklärt hast, mach mal bitte den grundsätzlichen Unterschied zwischen dir und Dylan fix, damit ich verstehe, warum du darfst, was du bei ihm unverständlich findest.

      Ich verstehe den Einwand. Ich finde es aber eigenartig, dass BD Ahmet Ertegün anführt um dann zu sagen, Sam Phillips bedeutet (ihm) mehr und ist der größere. Er erwähnt, dass Leiber & Stoller seine Songs nicht mochten, gibt dann retour, dass ihm deren Songs auch nicht gefallen und dass Doc Pomus ja sowieso viel besser sei. Hört sich für mich so an, als würde er Ertegün und L&S abwerten um Sam Phillips und Doc Pomus aufzuwerten. Ähnlich macht er es mit dieser Gesangsnudel, die die amerikanischen Nationalhymne zersungen hat: Die zersinge die Lieder ja viel schlimmer als er selbst, aber da beschwere sich keiner! Es ist etwas spitzfindig, ich weiß, aber ich muss nicht z.B. Chet Baker erwähnen, eine paar nette Worte über ihn verlieren, nur um dann zu sagen, dass Miles Davis ja viel besser ist. Was kann denn Chet Baker dafür? Muss man das gegeneinander aufrechnen?

      --

      „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
      #302401  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

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      :liebe_2:Everybody loves somebody or not ?:liebe_2:
      http://youtu.be/hEzuBgeiSnk

      --

      #302403  | PERMALINK

      friedrich

      Registriert seit: 28.06.2008

      Beiträge: 4,856

      Popmuseum

      Das ist übrigens super! Toller minimalistischer backing track, soulige background Vocals, lässiger Gesang und es groovt ganz wunderbar. Gehört in jede juke box! Vermutlich hatte Chips Moman als Produzent (hatte 1969 Elvis in Memphis produziert) daran aber auch einigen Anteil.

      Dean Martin kann ich in Deutschland leider nicht sehen.

      --

      „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
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