Was ist Pop?

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  • #2229263  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Originally posted by PELO_Ponnes@26 Jul 2004, 18:57
    2. Pop als Bezeichnung für minderwertige Musik im Vergleich zu Rock. Diese Bedeutung ist wohl musikhistorisch bedingt, um die simplere, einfache Unterhaltungsmusik, die sich neben dem ambitionierten Rock'n' Roll/Beat entwickelte, zu bezeichnen.

    ich seh das ja immer genau andersrum.
    Für mich ist Rock eher stumpf und primitiv – was bitte soll an Rock ambitioniert sein???

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      #2229265  | PERMALINK

      flatted-fifth
      Moderator

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      Originally posted by PELO_Ponnes@26 Jul 2004, 18:57
      Wenn ich den Begriff Pop benutze, dann meist in diesem dritten Sinne. Leider vermischen manche zwei und drei.

      Oder verwechseln eins und drei… ;)

      --

      You can't fool the flat man!
      #2229267  | PERMALINK

      pelo_ponnes

      Registriert seit: 13.04.2004

      Beiträge: 2,797

      @ NiteOwl

      Äh, das hier zu Punkt zwei ist ja auch nicht meine Sicht. Ich hab' ja geschrieben, dass das wohl musikhistorisch bedingt war. Was weiss ich, ich war nicht dabei, aber ich stelle mir das so vor: wilder Rock 'n' Roll etc, und dann kommt jemand, der das Grundschema aufgreift, nur leichte Unterhaltung machen will, aber sonst keine weiteren Ziele damit verfolgt: sagen wir Peter Krauss. Macht das ganze halt Oma-tauglich. Wenn man dann sieht, dass Rock eine Rebellion der Jugend war, kann zumindest ich nachvollziehen, wie es dazu kam, dass Pop als Begriff für minderwertige Musik im Vergleich zum Rock entstand.Ich vermute mal, POP hat sich aus dem Rock heraus abgespalten, und vielleicht war Musik dieses Stiles tatsächlich zuerst meist minderwertig. Kenn' mich da nicht so aus, müsste man mal überprüfen. Und dann kamen die Beatles und andere und haben nach und nach gezeigt, dass man auch anspruchsvolle Stücke schreiben kann, wenn man die softere, glattere Gangart wählt. Aber auch bei den Beatles war ja dieses Denken noch verwurzelt. Wenn ich da an Lennons Kommentare zu Yesterday denke… Oder wie Paul McCartney immer wieder beweisen wollte, dass er ein Rocker ist. Oder wie man bei Hey Jude am Schluss unbedingt noch ein paar schräge Töne anbringt… Die Beatles sahen sich halt auch als Teil einer Jugendkultur, und ein bisschen rebellisch/wild sollte es dann doch noch klingen…

      Nur eine Theorie.

      --

      #2229269  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      Originally posted by NiteOwl@26 Jul 2004, 19:07
      ich seh das ja immer genau andersrum.
      Für mich ist Rock eher stumpf und primitiv – was bitte soll an Rock ambitioniert sein???

      Gut gebrüllt, Löwe! – äh, Eule ;)

      Aber natürlich gibt es beides, ambitionierten Pop und ambitionierten Rock.

      Aber ich denke, wir sollten versuchen an der von Otis vorgegebenen Linie weiter zu diskutieren.
      Die von Pelo hier genannten Kriterien taugen für diese Fragestellung nicht. Es geht ja auch gar nicht um Pop vs. Rock. Eher schon um „was ist heute alles noch Pop?“ Undzwar Pop durchaus im positiven Sinn. Im Sinne von gute Popmusik. Da ist Abba das beste Beispiel!

      --

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      #2229271  | PERMALINK

      atom
      Moderator

      Registriert seit: 10.09.2003

      Beiträge: 21,338

      Originally posted by candycolouredclown@26 Jul 2004, 17:16
      Nach diesen Punkten:

      würden z.b. Britney Spears, Justin Timberlake, Christina Aguilera Pop sein. Sie erfüllen zumindest diese Kriterien. Vielleicht auf einem anderen Niveau als damals, aber sie tun es.

      Solche Künstler sehe ich heute auch in dieser Kategorie. Eigentlich müßte man eine Hip Hop oder Club-Kultur dazurechnen. Gerade in dem Bereich ist heute viel von Produzenten abhängig, die genau unter den oben aufgeführten Kriterien den Markt „abarbeiten“.

      --

      Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
      #2229273  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

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      Beiträge: 0

      Originally posted by Mikko@26 Jul 2004, 19:44
      Aber ich denke, wir sollten versuchen an der von Otis vorgegebenen Linie weiter zu diskutieren.

      Dafür bin ich ja auch, ich freu mich ja auch schon darauf, wie otis mir die Unterschiede zwischen Elvis, Abba und Britney erklären möchte… ;)

      --

      #2229275  | PERMALINK

      j-w
      Moderator
      maximum rhythm & blues

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      Beiträge: 40,368

      Noch eine Definition:
      Wenn man nur POP sagt, ist das ganze eine frische (auf keinen Fall etablierte) Angelegenheit.
      Pop in den letzten Jahren waren für mich z.B. Libertines und Franz Ferdinand

      Wenn man vor -Pop ein Wort stellt, dann will man einen Musikstil kennzeichnen und das hat dann nichts mehr mit dieser Frische zu tun, impliziert jedoch, dass dieser Act früher mal ohne das Vorwort auskam.
      Z.B.
      „Die Go-Betweens spielen wunderbaren Gitarren-Pop“
      „OASIS/BLUR/PULP…, die Heroen des Brit-Pop“
      „Depeche Mode/Pet Shop Boys/…, die Könige des Synthie-Pop“
      usw.

      --

      Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
      #2229277  | PERMALINK

      otis
      Moderator

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 22,557

      Originally posted by NiteOwl@26 Jul 2004, 19:54
      Dafür bin ich ja auch, ich freu mich ja auch schon darauf, wie otis mir die Unterschiede zwischen Elvis, Abba und Britney erklären möchte… ;)

      will ich gar nicht. das will ich ja von dir wissen. oder von den abba-fans.
      was diesen alten elvis/beatles/stones/dylan/warhol/who-pop anbelangt, steht wohl diffus im raum, wofür das alles stand: das ging halt von grundlegender identitätsfindung der jugend bis hin zu einer form von „rebellion“.
      ich will da gar nichts per se abwerten. sondern nur wissen, ob die alten kriterien auch später noch trugen. zur punkzeit ähnliche sicher auch. joy division, owl?
      hiphop, numetal kann ich mir auch auf der alten spur vorstellen.

      aber wofür stand abba? wofür britney? sicher auch zwei verschiedene paar schuhe.
      waren abba bejahender pop? hat man das so empfunden? hatte es fun-charakter auf höchstem niveau ohne identifikationsangebot ? hat es was mit narzißmus oder poppertum zu tun in jener zeit? es muss eine antwort drauf geben. oder war die jugend derart mit sich im reinen, dass sie keinerlei sehnsuchtsverkörperungen suchte?
      wie ists heute bei den britneys und christinas?

      atom, sagte was von produzenten, die den „markt abarbeiten“. das hört sich negativ an. wenn dann bedienen sie den markt. das ist eigentlich völlig ok! ich glaube nicht, dass sehnsüchte geweckt werden, höchstens befriedigt.

      --

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      #2229279  | PERMALINK

      wa
      The Horst of all Horsts

      Registriert seit: 18.06.2003

      Beiträge: 24,480

      Habe mir gerade einige Seiten der „Was ist Rock?“-Diskussion nochmals durchgelesen. Da steht auch schon einiges, was man hier anführen könnte/ müßte.
      Das nur mal nebenbei.

      --

      What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
      #2229281  | PERMALINK

      j-w
      Moderator
      maximum rhythm & blues

      Registriert seit: 09.07.2002

      Beiträge: 40,368

      Rock und Pop müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen, aber wenn das Label Rock/Pop lautet ist es oftmals weder das eine noch das andere!

      --

      Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
      #2229283  | PERMALINK

      j-w
      Moderator
      maximum rhythm & blues

      Registriert seit: 09.07.2002

      Beiträge: 40,368

      Ich denke ja auch, dass oftmals Bewegungen, die sich vom Label Pop abgrenzen wollten, hochgradig diesem zusprachen so z.B. Punk, Hip-Hop oder Techno. Nur Metal nicht. Metal kam vom Rock und wurde dann gleich Kult. Kult ist aber das Gegenteil von Pop!

      --

      Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
      #2229285  | PERMALINK

      amadeus

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      Ich sehe Pop und Rock als verschiedene Dimensionen an. Pop steht für populäre Musik, die für eine Masse von Leuten leicht zugänglich ist. Es geht also nicht um den Stil der Musik, sondern darum, dass sie die Leute erreicht und im Trend liegt. Pop ist in diesen Sinne kommerzielle Musik und kommerzielle Musik ist Pop.

      Rock, Folk oder Blues sind dagegen verschiedene Genres, die sich in Gesang, Instrumentierung oder Rhythmus unterscheiden. Im Prinzip ist ein eingängiger Rock Song auch Pop, z.B. Hey Jude oder Satisfaction.

      --

      Keep on Rocking!
      #2229287  | PERMALINK

      j-w
      Moderator
      maximum rhythm & blues

      Registriert seit: 09.07.2002

      Beiträge: 40,368

      Sorry Amadeus, aber ich finde Deine Definition nicht stimmig und auch nicht nachvollziehbar. Sie sei Dir gelassen, aber es gibt wunderbare Popmusik, die nicht-kommerziell ist und mega-kommerziellen Hitparaden-Rock. Und die Grenzen zwischen Rock, Folk und Blues sind ja wohl sowas von schwammig – wo würdest Du denn ein Album wie Led Zeppelin III einordnen?

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      Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
      #2229289  | PERMALINK

      amadeus

      Registriert seit: 04.12.2003

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      Originally posted by Jan Wölfer@26 Jul 2004, 22:00
      Sorry Amadeus, aber ich finde Deine Definition nicht stimmig und auch nicht nachvollziehbar. Sie sei Dir gelassen, aber es gibt wunderbare Popmusik, die nicht-kommerziell ist und mega-kommerziellen Hitparaden-Rock. Und die Grenzen zwischen Rock, Folk und Blues sind ja wohl sowas von schwammig – wo würdest Du denn ein Album wie Led Zeppelin III einordnen?

      Ich denke hier wird zu viel vermischt, Jan. Pop ist keine Wertung der Musik, ebenso wie die Bezeichnung kommerziell nichts über die Qualität aussagt. Wenn aber Pop von populär stammt, ist Pop damit eigentlich fast zwangsläufig kommerziell. Beides, die Popularität und das kommerzielle Ziel verfolgen das gleiche: möglichst viele Hörer ansprechen. Dazu ist eine gewisse Einfachheit und leichte Zugänglichkeit notwendig.
      Wunderbare Popmusik, die nicht kommerziell ist? Was denn zum Beispiel? Natürlich schließen sich Rock und Pop nicht aus, habe ich ja auch nicht behauptet.

      Sicher sind die Grenzen zwischen den verschiedenen Genres schwammig bzw. sie überschneiden sich. Auf Led Zeppelin III würde ich z.B. „immigrant song“ als Rock, „since I´ve been loving you“ als Blues und „that´s the way“ als Folk bzw. Folk/Rock bezeichnen. Das Album ist also nicht eindeutig einzuordnen.

      --

      Keep on Rocking!
      #2229291  | PERMALINK

      stillstand

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 384

      Völlig wertfrei:

      Pop wird zum Wegschmeissen gemacht, Rock für die Ewigkeit.

      Es klappt aber nicht immer so ganz, beides.

      Oder: Der klassische Pophörer hört in „phasen“

      Der Rockhörer hört Rock.

      Der Rockhörer verachtet Pop.

      Der Pophörer hat keine Ahnung, daß es Rock gibt.

      Soweit die Klischees, die aber auch – je nach Betrachtungsweise stimmen.

      Aber da es Menschen gibt, die behaupten Metallicas schwarzes Album sei Pop, und das gut begründen können, stimmt es natürlich alles nicht.

      „Rock is a lifestyle. not an attitude“, hat so ähnlich glaube ich mal Ian Gillan gesagt. So sehe ich es auch. Und Pop dann eben als Attitude.
      Ich höre manchmal gerne ein Stückchen Pop, aber im Grunde verachte ich Popmusik. Respektive das, was ich dafür halte.

      Dazu zählt Metallicas schwarzes Album aber nicht. Das ist schlecht gespielter, schlecht produzierter Rock.

      Bon Jovi ist KEIN Pop. Warum? Ich weiss es, aber erklärt es mir.

      --

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