Ramones

Zu den Ramones, dreiteilige Fragestellung:

1. Wie sieht es aus mit „Lost Songs“, also Raritäten? Gibt es noch wenig herumgereichte, lohnenswerte Schätze von B-Seiten, Samplern usw.?

Mir fällt dazu bisher vorwiegend ein Track ein, der offenbar nur auf der japanischen „Acid Eaters“ zu haben ist, nämlich „Surfin´ Safari“. Scheint etwas verwirrend zu sein (wie immer bei Veröffentlichungspolitik…) – es gibt mehrere Releases des Albums, laut Amazon wäre auf der 2004er plötzlich „Surfin´ Safari“ als Bonustrack drauf, also quasi wie die Japan-Ausgabe. Nur trau ich der Sache nicht – meine CD enhält den Song nicht, die dort abgebildete trägt keinerlei Anzeichen von „Remaster“, „Bonus“ oder ähnlichen Dingen, und bei anderen Angeboten der 2004er CD, wenn diese denn stimmen, ist keinerlei Rede von diesem Bonustrack.

2. Sehr viele (wenn nicht die meisten) Raritäten sind schon veröffentlicht worden. Und zwar im Rahmen der „Expanded & Remastered“ Reihe, die als Bonus tonnenweise Demos, Liveaufnahmen und B-Seiten brachte.

Ich blicke aber nicht so ganz durch bei dieser Reihe – das geht offensichtlich nur bis zum Album „Too Tough To Die“ von 1984? Kommt da noch was bzgl. der Alben danach? Mir war nicht mal klar, dass die 84er Scheibe zum Remaster-Projekt gehört, daher hätte ich mir die Digitalisierung der „Howling at the moon“ 12inch sparen können, um an „Street Fighting Man“ zu kommen. Um also zur „Lost Songs“ Frage zurück zu kommen: Alle B-Seiten-usw.-Obskuritäten nach 1984 sind noch verschüttet, der Rest größtenteils durch die Remasters abgegrast, richtig? Kenner an die Front.

3. Kennt jemand die 2CD „The Family Tree – Solo & Side Projects“ und kann was dazu sagen?

„Life goes on“ ist doch nicht so aufregend ( Hab gerade noch mal nachgehört )

„Spiderman“ stammt von einem 1995er Tribute-Album namens „Saturday Morning Cartoons´ Greatest Hits“. Darauf spielen im weitesten Sinne alternative Rockbands die Titelmelodien von bekannten Kinderserien nach. Viele davon waren Anfang der 90er auch bei uns beliebt und bekannt, weil es damals noch diese ganzen Serien via „Sky Channel“ über Satellit gab, später dann „Cartoon Network“. Darunter sind eben Spiderman, „Sugar Sugar“ (Archie Show), Scooby Do, Johnny Quest (auf dem Sampler von Reverend Horton Heat übrigens) oder z.B. Gigantor (auf dem Sampler von Helmet).

Die Ramones haben sich eben „Spiderman“ vorgenommen, aus der gleichnamigen (alten) Cartoon-Serie. Das Video dazu war damals relativ oft auf MTV, ebenfalls im Cartoon-Stil, so gab es einen recht breiten Bekanntheitsgrad des Songs.

@thokei: Was du meinst mit dem Track auf „Adios Amigos“, führt auf die gleiche Spur wie eine meiner obigen Fragen. Anscheinend gab es neben den 90er Jahre CD-Ausgaben auch eine 2001er-Auflage und dann die 2002er Remastered-CDs in den Pappschubern (nur bis zu „Too Tough…“). Und dann ist von einer 2004er Auflage anderer CDs (solchen außerhalb der Remaster-Reihe?) zu lesen, die ebenfalls Bonustracks haben. Hierzu gehört möglicherweise die „Adios Amigos“, aber auch die von mir oben angesprochene „Acid Eaters“. Ist jetzt allerdings mehr Vermutung, kann das jemand bestätigen?

Auf meiner deutschen Philips Erst-Pressung von „Leave Home“ ist ein Aufkleber „Original New York Punk Rock“. Rührend wie naiv die Werbung früher war.

KATCH-22Auf meiner deutschen Philips Erst-Pressung von „Leave Home“ ist ein Aufkleber „Original New York Punk Rock“. Rührend wie naiv die Werbung früher war.

Gab es damals überhaupt schon den Begriff Punk? Ich dachte immer der wär erst 1977 in London geprägt worden?

Der Begriff PUNK für ein Musikgenre wurde in den USA von einem Fanzine etabliert (ca. 1975).
Dieses Fanzine nannte sich PUNK und danach wurde dann die Musik die dort besprochen wurde als PUNK bezeichnet.
Fälschlicherweise wurde alles in einen Topf geworfen, so das auch Blondie, Television, Mink Deville und Talking Heads als Punk-Musikannten tituliert wurden.
Als abfällige Bezeichnung für soziale Aussenseiter existiert der Begriff PUNK schon viel länger.

Falls das Genre Punk und die damalige Zeit interessiert kann ich das Buch: Please Kill Me (Legs McNeil) und die DVD: Punk Attitude (Don Letts) empfehlen. Sehr unterhaltsam und informativ.

Blitzkrieg BettinaGab es damals überhaupt schon den Begriff Punk? Ich dachte immer der wär erst 1977 in London geprägt worden?

Nein, wurde ja schon erklärt. Vom „Punk“ Magazin hab ich eine Abbildung hier im Forum beim entsprechenden Thread, passt aber hier auch gut rein, da es ein Ramones-Magazin-Cover war.

Übrigens – etwa 1976 wurde selbst Singles und Album von AC/DC´s „High Voltage“ teilweise mit dem Aufdruck „Punk Rock“ beworben. Ich hab die Single mal gescannt, finde das Bild aber gerade nicht. Verdammt!