new orleans

ja, ich weiß, dass new orleans ne stadt ist.
aber die hat eine so ureigene musik hervorgebracht, dass es eine wahre freude ist.
da ich sie auch erst spät und bis heute entdecken lerne, gehe ich auch mal davon aus, dass nicht allzu viele von euch sich hier sonderlich auskennen.
tipp also vielleicht.

als interpreten würden den meisten auf anhieb einfallen: dr john. die meters. dann vielleicht noch allen toussaint und irma thomas. viel mehr scheint das nicht zu sein. und doch ist es!!

was ist so besonders?
diese musik ist pure lebensfreude, ausgelassenheit, oder wie ich eben irgendwo geschrieben habe: sie ist von einer fast unverschämten lümmeligkeit.
besonders dieser prof. longhair, der sich einen feuchten dreck um feinen gesang und klare metrik scherte. oder huey piano smith, dem die welt solche klassiker wie don´t you just know it (auch bekannt als don´t haha (zb casey jones)), yockomo, das fantastische rockin pneumonia and the boogie woogie flu oder das feine tuber-cu-lucas & the sinus flu. viele sachen x-mal gecovert.

musik, die überquillt von feinen rhythmischen verschiebungen und tönen, dabei oft eine recht einfache, wenn nicht primitive grundstruktur (auch was die texte anbelangt) hat. partymusik der besten kneipen der welt. (war aber noch nicht vor ort).
wie gesagt ich bin selber noch auf der suche und lerner! deshalb alles bitte mit vorsicht genießen.

ja wer/was ist empfehlenswert?
longhair und huey smith in jedem fall. von longhair die alten atlantic aufnahmen von 49-53. davon ist mir eine der tipitinas nach wie vor am liebsten.
von mr smith unbedingt mindestens eine greatest.
die sprudelnden duette von shirley&lee waren auch irgendwo typisch.
in den 60s wird die sache etwas unüberschaubarer. eine unzahl an kleineren musikern und ein paar stars wie allen toussaint, lee dorsey (working on a coalmine, yaya…), irma thomas, aaron neville… und wohl an erster stelle der unverwüstliche dr john. von ihm sind die beiden alben gumbo und vor allem gris gris klassisch. letztere beinhaltet allerdings eine menge voodozauber, welcher so aber auch nur in n.o. musikalisch möglich war.
dass toussaint, longhair, smith, john allesamt piano-player waren, zeigt die wichtige rolle, die das klavier hier spielte. rollende klangteppiche legend als grundlage für die so unglaublich in die beine gehenden songs. dabei keineswegs im klassischen boogie woogie stil, sondern allemal eher torkelnd!

die meters stehen dann für die funkige seite von new orleans.

eine meiner letzten riesenentdeckungen ist die weiße krönung
der new orleans-musik. jim (james luther) dickinson mit seiner lp dixie fried. alles nur vom besten und dabei typisch new orleans!