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Sacht ich doch
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der müde Tod ****1/2 (4)
Dr. Mabuse, der Spieler Teil 1: Der große Spieler – Ein Bild unserer Zeit ****
Dr. Mabuse, der Spieler Teil 2: Inferno – Ein Spiel von Menschen unserer Zeit ***1/2
Die Nibelungen Teil 1: Siegfried ***1/2
Die Nibelungen Teil 2: Kriemhilds Rache ***
Metropolis ***1/2
Spione ****
Frau im Mond ***1/2
M – Eine Stadt sucht einen Mörder ***** (1)
Das Testament des Dr. Mabuse ****1/2 (5)
Fury ****
You only Live Once ****
Return of Frank James ***1/2
Western Union ***
Man Hunt ****
Hangmen also Die! ***1/2
Ministry of Fear ***1/2
The Woman in the Window ***1/2
Scarlet Street ****1/2 (2)
House by the River ****1/2 (3)
Rancho Notorious ***1/2
The Blue Gardenia ***
The Big Heat ****
Human Desire ***1/2
Moonfleet ***1/2
While the City sleeps ****
Der Tiger von Eschnapur ***1/2
Das indische Grabmal ***
Die 1000 Augen des Dr. Mabuse **1/2--
pinch
Return of Frank James ***1/2
Rancho Notorious ***1/2
Human Desire ***1/2Das wären meine drei liebsten Lang Filme (jeweils * * * * *)
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I'm making jokes for single digits now.ziemlich wenig:
Der müde Tod (1921) * * *
Dr. Mabuse (1922) * *
Die Nibelungen (1924) * * * 1/2
Metropolis (1927) * *
M (1931) * * * *
You only Live Once (1937) * * * *
You and Me (1938) * * 1/2
Return of Frank James (1940) * * * *
Ministry of Fear (1944) * * 1/2
Rancho Notorious (1952) * * * 1/2
The Big Heat (1953) * * * 1/2--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Napoleon DynamiteDas wären meine drei liebsten Lang Filme (jeweils * * * * *)
RETURN OF FRANK JAMES und RANCHO NOTORIOUS sind letztlich vielleicht etwas zuviel Pappmaché und verglichen mit den Werken anderer Europäer in Hollywood wie bspw. Tourneur (CANYON PASSAGE, STARS IN THEIR CROWN) doch nur leicht uber dem Durchschnitt. HUMAN DESIRE ist der Beste aus dem von dir favorisierten Pulk. Aber gleich 5 Sterne? Was hälst du von SCARLET STREET oder WHILE THE CITY SLEEPS? Letzterer zählt wahrscheinlich zu den unterschätztesten Fritz Lang Filmen überhaupt.
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Return of Frank James war mir zum Teil etwas zu zerfahren und nur Gerede in Kulissen, aber Fonda ist toll inszeniert (und Gene Tierney hat zwar eine doofe Rolle, aber ist eben Gene Tierney). Rancho Notorious fand ich toll (allerdings keine fünf Sterne), kann aber nicht genau begründen warum – das Zusammenspiel der drei Hauptcharaktere bei gleichzeitig sehr glaubwürdiger Inszenierung einer Dreierbeziehung. Und immer und überall: Langs sensationeller Umgang mit Zeit und Raum – in Langs Filmen weiß man immer wo man zu welcher Zeit ist.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.pinchWas hälst du von SCARLET STREET oder WHILE THE CITY SLEEPS? Letzterer zählt wahrscheinlich zu den unterschätztesten Fritz Lang Filmen überhaupt.
Sehr viel. Bis auf „You and Me“ und eventuell noch „Moonfleet“ mag ich allerdings eh alle seine amerikanischen Filme, „While The City Sleeps“ ist da natürlich erst recht keine Ausnahme, in puncto Reduzierung filmischer Mittel kaum noch überbietbar, jede Einstellung ist präzise abgefilmtes Drehbuch, ohne Ausschmückung exakt aneinandergesetzt, jeder Satz, jedes Handlungselement nicht mehr als reine Information, das kann man sicherlich wahlweise als kaltes Technikkalkül oder (wie es eigentlich bis heute in Monographien zu lesen ist) als unpersönliche Auftragsfilmerei abtun, ich finde, dass es die konsequente Hollywood-Entwicklung von Langs Faszination für filmische Handlungsdynamik ist, nicht anders als bei „M“ und „Testament des Dr. Mabuse“ auch.
„Human Desire“ ist aber auch darüber hinaus einer der großen ungehobenen Schätze Hollywoods, Renoirs großartigem Original noch meilenweit überlegen. Mit sicherlich weniger klugem Drehbuch und deutlich forcierter auf melodramatische Schauwerte hin inszeniert, aber abgesehen von „Out of the Past“ kenne ich keinen zweiten Film mit derartig angedeutet abgründigen, dunkel widersprüchlichen Figuren. Es gibt diese großartige Sequenz, die zu meinen fünf, sechs liebsten Szenen überhaupt gehört, in der Gloria Grahame der Kamera einen langen, verächtlichen Blick schenkt, sie erkennt, dass Broderick Crawford sie dafür verprügeln wird, dass sie ihn betrogen hat und ihre Entgegnung ist nur ein unglaublich southern drawlendes „Oh“, in deren Intonierung mehr emotionale Abstufungen mitklingen als die Tiefenpsychologie kennen kann. Und die von Renoir übernommenenen Zugsequenzen geben dem Film erstaunlicherweise einen ganz anderen, durch und durch amerikanischen Rhythmus. Toll.
„Rancho Notorious“ und „Return of Frank James“ (hat sich was mit Gerede in Kulissen, latho! Dann ist das Ulmers „Naked Dawn“ auch) sehe ich ja tatsächlich auf den gleichen Schienen fahren wie die Sachen von Tourneur, ein ganz eigener, europäisch poetisierter Approach ans Western-Genre, ein Phantasie-Amerika mit unwirklich feinfühligen Personen-Konstellationen, „Brigadoon“ und dem Zauberer von Oz eigentlich näher als „Stagecoach“ oder „Red River“. Ebenfalls toll.
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I'm making jokes for single digits now.Napoleon Dynamite[…]
„Rancho Notorious“ und „Return of Frank James“ (hat sich was mit Gerede in Kulissen, latho! Dann ist das Ulmers „Naked Dawn“ auch) sehe ich ja tatsächlich auf den gleichen Schienen fahren wie die Sachen von Tourneur, ein ganz eigener, europäisch poetisierter Approach ans Western-Genre, ein Phantasie-Amerika mit unwirklich feinfühligen Personen-Konstellationen, „Brigadoon“ und dem Zauberer von Oz eigentlich näher als „Stagecoach“ oder „Red River“. Ebenfalls toll.Naked Dawn habe ich immer noch nicht gesehen…
Das Verhältnis der Personen in Return… war für mich ungleich schlechter herausgearbeitet als in Rancho, die Rollen von Fonda, Cooper und Tierney waren mir etwas zu schematisch, als das sie Tiefe erlangen würden. Vielleicht weil es Langs erster Western war? Auch wenn das Genre bei Lang in meinen Augen nicht wirklich eine Rolle spielt. Bei Rancho… würde ich alles oben geschriebene unterschreiben.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Napoleon Dynamite(hat sich was mit Gerede in Kulissen, latho! Dann ist das Ulmers „Naked Dawn“ auch)
Nein, Ulmer ist, bei aller Ökonomie der filmischen Mittel, in seinen Western archaischer und wesentlich rauher als Lang. Besonders in THE NAKED DAWN (den ich genial finde!), was wiederum sehr gut mit der billigen Studiokulisse und dem recycelten Set harmoniert. In Langs Western hingegen fehlt der echte Dreck und Staub, das Unfertige, Halbgare. Das ist oft viel zu gestutzt und peniebel. Edgar Ulmer hingegen hatte wahrscheinlich gar keine Zeit, so gothisch und teutonisch zu werkeln und zu wirken wie Fritz Lang. Deshalb sind dessen (Langs) Western auch allesamt eher merkwürdig unentschlossene Bastarde aus diversen europäischen Versatzstücken. Seltsam behäbig und oft auch auf der Stelle tretend. Der Drive der B- und C-Pictures, der entsteht, wenn das Budget wirklich knapper als knapp ist, fehlt bei ihm einfach.
Mich hat das bei Fritz Lang jedenfalls nie vollends begeistert. Dessen Stärken liegen ganz zweifellos in seinen Film Noirs, mit amerikanischen Westernmythen ging er eher umständlich und unbeholfen um. Überdurchschnittlich sind seine Pferdeopern natürlich trotzdem alle.--
Hab ich noch nicht zu Ende gesehen, Lang dürfte einiges erfunden haben, aber an seiner Erzählung merkt man, wie filmisch er denkt:
Bill Friedkin interviews Fritz Lang
(Das Buch von Grob muss ich noch lesen)
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Die restaurierte Fassung von „Der müde Tod“ gibt es am 12.2.2016 in Berlin und am 15.2.2016 auf ARTE zu sehen: https://www.berlinale.de/de/presse/pressemitteilungen/retrospektive/retro-presse-detail_29460.html
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