Qualität Standards für Vinyl

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  • #9755229  | PERMALINK

    joonwolfsberg

    Registriert seit: 23.04.2014

    Beiträge: 166

    Pheebee Ich denke mal, frag 10 Schallplattenkäufer und du bekommst 10 unterschiedliche Aussagen über den jeweiligen Qualitätsanspruch.

    Das habe ich vermutet. :)

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    “Memory is fiction,” ― Keith Richards, Life
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    #9755231  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,377

    JoonWolfsbergSehr guter Tipp! Das wusste ich nicht! Ich würde echt sehr gerne irgendwann mal ein Album als Vinyl herausbringen. Aber momentan lohnt sich der Aufwand und die Investition nicht. Ausserdem muss es schon ein richtig gutes Album sein, was es verdient hat, auf sowas schönem wie Vinyl verewigt zu werden.

    Sorry, aber wenn ich das lese, weiß ich nicht, ob ich Dich als Künstlerin ernst nehmen kann. Damit sagst Du ja, dass Du bisher noch nichts geschaffen hast, das es wert gewesen wäre auf Vinyl veröffentlicht zu werden. Und mit so einem Selbstverständnis von seinem Werk kann man das dann doch auch lassen. Ich werde jetzt auch wieder eine EP in Vinyl pressen lassen. Und die ist das wert. Und ich werde die Kosten dafür wohl wieder nicht reinbekommen. Scheiß drauf, meine Musik ist es mir wert. Wenn Du nicht selbst an Dich glaubst, wieso sollte dann irgendwer sonst an Dich glauben?

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #9755233  | PERMALINK

    joonwolfsberg

    Registriert seit: 23.04.2014

    Beiträge: 166

    j.w.Sorry, aber wenn ich das lese, weiß ich nicht, ob ich Dich als Künstlerin ernst nehmen kann. Damit sagst Du ja, dass Du bisher noch nichts geschaffen hast, das es wert gewesen wäre auf Vinyl veröffentlicht zu werden.

    Ich finde, Platten sind was für die Ewigkeit. Und deren Inhalt sollte das auch sein. Das heisst ja nicht, dass ich meine eigenen Werke total Schrott finde. Aber Kunst ist immer ein stetiger Prozess von Veränderung. Und ich habe einige Sachen aufgenommen, die ich heute nicht mehr so machen würde. Trotzdem stehe ich zu dem was ich bereits gemacht habe.

    Aber irgendwie bin ich immer noch auf dem Weg, mich weiter entwickeln zu wollen. Darum will ich lieber noch warten, bis es mal was auf Vinyl zu hören gibt. Für mich sind Vinyl-Records was richtig heiliges, was ganz besonderes.

    Ich treffe viele Bands, die ihre Alben nur deswegen auf Vinyl veröffentlichen, weil das eben „in“ ist und man das gut verkaufen kann. Mich stört diese Einstellung.

    j.w.
    Scheiß drauf, meine Musik ist es mir wert. Wenn Du nicht selbst an Dich glaubst, wieso sollte dann irgendwer sonst an Dich glauben?

    Ich glaube an mich. Trotzdem sollte man stets selbstkritisch sein. Hätte man kein Selbstvertrauen, dann könnte man keine neuen Songs schreiben. Dummerweise lebt aber jeder Berufs-Musiker auch davon, dass es eine Basis gibt, die zu den Konzerten kommt und die im Ideal-Fall auch die Aufnahmen kauft.

    Den gemeinsamen Nenner zu finden, ohne sich verstellen zu müssen, ist das was mich verunsichert. Ich mache ja die Musik die mir persönlich gefällt, und ich will davon auch nicht abweichen.

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    “Memory is fiction,” ― Keith Richards, Life
    #9755235  | PERMALINK

    wolle62

    Registriert seit: 09.08.2013

    Beiträge: 1,601

    Also das ist nicht einfach generell zu beantworten. Bei der Herstellung von Platten gibt es soviele Faktoren, die eine Rolle spielen, damit man eine gute Platte bekommt.

    Das fängt schon beim Mastering an, dass speziell für einen Vinylumschnitt passen muss usw. usw.

    Zu deinen Fragen:

    Ist das Gewicht der Platte wirklich wichtig? Nein nicht wirklich, die heutzutage meisten LPs werden in 180g manchmal auch in 200g gepresst. Früher zur Hochzeit der Schallplatte waren es um die 145g und während der Ölkrise auch mal 120g. Über die Klangqualität sagt das noch nichts aus, da spielen sehr viele Faktoren bei der Fertigung eine Rolle. Das Gewicht und damit die Höhe einer Platte beeinflußt höchstens die Einstellung des Tonarms und den Abtastwinkel des Tonabnehmers. Der Arm sollte mit den am häufigsten gehörten Platten eingestellt sein, da man ja nicht jedesmal die Tonarmhöhe anpassen kann.

    Gibt es Presswerke die man meiden sollte? Kann man pauschal nicht sagen, es gibt Presswerke, die einen sehr guten Ruf haben, wie Pallas, Optimal Media oder RTI in den USA, die Presswerke in CZ haben einen nicht so guten Ruf, was aber sicherlich nicht auf alle Platten zutrifft, die dort gefertigt wurden. Allgemein ist das Problem z.Zt. so, dass durch den Vinylboom die Presswerke bis zum Anschlag ausgelastet sind und unter hohem Zeitdruck bei der Fertigug stehen, was zu Lasten der Qualität führen kann. Zudem gibt es nicht mehr viele Pressmaschienen und nur wenige Ersatzteile. Und auch die Experten, die noch Wissen, wie gute Platten hergestellt werden, sterben langsam aus.

    Auf welche Qualitätsmerkmale (ausser Audioqualität) achtet ihr? Ich denke, die Klangqualität einer Platte kann man nicht mit blossem Auge erkennen. Aber die allgemeine Pressqulität, wie a) Ist die LP plan oder hat sie einen Höhenschlag (passiert Oft, wenn die Platten nach dem Pressen zu schnell verpackt werden, ohne das sie schon ausgekühlt sind) b) sind auf der Oberfläche Schlieren oder Rückstände von der Pressung? c) Gibt es viele Kratzer, wober Oberflächenkratzer, die man mit dem Finger nicht spürt, meist auch nicht hörbar sind. Tiefere Kratzer, die hörbar sind, kann man in der Regel auch fühlen.
    Auch kann das Label nicht genau mittig sein, oder das Loch in der Mitte zu klein sein.
    Also man kann mit dem Auge und durch Fühlen schon einiges erkennen. Die Platte kann aber trotzdem knistern, was man nicht umbedingt sehen kann.

    Gruß Wolle

    --

    #9755237  | PERMALINK

    wolle62

    Registriert seit: 09.08.2013

    Beiträge: 1,601

    Ich habe jetzt nicht alles gelesen, wenn du aber wirklich eine Platte veröffentlichen möchtest, brauchst du zunächst mal Jemaden der das Mastering speziell für Vinyl beherrscht. Dann muss entschieden werden was du machen willst, ein DMM (Direct Metal Mastering) oder einen Folienumschnitt (bei der Pallas können sie Beides), das hängt aber auch von der Art der Musik ab.
    Du bekommst dann eine sogenannte Testpressung, die du prüfen und für die entgültige Pressung freigeben musst.
    Es gibt Mindeststückzahlen, damit sich das Umrüsten der Maschienen überhaupt lohnt (ca. 300 bis 1.000 Stück), ausserdem solltest du z.Zt. mit einer Vorlaufzeit von ca. 1/2 Jahr rechnen (Auslastunf der Presswerke).

    Wolle

    --

    #9755239  | PERMALINK

    joonwolfsberg

    Registriert seit: 23.04.2014

    Beiträge: 166

    Wolle62Also das ist nicht einfach generell zu beantworten. Bei der Herstellung von Platten gibt es soviele Faktoren, die eine Rolle spielen, damit man eine gute Platte bekommt.

    Das fängt schon beim Mastering an, dass speziell für einen Vinylumschnitt passen muss usw. usw.

    Zu deinen Fragen:

    Ist das Gewicht der Platte wirklich wichtig? Nein nicht wirklich, die heutzutage meisten LPs werden in 180g manchmal auch in 200g gepresst. Früher zur Hochzeit der Schallplatte waren es um die 145g und während der Ölkrise auch mal 120g. Über die Klangqualität sagt das noch nichts aus, da spielen sehr viele Faktoren bei der Fertigung eine Rolle. Das Gewicht und damit die Höhe einer Platte beeinflußt höchstens die Einstellung des Tonarms und den Abtastwinkel des Tonabnehmers. Der Arm sollte mit den am häufigsten gehörten Platten eingestellt sein, da man ja nicht jedesmal die Tonarmhöhe anpassen kann.

    Gibt es Presswerke die man meiden sollte? Kann man pauschal nicht sagen, es gibt Presswerke, die einen sehr guten Ruf haben, wie Pallas, Optimal Media oder RTI in den USA, die Presswerke in CZ haben einen nicht so guten Ruf, was aber sicherlich nicht auf alle Platten zutrifft, die dort gefertigt wurden. Allgemein ist das Problem z.Zt. so, dass durch den Vinylboom die Presswerke bis zum Anschlag ausgelastet sind und unter hohem Zeitdruck bei der Fertigug stehen, was zu Lasten der Qualität führen kann. Zudem gibt es nicht mehr viele Pressmaschienen und nur wenige Ersatzteile. Und auch die Experten, die noch Wissen, wie gute Platten hergestellt werden, sterben langsam aus.

    Auf welche Qualitätsmerkmale (ausser Audioqualität) achtet ihr? Ich denke, die Klangqualität einer Platte kann man nicht mit blossem Auge erkennen. Aber die allgemeine Pressqulität, wie a) Ist die LP plan oder hat sie einen Höhenschlag (passiert Oft, wenn die Platten nach dem Pressen zu schnell verpackt werden, ohne das sie schon ausgekühlt sind) b) sind auf der Oberfläche Schlieren oder Rückstände von der Pressung? c) Gibt es viele Kratzer, wober Oberflächenkratzer, die man mit dem Finger nicht spürt, meist auch nicht hörbar sind. Tiefere Kratzer, die hörbar sind, kann man in der Regel auch fühlen.
    Auch kann das Label nicht genau mittig sein, oder das Loch in der Mitte zu klein sein.
    Also man kann mit dem Auge und durch Fühlen schon einiges erkennen. Die Platte kann aber trotzdem knistern, was man nicht umbedingt sehen kann.

    Gruß Wolle

    Super Antwort! Das hilft sehr und du hast vieles angesprochen, was ich nicht wusste.

    --

    “Memory is fiction,” ― Keith Richards, Life
    #9755241  | PERMALINK

    krostitz

    Registriert seit: 08.12.2014

    Beiträge: 591

    Wolle62
    Gibt es Presswerke die man meiden sollte? Kann man pauschal nicht sagen, es gibt Presswerke, die einen sehr guten Ruf haben, wie Pallas, Optimal Media oder RTI in den USA, die Presswerke in CZ haben einen nicht so guten Ruf, was aber sicherlich nicht auf alle Platten zutrifft, die dort gefertigt wurden. Allgemein ist das Problem z.Zt. so, dass durch den Vinylboom die Presswerke bis zum Anschlag ausgelastet sind und unter hohem Zeitdruck bei der Fertigug stehen, was zu Lasten der Qualität führen kann. Zudem gibt es nicht mehr viele Pressmaschienen und nur wenige Ersatzteile. Und auch die Experten, die noch Wissen, wie gute Platten hergestellt werden, sterben langsam aus.

    Jetzt muss der „Otto-Normal“-Plattenkäufer nur noch wissen, welches Werk welche Platte gepresst hat…

    Davon abgesehen, muss ich sagen, dass ich das nie am Presswerk fest mach. Ich glaub, jedes Presswerk hat schon mal ne „miese“ Pressung veröffentlicht.

    Allgemein gilt natürlich immer:
    Es kommt drauf an, was man mit der Platte vorhat. Es gibt genug Sammler, die manche Platten in zig Varianten und Pressungen besitzen, nur um ihre Sammlng komplett zu haben. Hören tun sie die PLatten nie. Da gehts mehr um den Zustand des Covers.
    Ansonsten ist natürlich immer zu empfehlen (Sowohl Neu- als auch Second-Hand-Platten) anzuschauen. Verschmutzungen kann man meist leicht entfernen, bei tiefen Kratzern oder einer welligen Platte wirds schon schwieriger.
    Im Zweifelsfall die Platte immer im Plattenladen Probehören. Mach ich auch ab und an und deshalb gabs noch nie Ärger mit dem Verkäufer.

    Letztendlich ist das immer Geschmackssache. Bei mir persönlich dürfen alte und/oder oft gespielte Platten gern knacken und knarzen. Bei anderen ist das eher ein No-go.

    --

    Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die Anderen
    #9755243  | PERMALINK

    joonwolfsberg

    Registriert seit: 23.04.2014

    Beiträge: 166

    KrostitzJetzt muss der „Otto-Normal“-Plattenkäufer nur noch wissen, welches Werk welche Platte gepresst hat…

    Geht das überhaupt? Gibt es da Hinweise auf den Plattencovern? Bei CD’s steht sowas ja auf dem inneren Ring als ne Art Hologramm.

    --

    “Memory is fiction,” ― Keith Richards, Life
    #9755245  | PERMALINK

    joonwolfsberg

    Registriert seit: 23.04.2014

    Beiträge: 166

    Wolle62….

    Ich habe ein tolle, alte Autogrammkarte die auf der Vorderseite Musik-rillen hat. Man kann das ganz normal auf Plattenspielern anhören. Weisst du zufällig, welches Presswerk sowas noch anfertigt?

    --

    “Memory is fiction,” ― Keith Richards, Life
    #9755247  | PERMALINK

    krostitz

    Registriert seit: 08.12.2014

    Beiträge: 591

    JoonWolfsbergGeht das überhaupt? Gibt es da Hinweise auf den Plattencovern? Bei CD’s steht sowas ja auf dem inneren Ring als ne Art Hologramm.

    Es gibt tatsächlich Platten, da ist das Presswerk auf der Rückseite vermerkt. Das ist aber sehr sehr selten.
    Mehr Glück hat man meist mit der Matritzennnummer

    --

    Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die Anderen
    #9755249  | PERMALINK

    joonwolfsberg

    Registriert seit: 23.04.2014

    Beiträge: 166

    Krostitz
    Mehr Glück hat man meist mit der Matritzennnummer

    Danke für die Antwort!

    Wo auf dem Record findet man die Matritzennnummer und wo kann man dann die Zuordnung finden?

    --

    “Memory is fiction,” ― Keith Richards, Life
    #9755251  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,045

    JoonWolfsbergWo auf dem Record findet man die Matritzennnummer und wo kann man dann die Zuordnung finden?

    Guckst Du z.B. mal hier:
    http://mikiwiki.org/wiki/Matrizennummer
    Da kann man sich dann wohl stundenlang durchklichen und weiterlesen.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #9755253  | PERMALINK

    joonwolfsberg

    Registriert seit: 23.04.2014

    Beiträge: 166

    gypsy tail windGuckst Du z.B. mal hier:
    http://mikiwiki.org/wiki/Matrizennummer
    Da kann man sich dann wohl stundenlang durchklichen und weiterlesen.

    Grossartig! Danke :D

    --

    “Memory is fiction,” ― Keith Richards, Life
    #9755255  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    JoonWolfsbergGeht das überhaupt? Gibt es da Hinweise auf den Plattencovern? Bei CD’s steht sowas ja auf dem inneren Ring als ne Art Hologramm.

    Es gibt durchaus Hinweise. Manchmal steht es auf dem Cover, wenn der Auftraggeber das Presswerk angibt. Manchmal erkennt man es auch an der Gravur in der Auslaufrille.

    Ich sehe gerade, das wurde bereits gesagt.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #9755257  | PERMALINK

    joonwolfsberg

    Registriert seit: 23.04.2014

    Beiträge: 166

    Mikko Manchmal erkennt man es auch an der Gravur in der Auslaufrille.

    Guter Tipp! Danke :bier:

    --

    “Memory is fiction,” ― Keith Richards, Life
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