Rihanna – Anti

Ich bin sehr gespannt auf das Album. „Work“ hat höchstens eine sehr wohlwollende ***1/2 verdient.

Dann werde ich mir jetzt wohl TIDAL runterladen um reinhören zu können….

sparchDas Fehlen von Bitch Better Have My Money und vor allem American Oxygen finde ich auch bedauerlich, aber die Nullnummer FourFiveSeconds wurde zum Glück auch nicht noch mal aufgewärmt.

Ich bin bei allen drei Tracks froh, dass sie nicht drauf sind. Vor allem American Oxygen finde ich schlimm. Pseudo-Polit-Pathos in Floskeln, das Pop-Äquivalent zum Hashtag-Aktivismus. Brrrr…

sparchAnti gibt es auch auf ITunes. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es keine CD oder kein Vinyl geben wird.

Ich bin jetzt doch schwach geworden und habe es mir über diesen Link heruntergeladen. Bin gespannt…

Nicht das es für mich wichtig ist, aber bei funktioniert das nicht….

Jan LustigerDass dich das Affix „Pseudo“ irritiert, kann ich verstehen, wird es doch inflationär verwendet und ist als Folge dessen im Begriff, seine Bedeutung zu verlieren. Ich habe es dennoch vorangesetzt, weil es durchaus Verbindungen von Pathos und politischem Gestus gibt, die ihre Berechtigung haben.

Ich bin da mittlerweile tatsächlich ein wandelndes Signallicht, pseudo wird in der Regel von Dummköpfen verwendet, denen die Argumente fehlen (pseudo-intellektuell, pseudo-liberal, pseudo-kunst, pseudo-politisch – die Liste ist schier endlos), daher hatte mich das aus Deiner Feder eben verwundert.

Ganz abstreifen kann ich den Vorwurf im übrigen leider auch nicht. „American oxygen“ ist kein tiefgreifender Track, keine Wurzelerforschung, keine Gesamtaufnahme von Zeitgeschichte, kein Manifest und im Grunde auch kein wirklich politischer Track im Sinne, dass er ein Anliegen oder eine näher beschriebene Vision hat. Man kann nun sagen, dass Rihanna für so reiche Ansprüche Intelligenz und Sprachgewalt fehlt – mag sein, sie ist nicht Kendrick Lamar, nicht Matana Roberts, auch nicht Beyoncé, Erykah Badu oder Lauryn Hill. In erster Linie finde ich aber, dass man Rihanna als Pop-Phänomen beachten muss – als Künstlerin, die hier versucht in einfachen Worten ein Gefühl (um mehr geht es ja nicht) zu beschreiben. Ich habe nicht die Wahrnehmung, dass es um ein „Update“ im Sinne von Machtwechsel geht, wohl aber um Veränderungen, um Wandel – man mag das abgedroschen finden, wenn wieder KKK und King über die Leinwand flimmern, ich maße mir dazu kein Urteil an. Ich weiß nicht, wie sich schwarze Teenager in den Staaten heute fühlen, auch nicht, wie sich die wirkliche Stimmung über die letzten Jahre, auch seit Obama, verändert hat (da bringen mir auch Berichterstattungen nichts). Daher: Der Track will vielleicht gar nicht so viel sagen, fängt nur eine momentane Wahrnehmung auf – das war bei „Diamonds“ zu einem anderen Thema nicht anders. Für mich ist das eine Hymne, der ich mich gerne hingebe.