The Cult

Warum gehören The Cult zu meinen absoluten Helden? Weil sie es mit (fast) jedem Album geschafft haben, sich unterschiedlichen Stilen zu widmen und dabei eine herausragende Figur zu machen.

Los ging es mit Dreamtime **, das sicherlich nicht schlecht, aber in letzter Konsequenz doch verzichtbar war.

Mit Love **** wurde die Sache schon interessanter, transportiert das Album doch melancholische, aber trotzdem positive Stimmungen, die in unverschämt eingängige Songs verpackt wurden.

Darauf folgte Electric ****1/2, mit dem ein radikaler stilistischer Kurswechsel eingeleitet wurde. Mit Hilfe von Rick Rubin schafften es The Cult, so zu klingen, wie es AC/DC spätestens seit For Those About To Rock immer wieder vergeblich versuchen. Noch heute, 17 Jahre nach ihrem Erscheinen, zeigt die Scheibe so gut wie allen Rotzrockern aktuellen Datums, wo der Hammer wirklich zu hängen hat. Lediglich das miserable Born To Be Wild-Cover verhindert die Höchstwertung.

Die ist beim folgenden Sonic Temple ***** fällig. Nach dem minimalistischen Electric wenden sich Astbury und Duffy nun dem Arena-Rock zu. Klasse Songs, klasse Sound, klasse Scheibe.

Leider wollte die Band den kommerziellen Erfolg von ST wohl wiederholen und schob mit Ceremony *** einen doch recht müden Abklatsch des Vorgängers nach, der lediglich mit Wild Hearted Son und White zeigte, wozu The Cult eigentlich fähig sind.

Mit dem 1994 erschienen The Cult **** versuchte die Band (eigentlich wäre Duo der passendere Begriff) auf den eigentlich schon wieder abflauenden Alternative-Zug aufzuspringen. Obwohl das sperrige Album musikalisch überzeugen konnte, ging das Werk kommerziell baden.

Nach einer recht langen Pause meldeten sich Astbury und Duffy 2001 mit dem fulminanten Beyond Good & Evil ***** zurück. Mit ihrem härtesten (und meiner Meinung nach besten) Album zeigten die vermeintlich alten Säcke all den Jungen Bubis, wie moderner Hardrock zu klingen hat.