blindfoldtest #18 – vorgarten

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  • #9634949  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,003

    redbeansandricemal gucken mit morgen, so untergetaucht, dass ich geschriebenes nicht posten kann, werd ich auch danach hoffentlich nicht sein

    und da ist es ja auch schon wieder, das forum. kannst ja schonmal noten verteilen und später die kritischen tracks nochmal nachhören. euch viel spaß bei rhoda scott (bin da etwas neidisch).

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    #9634951  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,481

    ein paar hab ich noch hingekriegt, leider nicht alle, grad auch die Orgelstücke nicht…

    8) da kann man in der Länge jetzt echt wenig zu sagen… was ich sicher weiß, ist, dass mir 10 Minuten davon etwas auf die Nerven gehen würden … aber so: warum nicht. Wer spielt denn Multiphonics auf dem Sopransaxophon… (sind doch welche, oder?) Hayden Chisholm… (glaub nicht, dass er es ist)

    10) Das ist mir jetzt was nervös… ich glaub am bemerkenswertesten find ich irgendwo in der Mitte, wo man echt denken könnte, es würd jemand vor sich hinschimpfen, wenn man nicht wüsste, dass es ein Saxophon ist… Anders gesagt: Wird von Minute zu Minute besser … dadurch, dass sich das Saxophon so wiederholt, hört man auch mal aufs Schlagzeug, dass echt ganz gut ist… vermutlich ein intendierter Effekt… Komischerweise kommt mir das Stück ansonsten extrem bekannt vor…

    11) Wenn ich das in den Test getan hätte, wüsst ich, dass es von einem John Zorn Album ist (ein Hauch von Gurdjeff… „zufällig“ vorgestern gesehen, dass es von Chisholm auch Gurdjeff Sachen gibt – muss ich mal anhören…). Gefällt mir in jedem Fall sehr gut, auch wenn ich es jetzt nicht hören würde, um was zu erleben.

    12) Charmant, grad auch das leicht circus-hafte Saxophon [… erinnerte mich diffus an Mose Allison, der es natürlich nicht ist]

    On a Clear Day fand ich aber klasse, kann ich total verstehen, dass man das großartig findet – kein Alleinstellungsmerkmal ;-)

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    #9634953  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,003

    redbeansandriceein paar hab ich noch hingekriegt, leider nicht alle, grad auch die Orgelstücke nicht…

    danke! da ich gerade auch noch kurz online bin, schnell die antworten.

    8)

    redbeansandriceda kann man in der Länge jetzt echt wenig zu sagen… was ich sicher weiß, ist, dass mir 10 Minuten davon etwas auf die Nerven gehen würden … aber so: warum nicht. Wer spielt denn Multiphonics auf dem Sopransaxophon… (sind doch welche, oder?) Hayden Chisholm… (glaub nicht, dass er es ist)

    also in 10 minuten entwickelt sich da was, zwar minimal, trancehaft, aber umso großartiger – die percussionebene ist dann sehr polyrhythmisch, dazu dieses entrückte, vor sich hin schluchzende sopran… chisholm kann damit bestimmt was anfangen, aber der herr hier ist älter (könnte sein vater sein).

    10)

    redbeansandriceDas ist mir jetzt was nervös… ich glaub am bemerkenswertesten find ich irgendwo in der Mitte, wo man echt denken könnte, es würd jemand vor sich hinschimpfen, wenn man nicht wüsste, dass es ein Saxophon ist… Anders gesagt: Wird von Minute zu Minute besser … dadurch, dass sich das Saxophon so wiederholt, hört man auch mal aufs Schlagzeug, dass echt ganz gut ist… vermutlich ein intendierter Effekt… Komischerweise kommt mir das Stück ansonsten extrem bekannt vor…

    ja, gut beschrieben – das kracht zwar mit voller wucht los, aber da es in der anlage so minimalistisch bleibt, kann man als hörer im sound herumwandern. genau das finde ich eine ganz große qualität. das stück ist, glaube ich, völlig spontan entstanden.

    11)

    redbeansandriceWenn ich das in den Test getan hätte, wüsst ich, dass es von einem John Zorn Album ist (ein Hauch von Gurdjeff… „zufällig“ vorgestern gesehen, dass es von Chisholm auch Gurdjeff Sachen gibt – muss ich mal anhören…). Gefällt mir in jedem Fall sehr gut, auch wenn ich es jetzt nicht hören würde, um was zu erleben.

    verstehe ;-) zorn ist natürlich ein falscher dampfer. es waren eher sentimentale gründe, die es hier in dem bft abgelegt haben – ich wusste auch von der reihenfolge her nicht richtig wohin damit…

    12)

    redbeansandriceCharmant, grad auch das leicht circus-hafte Saxophon [… erinnerte mich diffus an Mose Allison, der es natürlich nicht ist]

    witzige assoziation. komisch, dass ihr das nicht kennt, ich dachte, das wäre so ein trademark-stück von jemandem, den ihr ganz sicher kennt. zuerst habe ich es in einem film gehört, wo auf eine nächtliche manhattaner straßenszene geschnitten wird, wo ein typ auf rollerskates die mülltonnen absucht. die regisseurin dazu:“ someone’s trash is another one’s treasure“. darüber eben: „life can be so beautiful“…

    redbeansandriceOn a Clear Day fand ich aber klasse, kann ich total verstehen, dass man das großartig findet – kein Alleinstellungsmerkmal ;-)

    och, schade… nie gelingt mir das mit dem abgrenzen ;-)

    #9 hast du ausgelassen, wahrscheinlich aus gutem grund.

    --

    #9634955  | PERMALINK

    sandman

    Registriert seit: 11.02.2015

    Beiträge: 694

    redbeansandrice
    11) Wenn ich das in den Test getan hätte, wüsst ich, dass es von einem John Zorn Album ist (ein Hauch von Gurdjeff… „zufällig“ vorgestern gesehen, dass es von Chisholm auch Gurdjeff Sachen gibt – muss ich mal anhören…). Gefällt mir in jedem Fall sehr gut, auch wenn ich es jetzt nicht hören würde, um was zu erleben.

    Aber nur ein Hauch … was hat Chisholm Hayden von Gurdjieff aufgenommen? Ich mag die Kompositionen von Gurdjieff/de Hartmann sehr.

    Bei Track 11 hatte ich spontan eine Assoziation zu Ketil Bjornstad.
    Jedenfalls gefällt mir das Stück am besten von allen und ich bin schon sehr gespannt, wer der Interpret ist.

    --

     
    #9634957  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,047

    vorgarten#9 hast du ausgelassen, wahrscheinlich aus gutem grund.

    weil er den Track kennt, weil er ihn gar schröcklich findet … ?

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #9634959  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,877

    Verwirrender Mix. Schwierig, zu dieser Musik was zu schreiben, wenn man nicht weiß, woher sie kommt und daher den Kontext nicht kennt.

    Track 01

    Da klöppelt jemand mit anderen als vom Hersteller vorgesehenen Schlägeln auf dem Vibraphon, oder? Keine Ahnung wer das ist. Hört sich für mich in seiner Monotonie mehr nach minimal music an als nach Jazz, auch wenn die Dynamik und Rhythmik doch etwas anders ist. Gefällt mir als kleines Intro recht gut.

    Track 02

    Hingetupftes Piano, field recording Athmo, gestrichener Bass, ein samtig-herbes Tenorsaxophon. Es gleitet, wogt und wallt, schwillt an und ab. Die Bläser im Hintergrund stimmen mit ein. Schön, wie alle anscheinend auf der gleichen Wellenlänge resonierend mitschwingen und -schweben, wie-von-selbst. Hat eine schöne Leichtigkeit.

    Track 03

    Wenn Track 2 schön gewogt hat, dann prasseln die Töne hier über mich herein und ich weiß so schnell nicht, wohin damit. Ein völlig anderes Szenario! Post-Parker, würde ich sagen, für mich in dieser rasenden Intensität jedoch als Hörer kaum nachvollziehbar. Aber eine tightly knit spielende Band!

    Track 04

    Was für ein schön träge schleppender groove! Du sagst, das ist ein Trompeter? Also nicht der Kornettist mit dem mittel-ost-europäischen Nachnamen? Auf jeden Fall spielt er hier ganz wunderbar, gleichzeitig melodisch aber auch verspielt. Die ganze Band ist toll, der Pianist mit seinen kleinen Verzögerungen, auch Drummer und Bassist kriegen was ab, nachdem das Stück sich scheinbar auflöst und eine Wendung nimmt. Wunderbar!

    Track 05

    Free Jazz trifft Big Band trifft neue Musik? Finde ich in seinen dramatischen Aufbau interessant und könnte mich im Rahmen eines Konzertes fesseln. Hier steht mir das etwas zu unvermittelt rum bleibt mir daher etwas fremd.

    Und – Zack! – wieder Kontrastprogramm mit

    Track 06

    Terence Blanchard? Nein, wohl nicht, aber das war mein erster Gedanke bei diesem klaren vollen und souveränem Ton und der Melodie, die fast von meiner einzigen Terence Blanchard-CD Jazz In Film stammen könnte. Klingt für mich zunächst mal wie Alte Schule, neo-traditionalistisch und sehr schön. Aber dann wird’s orientalisch! Sitarklänge und ein Sopransax als Schlangenbeschwörer. Eigenartige Wendung, die – ohne den Zusammenhang zu kennen – kaum nachvollziehbar ist. Aber die Trompete ist imposant.

    Track 07

    Das klingt für mich wie Neue Musik-meets-Jazz-Workshop. Repetetiv gezupftes Cello, im Gegensatz dazu ein eigenartig manipuliertes Klavier mit riesigen Pausen und ein Drummer, der damit gar nichts anfangen kann. Eigentlich völlig un-jazzig. Das wäre wieder so was, bei dem ich während eines Konzertes wohl gebannt zuhören würde, hier in diesem Zusammenhang bleibt der Zugang für mich schwierig.

    Track 08

    Ups, schon vorbei, bevor ich was darüber schreiben kann. ;-)

    Track 09

    Ich habe zu diesem Stück etwas in die vorhergehenden Posts geschielt. Experimente in Rhythmik und Taktart? Grübel … In meinen Ohren klingt das etwas konstruiert und ambitioniert und erreicht mich auf emotionaler Ebene nicht so recht. Irgendwie erinnert es mich an Steve Coleman, bei dem ich manchmal (ich kenne nicht wirklich viel von ihm) auch den Eindruck habe, da geht das ambitionierte Konzept mit ihm durch.

    Track 10

    Im Comic Asterix und Kleopatra gibt es die Szene, in der Kleopatra ihre Lieblingsspeise zu sich nimmt, in Essig aufgelöste Perlen. Hier die kleine Szene. Als ich dieses Stück hörte, dachte ich „Mir graut vor Jazz, wenn er zu frei ist!“ Sorry, da kann ich überhaupt nichts erkennen und steige aus. Nächstes Stück, bitte!

    Track 11

    Kontraste, Kontraste, Kontraste! Wieder etwas völlig anderes. Schönes repetetives Pianomotiv, das variiert wird. Hat wieder so was wogendes, verträumtes, an der Grenze zum Sentimentalen. Ich lasse mich hier gerne mal darauf ein. Der drummer setzt nur Akzente und das ist gut so. Den Bassisten hört man kaum und braucht ihn hier eigentlich auch nicht. Schön!

    Track 12

    Flott! Der Sänger ist natürlich eigentlich kein Sänger, oder? Ich vermute mal, dass das eigentlich der Saxofonist (und Leader) ist. Schön, wie die auch ohne drummer grooven! Den vermisse ich jedenfalls überhaupt nicht. Klingt auch so schon sehr dicht.

    Track 13

    Ich verstehe jetzt überhaupt nicht mehr, was für ein Konzept hinter diesem Mix steht. Jetzt Chitlin Circuit? Das Sax ist mehr als bodenständig, die Orgel trommelfellzerfetztend, und – hey! – jetzt auch noch ein Solo auf der Stromgitarre! Wow!

    Track 14

    Es geht funky weiter, aber schmusiger. Schlafzimmersouljazz. Der Sänger hört sich für mich ein wenig so an, als stamme er eigentlich weder aus dem Jazz noch aus dem Soul, sondern eher so aus dem Entertainer-Fach. Jetzt auch noch Streicher! Harfe! Ich fasse es nicht! ;-) Aber schön anzuhören, während bei mir die Zunge etwas in der Backe spielt. Gut so!

    Habe hier auch mal in vorherige Posts geschielt. Aha, das Stück wurde eingesetzt, als Heisenberg kochte? Glück in reinster Form!

    Track 15

    Das ist Ende 60er oder frühe 70er. Sly Stone hat da wohl ein bisschen Pate gestanden. Funky und politisch. Ah, ich hab’s rausgefunden. Wir alle kennen mindestens ein Stück von ihm als Komponisten, und ich frage mich eigentlich warum nicht als Interpreten. Toller Sänger, toller groove, tolles stück!

    Track 16

    Und was soll das jetzt? Siehe meinen Kommentar zu Track 10. Okay, im Verlauf wird das sogar ganz witzig und groovy. Vielleicht wollen die erstmal ein bisschen provozieren um danach ihre Botschaft an den Mann zu bringen. Ist ein bisschen dada, oder so, mit dem Geklapper, aber wird dann ja fast gefällig. Müsste mir eigentlich gefallen. ;-)

    Track 17

    Deutschsprachige Popmusik wie sie besser kaum sein kann. „Kaffeefilter“, „Zementblocklangeweile hockt auf Straßen“, „ich konstatiere 110 zu 80 Blutdruck“ – wer hat solche Worte und Zeilen jemals und überzeugender gesungen? Sie kann ja sogar nur die Uhr ablesen und es klingt großartig. Die Binsenweisheit, dass die K. die beste Sängerin ohne Stimme war, mag ich gar nicht mehr wiederholen. Sie war halt keine Jazzsängerin, sie war eigentlich Schauspielerin und sie konnte einfach großartig mit Sprache umgehen und sie hat auch ein tolle Rhythmik oder besser: Akzentuierung. Für viele Frauen der Nachkriegsgeneration war sie trotz oder wegen ihres eigenwilligen Lebens voller Höhen und Tiefen meines Wissens ein Idol – die Autobiografie Der Geschenkte Gaul steht bei meiner Mutter im Regal – und eigentlich frage mich, ob oder warum eigentlich die K. mit ihren Texten und ihrem Gesang keine Nachfolger gefunden hat. Zu einzigartig? Oder war da ein Generationenbruch mit im Spiel?

    Der sehr schön understated bluesig spielende Pianist ist dann vermutlich Hans Hammerschmid.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #9634961  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,003

    sandmanAber nur ein Hauch … was hat Chisholm Hayden von Gurdjieff aufgenommen? Ich mag die Kompositionen von Gurdjieff/de Hartmann sehr.
    Bei Track 11 hatte ich spontan eine Assoziation zu Ketil Bjornstad.
    Jedenfalls gefällt mir das Stück am besten von allen und ich bin schon sehr gespannt, wer der Interpret ist.

    mit gurdjieff kenne ich mich leider gar nicht aus – mit ketil bjornstadt auch noch nicht. aber schön, dass dir #11 so gut gefällt (oder zumindest besser als der rest) ;-)

    --

    #9634963  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,003

    FriedrichVerwirrender Mix. Schwierig, zu dieser Musik was zu schreiben, wenn man nicht weiß, woher sie kommt und daher den Kontext nicht kennt.

    schön, dass du es trotzdem machst!

    Track 01

    FriedrichDa klöppelt jemand mit anderen als vom Hersteller vorgesehenen Schlägeln auf dem Vibraphon, oder? Keine Ahnung wer das ist. Hört sich für mich in seiner Monotonie mehr nach minimal music an als nach Jazz, auch wenn die Dynamik und Rhythmik doch etwas anders ist. Gefällt mir als kleines Intro recht gut.

    als solches fungiert es auch auf dem originalalbum. monoton und minimal verstehe ich jetzt nicht so, aber es gab natürlich die entscheidung für eine bestimmte spielweise, die dann durchgehalten wird. ich finde das sehr interessant, vibraphon so flächig einzusetzen, ohne sich auf eindeutige akkorde o.a. festzulegen.

    Track 02

    FriedrichHingetupftes Piano, field recording Athmo, gestrichener Bass, ein samtig-herbes Tenorsaxophon. Es gleitet, wogt und wallt, schwillt an und ab. Die Bläser im Hintergrund stimmen mit ein. Schön, wie alle anscheinend auf der gleichen Wellenlänge resonierend mitschwingen und -schweben, wie-von-selbst. Hat eine schöne Leichtigkeit.

    toll beschrieben. freut mich auch sehr, dass du das magst. toll finde ich auch, wie so dissonanzen und kleine ausbrüche aus dem harmonieschema wieder aufgefangen werden und in den fluss des themas zurückfinden. (ist ein alt, kein tenor, btw.)

    Track 03

    FriedrichWenn Track 2 schön gewogt hat, dann prasseln die Töne hier über mich herein und ich weiß so schnell nicht, wohin damit. Ein völlig anderes Szenario! Post-Parker, würde ich sagen, für mich in dieser rasenden Intensität jedoch als Hörer kaum nachvollziehbar. Aber eine tightly knit spielende Band!

    ja, auch ein bisschen arg unräumlich und clean aufgenommen (wie oft damals). jetzt müsste nur noch mal jemand über post-parker und prä-coleman/osby nachdenken…

    Track 04

    FriedrichWas für ein schön träge schleppender groove! Du sagst, das ist ein Trompeter? Also nicht der Kornettist mit dem mittel-ost-europäischen Nachnamen? Auf jeden Fall spielt er hier ganz wunderbar, gleichzeitig melodisch aber auch verspielt. Die ganze Band ist toll, der Pianist mit seinen kleinen Verzögerungen, auch Drummer und Bassist kriegen was ab, nachdem das Stück sich scheinbar auflöst und eine Wendung nimmt. Wunderbar!

    freut mich – kommt ja echt gut an. das klavier finde ich auch toll. und mit der unterscheidung kornett/trompete/flügelhorn habe ich es diesmal in meinen kommentaren nicht so ernst genommen ;-)

    Track 05

    FriedrichFree Jazz trifft Big Band trifft neue Musik? Finde ich in seinen dramatischen Aufbau interessant und könnte mich im Rahmen eines Konzertes fesseln. Hier steht mir das etwas zu unvermittelt rum bleibt mir daher etwas fremd.

    verstehe ich.

    Track 06

    FriedrichTerence Blanchard? Nein, wohl nicht, aber das war mein erster Gedanke bei diesem klaren vollen und souveränem Ton und der Melodie, die fast von meiner einzigen Terence Blanchard-CD Jazz In Film stammen könnte. Klingt für mich zunächst mal wie Alte Schule, neo-traditionalistisch und sehr schön. Aber dann wird’s orientalisch! Sitarklänge und ein Sopransax als Schlangenbeschwörer. Eigenartige Wendung, die – ohne den Zusammenhang zu kennen – kaum nachvollziehbar ist. Aber die Trompete ist imposant.

    interessant, die idee von blanchard und alter schule. finde ich aber ganz großartig, dass du die trompete so sehr magst.

    Track 07

    FriedrichDas klingt für mich wie Neue Musik-meets-Jazz-Workshop. Repetetiv gezupftes Cello, im Gegensatz dazu ein eigenartig manipuliertes Klavier mit riesigen Pausen und ein Drummer, der damit gar nichts anfangen kann. Eigentlich völlig un-jazzig. Das wäre wieder so was, bei dem ich während eines Konzertes wohl gebannt zuhören würde, hier in diesem Zusammenhang bleibt der Zugang für mich schwierig.

    mhh… aber da ist doch ein groove und ein fluss… nicht so weit weg von den necks, oder? egal.

    Track 08

    FriedrichUps, schon vorbei, bevor ich was darüber schreiben kann. ;-)

    ja, aber kommt dir das sax nicht bekannt vor?

    Track 09

    FriedrichIch habe zu diesem Stück etwas in die vorhergehenden Posts geschielt. Experimente in Rhythmik und Taktart? Grübel … In meinen Ohren klingt das etwas konstruiert und ambitioniert und erreicht mich auf emotionaler Ebene nicht so recht. Irgendwie erinnert es mich an Steve Coleman, bei dem ich manchmal (ich kenne nicht wirklich viel von ihm) auch den Eindruck habe, da geht das ambitionierte Konzept mit ihm durch.

    ne, höchstens geht der mit den konzepten durch ;-) mich erreicht dieses stück hier durchaus auf emotionale weise, gypsy hat andrew hill erwähnt (kannst du mit dem was anfangen?), auch der sax-ton, da ist ja was zerbrechliches drin. eine eigenartige melancholie steckt in diesem stück, die sich ziemlich tapfer gegen den vertrackten rhythmus behauptet. (finde ich.)

    Track 10

    FriedrichIm Comic Asterix und Kleopatra gibt es die Szene, in der Kleopatra ihre Lieblingsspeise zu sich nimmt, in Essig aufgelöste Perlen. Hier die kleine Szene. Als ich dieses Stück hörte, dachte ich „Mir graut vor Jazz, wenn er zu frei ist!“ Sorry, da kann ich überhaupt nichts erkennen und steige aus. Nächstes Stück, bitte!

    ich glaube, das musst du einfach mal ganz laut hören. ;-)

    Track 11

    FriedrichKontraste, Kontraste, Kontraste! Wieder etwas völlig anderes. Schönes repetetives Pianomotiv, das variiert wird. Hat wieder so was wogendes, verträumtes, an der Grenze zum Sentimentalen. Ich lasse mich hier gerne mal darauf ein. Der drummer setzt nur Akzente und das ist gut so. Den Bassisten hört man kaum und braucht ihn hier eigentlich auch nicht. Schön!

    freut mich. dann habe ich damit zumindest zwei leute erreicht.

    Track 12

    FriedrichFlott! Der Sänger ist natürlich eigentlich kein Sänger, oder? Ich vermute mal, dass das eigentlich der Saxofonist (und Leader) ist. Schön, wie die auch ohne drummer grooven! Den vermisse ich jedenfalls überhaupt nicht. Klingt auch so schon sehr dicht.

    auch schön. und richtig: hier singt der saxophonist.

    Track 13

    FriedrichIch verstehe jetzt überhaupt nicht mehr, was für ein Konzept hinter diesem Mix steht. Jetzt Chitlin Circuit? Das Sax ist mehr als bodenständig, die Orgel trommelfellzerfetztend, und – hey! – jetzt auch noch ein Solo auf der Stromgitarre! Wow!

    sorry, das ist jetzt tatsächlich eine art poppigerer, zweiter teil (da würde ich durchaus auch #16 einbeziehen, aber das erkläre ich später). „stromgitarre“ ist lustig. und der saxofonist ist eine komische mischung aus bodenständig (bzw. festverwurzelt) und luftgeist. den organisten kannte ich vorher nicht, aber der hat durchaus einiges veröffentlicht.

    Track 14

    FriedrichEs geht funky weiter, aber schmusiger. Schlafzimmersouljazz. Der Sänger hört sich für mich ein wenig so an, als stamme er eigentlich weder aus dem Jazz noch aus dem Soul, sondern eher so aus dem Entertainer-Fach. Jetzt auch noch Streicher! Harfe! Ich fasse es nicht! ;-) Aber schön anzuhören, während bei mir die Zunge etwas in der Backe spielt. Gut so!

    Habe hier auch mal in vorherige Posts geschielt. Aha, das Stück wurde eingesetzt, als Heisenberg kochte? Glück in reinster Form!

    so sieht es aus ;-) jazz, soul, entertainment… so ein bandkonzept damals war durchaus originell.

    Track 15

    FriedrichDas ist Ende 60er oder frühe 70er. Sly Stone hat da wohl ein bisschen Pate gestanden. Funky und politisch. Ah, ich hab’s rausgefunden. Wir alle kennen mindestens ein Stück von ihm als Komponisten, und ich frage mich eigentlich warum nicht als Interpreten. Toller Sänger, toller groove, tolles stück!

    ja, finde ich auch. eine interessante karriere, die immer wieder vom jazz in den pop und zurück führte – mit einer exil-pause und politisierung mittendrin, und genau daraus hat sich die vorliegende aufnahme entwickelt.

    Track 16

    FriedrichUnd was soll das jetzt? Siehe meinen Kommentar zu Track 10. Okay, im Verlauf wird das sogar ganz witzig und groovy. Vielleicht wollen die erstmal ein bisschen provozieren um danach ihre Botschaft an den Mann zu bringen. Ist ein bisschen dada, oder so, mit dem Geklapper, aber wird dann ja fast gefällig. Müsste mir eigentlich gefallen. ;-)

    ich glaube, mit provokation ist da nicht so viel. eher mit spaß. und der idee, wie sich freies spiel immer wieder in feste formen einfügt, um sich daraus dann wieder herauszuarbeiten. das thema am ende müsstest du eigentlich kennen.

    Track 17

    FriedrichDeutschsprachige Popmusik wie sie besser kaum sein kann. „Kaffeefilter“, „Zementblocklangeweile hockt auf Straßen“, „ich konstatiere 110 zu 80 Blutdruck“ – wer hat solche Worte und Zeilen jemals und überzeugender gesungen? Sie kann ja sogar nur die Uhr ablesen und es klingt großartig. Die Binsenweisheit, dass die K. die beste Sängerin ohne Stimme war, mag ich gar nicht mehr wiederholen. Sie war halt keine Jazzsängerin, sie war eigentlich Schauspielerin und sie konnte einfach großartig mit Sprache umgehen und sie hat auch ein tolle Rhythmik oder besser: Akzentuierung. Für viele Frauen der Nachkriegsgeneration war sie trotz oder wegen ihres eigenwilligen Lebens voller Höhen und Tiefen meines Wissens ein Idol – die Autobiografie Der Geschenkte Gaul steht bei meiner Mutter im Regal – und eigentlich frage mich, ob oder warum eigentlich die K. mit ihren Texten und ihrem Gesang keine Nachfolger gefunden hat. Zu einzigartig? Oder war da ein Generationenbruch mit im Spiel?

    Der sehr schön understated bluesig spielende Pianist ist dann vermutlich Hans Hammerschmid.

    wow, was für ein (mir aus dem herzen sprechendes) plädoyer. die dame hing glaube ich sehr akkurat zwischen allen stühlen, von ihrer haltung her, aber auch musikalisch, „im dritten reich ein kind, für die heuchelei der fünfziger zu ehrlich, für ’68 zu alt“. das hier ist von ihrem schrägsten album – darin aber eine kleine, bluesige atempause. ob das hammerschmid ist, kann man irgendwie nicht herausfinden, aber ich stelle mir das auch so vor: die beiden, wie sie im studio sitzen und sagen: und jetzt machen wir nochmal was ganz anderes…

    danke für deine kommentare!

    --

    #9634965  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,877

    vorgartenschön, dass du es trotzdem machst!

    Gerne!

    Track 02

    toll beschrieben. freut mich auch sehr, dass du das magst. toll finde ich auch, wie so dissonanzen und kleine ausbrüche aus dem harmonieschema wieder aufgefangen werden und in den fluss des themas zurückfinden. (ist ein alt, kein tenor, btw.)

    Thx! Musste erst mal ne Weile überlegen, wie ich das beschreibe. Ja, ich finde es hat so etwas frei schwingendes, alles an sehr langer Leine, eben nicht unisono, sondern mit viel Gelassenheit, Toleranz und Sympathie. Oder so.

    Track 04

    freut mich – kommt ja echt gut an. das klavier finde ich auch toll. und mit der unterscheidung kornett/trompete/flügelhorn habe ich es diesmal in meinen kommentaren nicht so ernst genommen ;-)

    Also doch der mit dem mittel-osteuropäischen Namen?

    Track 06

    interessant, die idee von blanchard und alter schule. finde ich aber ganz großartig, dass du die trompete so sehr magst.

    Habe sofort an Terence Blanchard gedacht, vielleicht auch einfach in Ermangelung anderer Referenzen. Der Anfang erinnert mich halt daran, wie er auf Jazz In Film in solch Themen wie Chinatown oder Taxi Driver einsteigt. Und der Trompetenton ist doch einfach klipp und klar, souverän und einnehmend, selbst wenn das Stück etwas melancholisch ist.

    Track 07

    mhh… aber da ist doch ein groove und ein fluss… nicht so weit weg von den necks, oder? egal.

    Nö, nicht weit weg, aber für die Necks zu kurz. ;-) Ich finde das sogar ganz hübsch. Ist aber auch ganz schön spröde und steht hier auch wieder mal alleine auf weiter Flur bzw. in ungleicher Gesellschaft.

    Track 08

    ja, aber kommt dir das sax nicht bekannt vor?

    Mmmh? Grübel …

    Track 10

    ich glaube, das musst du einfach mal ganz laut hören. ;-)

    Meine Nachbarn haben was gegen lauten Free Jazz. ;-)

    Track 16

    ich glaube, mit provokation ist da nicht so viel. eher mit spaß. und der idee, wie sich freies spiel immer wieder in feste formen einfügt, um sich daraus dann wieder herauszuarbeiten. das thema am ende müsstest du eigentlich kennen.

    Ich schrieb ja, dass ich das in seiner Dada-Art eigentlich mögen müsste. Klar, da wird erst mal ordentlich Unruhe gestiftet und damit auch Spannung aufgebaut, denn irgendwann wird klar, dass das nicht so weitergehen kann und langsam etwas festere Formen annimmt. Das Thema müsste ich kennen? Da muss ich noch mal Asterix und Obelix zitieren: Ich glaube ich habe Petersilie in den Ohren. ;-)

    Track 17

    wow, was für ein (mir aus dem herzen sprechendes) plädoyer. die dame hing glaube ich sehr akkurat zwischen allen stühlen, von ihrer haltung her, aber auch musikalisch, „im dritten reich ein kind, für die heuchelei der fünfziger zu ehrlich, für ’68 zu alt“. das hier ist von ihrem schrägsten album – darin aber eine kleine, bluesige atempause. ob das hammerschmid ist, kann man irgendwie nicht herausfinden, aber ich stelle mir das auch so vor: die beiden, wie sie im studio sitzen und sagen: und jetzt machen wir nochmal was ganz anderes…

    Na ja, Generationenbrüche, Vorbilder, Selbstbehauptung, Deutsche – als die eigene – Sprache in der Pop-Musik, alles interessante Themen, auch wenn ich mich nicht wirklich intensiv damit beschäftige. Da hat die K. hier bei mir ein Nerv getroffen. Und ich erinnere mich halt daran, dass meine Mutter die Autobio gelesen hat. Eine alte Knef-LP habe ich ihr mal im Tausch gegen eine CD abgeluchst. ;-)

    „im dritten reich ein kind, für die heuchelei der fünfziger zu ehrlich, für ’68 zu alt“, woher hast Du das? Die K. hat sich ja auch öfter mal so richtig in die Nesseln gesetzt und Triumph und Scheitern lagen bei ihr offenbar nah beieinander. Ich glaube das Biopic Hilde mit Heike Makatsch war aber wohl ein Flop. Schade eigentlich, denn diese Biographie gibt doch einiges her.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #9634967  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,003

    #4

    Friedrich
    Also doch der mit dem mittel-osteuropäischen Namen?

    ;-)

    #8

    Friedrich
    Mmmh? Grübel …

    also ich habe ihn in deinem bft sofort erkannt…

    #17

    Friedrich
    Na ja, Generationenbrüche, Vorbilder, Selbstbehauptung, Deutsche – als die eigene – Sprache in der Pop-Musik, alles interessante Themen, auch wenn ich mich nicht wirklich intensiv damit beschäftige. Da hat die K. hier bei mir ein Nerv getroffen. Und ich erinnere mich halt daran, dass meine Mutter die Autobio gelesen hat. Eine alte Knef-LP habe ich ihr mal im Tausch gegen eine CD abgeluchst. ;-)

    „im dritten reich ein kind, für die heuchelei der fünfziger zu ehrlich, für ’68 zu alt“, woher hast Du das? Die K. hat sich ja auch öfter mal so richtig in die Nesseln gesetzt und Triumph und Scheitern lagen bei ihr offenbar nah beieinander. Ich glaube das Biopic Hilde mit Heike Makatsch war aber wohl ein Flop. Schade eigentlich, denn diese Biographie gibt doch einiges her.

    ich glaube, sie hat sich selbst nie in die nesseln gesetzt. womit auch? das zitat ist aus der süddeutschen, die die echte knef vor der makatschen film-knef schützen wollte. die autobiografischen bücher von ihr sind alle sehr lesenswert.

    --

    #9634969  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,877

    #8

    also ich habe ihn in deinem bft sofort erkannt…

    Autsch! ;-) In welchem? Nicht der letzte, oder?

    #17

    ich glaube, sie hat sich selbst nie in die nesseln gesetzt. womit auch? das zitat ist aus der süddeutschen, die die echte knef vor der makatschen film-knef schützen wollte. die autobiografischen bücher von ihr sind alle sehr lesenswert.

    Mmmh, vielleicht hast Du Recht. Ich selbst habe nichts Autobiographisches von ihr gelesen und habe das Bild einer eigenwilligen und manchmal auch sperrigen Frau von ihr, die es den Menschen in ihrer Umgebung nicht immer leicht gemacht hat – was an sich ja nicht verwerflich ist. Aber ich bin da nicht gut informiert.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #9634971  | PERMALINK

    udw
    so little gets done

    Registriert seit: 22.06.2005

    Beiträge: 3,284

    Leider habe ich gerade wenig Zeit, kann daher nur ganz flüchtige Eindrücke notieren und auch erstmal nur zu den ersten acht Tracks. Ich hoffe ich komme am Wochenende zu mehr und auch genauerem Hören, oft verändert sich ja die Einschätzung eines Tracks mit wiederholtem Hören immens.
    Bis zur Hälfte hat mir der BFT jedenfalls viel Freude bereitet. Ein Stück habe ich auf Anhieb erkannt, beim neunten Titel (zu dem ich hier noch nichts geschrieben habe) müsste ich eigentlich den Saxophonisten erkennen, das braucht aber noch ein bisschen.

    Track 01
    Ein spannender Einstieg. Fast wie ein Moondog-Update. Ich könnte jedenfalls nicht einmal raten wer das ist. Aber es gefällt.

    Track 02
    Diese entspannte Atmosphäre im Zusammenhang mit dem Charme des Self-recordings hat es mir angetan. Und dann dieses trockene, zurückgelehnte Saxophon drüber, während der Bass in seiner Ecke brummelt. Das klingt fast wie die letzte Improvisation, schon nach der Show, bei der die Spieler erschöpft auf ihren Stühlen lümmeln. Viel Bewegung und doch auf eine sehr angenehme Art richtungslos. Oder auch auf sehr gekonnte Weise ohne Ambition.

    Track 03
    Sehr tight. Nicht ohne Reiz, bleibt mir aber doch zu formelhaft.

    Track 04
    Ein schön schleppender Groove. Eigentlich sollte mir das fast zu poppig sein, aber der Track nimmt mich doch gefangen, und das nicht nur wegen der so unerwarteten wie schönen Wendung. Der Ton des Trompeters erinnert mich sehr stark an Matthew Halsall. Doch was ich von ihm kenne surft eher in Coltrane-Gefilden.

    Track 05
    Für ungefähr eine Minute dachte ich, das wäre ein Bill Dixon – Track. Aber dann passt das doch alles nicht so recht, die Art, wie die anderen Bläser hier einsteigen und Spannungsaufbau betrieben wird. Und dann ist es auch schon vorbei, bevor ich so recht irgendwo angekommen bin.
    Bisher sind jedenfalls die Trompeter die dominante Stimme in diesem BFT.

    Track 06
    Erinnert mich in der ersten Hälfte etwas an #04, aber doch watteweicher im Klang. Könnte ein Standard sein, den ich nicht (er)kenne. Irgendwie ganz schön, dieses sehr simple Motiv. Der Bruch in der Mitte funktioniert dann für mich nicht wirklich, das hat in seiner, ja, Unbedarftheit? ein bisschen was von jazzigem Exotika.

    Track 07
    Solch repetitiven Zupfereien haben es immer leicht bei mir. Aber dafür dass der Sound hier so sehr im Vordergrund steht agiert mir der Drummer zu plan. Was das präparierte Klavier mir nun eigentlich sagen will verstehe ich zwar nicht so ganz, aber ich höre ihm gerne zu.

    Track 08
    Oh, jaaaa! Schön, dass Du den Mann hier würdigst, vorgarten. Das kommt von einer meiner liebsten Jazzscheiben der letzten Jahre. Da hätte sich auch ein längeres Stück hier hervorragend eingefügt. ;-)
    Den Track selbst habe ich nicht gleich erkannt, aber der Saxophonton, insbesondere im Zusammenspiel mit diesem Drumming ist so unvergleichlich, dass mir praktisch das selbst gemalte Cover gleich vor Augen sprang.

    --

    so little is fun
    #9634973  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,003

    UDWLeider habe ich gerade wenig Zeit, kann daher nur ganz flüchtige Eindrücke notieren und auch erstmal nur zu den ersten acht Tracks. Ich hoffe ich komme am Wochenende zu mehr und auch genauerem Hören, oft verändert sich ja die Einschätzung eines Tracks mit wiederholtem Hören immens.
    Bis zur Hälfte hat mir der BFT jedenfalls viel Freude bereitet. Ein Stück habe ich auf Anhieb erkannt, beim neunten Titel (zu dem ich hier noch nichts geschrieben habe) müsste ich eigentlich den Saxophonisten erkennen, das braucht aber noch ein bisschen.

    danke für deine ersten, gar nicht mal so flüchtigen, eindrücke! freut mich auch sehr, dass du mit vielen sachen was anfangen kannst.

    Track 01

    UDWEin spannender Einstieg. Fast wie ein Moondog-Update. Ich könnte jedenfalls nicht einmal raten wer das ist. Aber es gefällt.

    komisch, da habe ich echt gedacht: das ist zu einfach, zu klar heraushörbar, den kennt ihr sowieso alle. das mit moondog kam jetzt zweimal, sehr interessant.

    Track 02

    UDWDiese entspannte Atmosphäre im Zusammenhang mit dem Charme des Self-recordings hat es mir angetan. Und dann dieses trockene, zurückgelehnte Saxophon drüber, während der Bass in seiner Ecke brummelt. Das klingt fast wie die letzte Improvisation, schon nach der Show, bei der die Spieler erschöpft auf ihren Stühlen lümmeln. Viel Bewegung und doch auf eine sehr angenehme Art richtungslos. Oder auch auf sehr gekonnte Weise ohne Ambition.

    schön beschrieben! ambitionen sind wohl schon dahinter, aber es wirkt natürlich, als ob man sich mal kurz in die atmosphäre eines abends einschreibt, etwas dazuspielt, und am ende den fluss wieder verlässt. so ungefähr beschreibt der leader ohnehin sein musikalisches programm.

    Track 03

    UDWSehr tight. Nicht ohne Reiz, bleibt mir aber doch zu formelhaft.

    formelhaft, was die struktur angeht – oder tatsächlich das spiel?

    Track 04

    UDWEin schön schleppender Groove. Eigentlich sollte mir das fast zu poppig sein, aber der Track nimmt mich doch gefangen, und das nicht nur wegen der so unerwarteten wie schönen Wendung. Der Ton des Trompeters erinnert mich sehr stark an Matthew Halsall. Doch was ich von ihm kenne surft eher in Coltrane-Gefilden.

    halsall kenne ich nicht. und coltrane ist bei diesem herrn nicht so die referenz – eher cherry, wenn überhaupt…

    Track 05

    UDWFür ungefähr eine Minute dachte ich, das wäre ein Bill Dixon – Track. Aber dann passt das doch alles nicht so recht, die Art, wie die anderen Bläser hier einsteigen und Spannungsaufbau betrieben wird. Und dann ist es auch schon vorbei, bevor ich so recht irgendwo angekommen bin.
    Bisher sind jedenfalls die Trompeter die dominante Stimme in diesem BFT.

    ja, komisch, hatte ich gar nicht bedacht. jedenfalls: manchmal stimmen ja die ersten eindrücke…

    Track 06

    UDWErinnert mich in der ersten Hälfte etwas an #04, aber doch watteweicher im Klang. Könnte ein Standard sein, den ich nicht (er)kenne. Irgendwie ganz schön, dieses sehr simple Motiv. Der Bruch in der Mitte funktioniert dann für mich nicht wirklich, das hat in seiner, ja, Unbedarftheit? ein bisschen was von jazzigem Exotika.

    gemeinsamkeit mit #4 wäre die gleiche instrumentenuntergruppe. das simple motiv ist natürlich ein musterbeispiel für modal, es könnte ja fast auf KIND OF BLUE untergebracht werden. der exotika-vorwurf kam jetzt auch schon zum zweiten mal, ist bestimmt was dran ;-)

    Track 07

    UDWSolch repetitiven Zupfereien haben es immer leicht bei mir. Aber dafür dass der Sound hier so sehr im Vordergrund steht agiert mir der Drummer zu plan. Was das präparierte Klavier mir nun eigentlich sagen will verstehe ich zwar nicht so ganz, aber ich höre ihm gerne zu.

    sehr gut, dass da ein paar positive worte fallen. ich finde das in seiner subtilität total super. der drummer ist natürlich tausendmal toller als ihr ihn hier findet (wie man auch an anderer stelle in diesem bft schon positiv bemerkt hat).

    Track 08

    UDWOh, jaaaa! Schön, dass Du den Mann hier würdigst, vorgarten. Das kommt von einer meiner liebsten Jazzscheiben der letzten Jahre. Da hätte sich auch ein längeres Stück hier hervorragend eingefügt. ;-)
    Den Track selbst habe ich nicht gleich erkannt, aber der Saxophonton, insbesondere im Zusammenspiel mit diesem Drumming ist so unvergleichlich, dass mir praktisch das selbst gemalte Cover gleich vor Augen sprang.

    ja, kunststück, das entsprechende album kenne ich ja von dir (hatte ich vergessen). ;-) absolut unvergleichlich, finde ich auch. aber leider wohl zu kurz, um das überhaupt mit irgendwas zu vergleichen…

    danke und hoffentlich bis zur runde 2!

    --

    #9634975  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,047

    vorgartenTrack 05

    jedenfalls: manchmal stimmen ja die ersten eindrücke…

    die Vermutung tauchte gestern in Köln auch auf (und fuhr dann nach Brüssel weiter :-))

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #9634977  | PERMALINK

    Anonym
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    Beiträge: 0

    Nur rasch zu Nr. 5. Meine weiteren Eindrücke zum kompletten bft hoffe ich, spätestens am Sonntag schreiben zu können. Bill Dixon ist sicher eine Assoziation – zumindest an sein Umfeld. Aber falls er da spielt, dann, glaube ich, erst später und zurückhaltend. Der Aufbau der Spannung gefällt mir natürlich ausnehmend – aber die Leute hören zu früh damit auf. Gut, hat auch seinen Reiz, aber so etwas hätte ich gerne auf doppelte Länge gedehnt. Anyway, das Stück gefällt mir natürlich …

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