ROLLING STONE im September 2015

lathoUnd nach Anhören wie vieler Platten bist du zu diesem Schluss gekommen?.

Was ist denn das für eine unsinnige Frage?

Ich muß doch keine ganzen Platten hören um mein Urteil über einen Musikstil abzugeben, der mich grundsätzlich nervt. An wievielen Kriegen hast Du teilgenommen um zu beurteilen, daß Kriege Mist sind? Eben!

RandolphDürfen kann man ziemlich viel. Zur Ausführung zitiere ich mal KRS-One: „Rap is what you do, hip-hop is what you live“. Das sich die (falsche)Bezeichnung „Hip Hop Music“ eingebürgert hat, ist kaum zu revidieren, jedoch erwarte ich bei einem Musikredakteur/magazin ein Mindestmaß an Genauigkeit.

Ich hatte bislang vermutet, dass es Rap gibt, der kein HipHop ist (z.B. Blondie („Rapture“), Falco und alles mögliche andere, in dem ohne HipHop-Kultur/Szene-Kontext der Sprechgesang gepflegt wird), und HipHop-Musik, die kein Rap ist (insbesondere alle Instrumental-Platten). Insofern schien mir beim Ranking der Übergriff HipHop plausibel. Und diese Art der Begriffsverwendung ist wohl auch nicht so unüblich.

Sonic JuiceIch hatte bislang vermutet, dass es Rap gibt, der kein HipHop ist (z.B. Blondie („Rapture“), Falco und alles mögliche andere, in dem ohne HipHop-Kultur/Szene-Kontext der Sprechgesang gepflegt wird), und HipHop-Musik, die kein Rap ist (insbesondere alle Instrumental-Platten).

Genau.

Der Begriff steht auch schon am Anfang für die musikalische Komponente: Keith Cowboy von Grandmaster Flash & The Furious Five singt von „Hip Hop“ und Disco-DJs picken die Scat-Wortschöpfung auf, um die zugehörige Musik abschätzig zu charakterisieren. Der Begriff bleibt dennoch trotzig kleben und wird mit Stilvielfalt und Kultur aufgeladen: Jeff Chang benutzt ihn, Greg Tate, Andrew Nosnitsky oder David Toop ebenfalls, Q-Tip spricht von Hip Hop, wenn er Iggy Azalea bei Twitter eine Geschichtsstunde gibt, ?uestlove in seinem Buch „Mo‘ Meta Blues“, Ed Piskor beim Erstellen seines „Hip Hop Family Tree“. Geht es um den Inhalt, die Rhymes selbst, heißen Genres z.B. Gangsta Rap, West Coast Hip Hop umfasst hingegen gerade auch die sonische Komponente – den Sound eben.

KRS-One, den Randolph so naseweis zitiert, hat übrigens mit Boogie Down Productions auch ein Album aufgenommen, das den Titel „Ghetto Music: The Blueprint Of Hip Hop“ trägt.

lathoAus deinem merkwürdigem Vergleich entnehme ich, dass du Hip-Hop/Rap wirklich nicht besonders magst… Aber ein paar Platten mehr solltest du dir schon anhören, bevor du ganze Musikstile in Bausch und Bogen verdammst. Ich höre mich gerade langsam, zu langsam ein und es öffnen sich wirklich phantastische Welten, try it out.

motörwolfKann ich nur unterschreiben.

Ich bin nicht so oft Mick’s Meinung aber hier schon. Wenn man generell Probleme mit Sprechgesang hat (geht mir so) wird das nichts mehr. Da kann ich mir hunderte von Alben anhören. Da wird sich nichts ändern. Im Übrigen sagt das von meiner Seite nichts über die Qualität dieser Musik aus.

Rap Passagen in einem ansonsten gesungenen Titel gehen bei mir aber schon.

Onkel TomLemmy auf dem Cover? Dann doch lieber Conchita Wurst.

Aber Lemmy spricht Dir doch in Bezug auf Hip-Hop total von der Seele, oder!??;-)

lathoIch kann mit vielen Reggae-Sachen nicht anfangen, habe dementsprechend nicht viel gehört, würde aber nie Reggae in Gesamtheit als Mist abqualifizieren.

Ich hab das ja in meinem vorletzten Satz für meine Person klargestellt. „Mist“ sollte man als Begriff sicher vermeiden (allerdings auch bei anderen Musikstilen).